Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 43 Lokal-Anzeiger Donnerstag, 28. Februar 2002 ÖGLUT-Experte klärt auf: "Asthma keine Erbkrankheit - aber Genetik spielt Rolle!" genfunktions- und Allergie­ tests, etc. erhoben wurden. "Bei einer Anzahl von Tausen­ den Probanden (Studienteil- nehmer bzw. Befragten, Anm.) ist dies zwar studientechnisch nicht anders möglich, aber schon die - bei Fragebogen-Er­ hebungen notgedrungen - sub­ jektive Einschätzung der sehr komplexen Asthma-Erkran­ kung, stellt einen großen Unsi­ cherheitsfaktor dar", erklärt Eber. bensführung und Umweltein­ fluss trennen." Diese ,Unschär- fe‘ bei den Untersuchungen könnte zu einer tendenziellen Überschätzung des genetischen Faktors fuhren. ...und Datenerhebung Hinzu komme, so Eber, dass die Daten dieser .Zwillingsstu­ dien“ durchwegs aus Fragebo­ gen-Erhebungen stammen und nicht mittels standardisierter Methoden wie ausführlicher medizinischer Aramnsse, Lim- ellen Allergenen wie Haus­ staubmilben, Tierhaaren oder Schimmelpilzsporen", warnt der Experte. Asthma-Genetik: Suche nach einem ,major gene‘ Noch ist unklar, welche Gene genau die Entwicklung von Asthma verursachen. Gefun­ den wurden zwar inzwischen einige, die für den Schwereg­ rad der Erkrankung verant­ wortlich sein könnten, nicht je­ doch ein so genanntes ,major gene‘, dem ihre Entstehung zu­ geordnet werden könnte. "Viel­ leicht werden die genetischen Grundlagen des Asthma aber schon in den nächsten 10 bis 20 Jahren bekatmt sein; u.a. köimten dadurch auch maßge­ schneiderte und damit noch ef­ fektivere Asthma-Therapien möglich werden", so Eber. ,ZwiIlingsstudien‘ zur Aufklärung der Asthma- Genetik... Um den genetischen Aspekt der Erkrankung besser durch­ leuchten zu können, wurden in den vergangenen Jahren zahl­ reiche Studien mit eineiigen und zweieiigen Zwillingen durchgeführt. Eineiige Zwil­ linge haben bekanntlich identi­ sche Erbanlagen, wohingegen bei Zweieiigen nur die Hälfte der Erbanlagen gleich ist. Ein Vergleich dieser beiden Grup­ pen, so die Hoffnung der Wis­ senschaft, könnte wesentlich zur vollständigen Aufklärung der Rolle der Genetik beitra- Entwicklung der Erkran­ kung liegt Kombination von Genetik, Lebensweise und Umwelteinflüssen zugrunde. Univ.-Prof. Dr. Ernst Eber: "Genetische Grundlagen ma­ chen ,anfällig“ für Asthma, aber mitverantwortliche Risi­ kofaktoren können zum Teil vermieden oder gemindert werden - wie z.B. Aktiv- oder Passivrauchen!". Es besteht in der Medizin kein Zweifel darüber, dass die Genetik bei der Entwicklung von Asthma eine wichtige Rol­ le spielt. Trotzdem besteht zu Erb^ankheiten, bei denen ein singulärer Gen-Defekt vor­ liegt, ein großer Unterschied: Asthma ist Ausdruck einer viel komplexeren Störung. "Das heißt, dass Asth­ ma nicht im .herkömmlichen“ Sinn vererbbar ist, es aber sehr wohl genetische Grundlagen gibt, die für diese Erkrankung .anfällig“ machen", erklärt da­ zu Univ.-Prof. _Dr. Emst Eber, Experte der Österreichischen Gesellschaft für Lungener­ krankungen und Tuberkulose (ÖGLUT) und stv. Leiter der Klin. Abteilung für Pulmono- logie/Allergologie an der Gra­ zer Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde. Entwicklung von Asthma: Kombination aus Genetik, Lebensweise und Umwelteinflüssen "Um tatsächlich an Asthma zu erkranken, müssen neben einer so genaimten genetischen Disposition auch andere - zum Teil durchaus vermeidbare! - Faktoren wie Lebensweise oder Umwelteinflüsse mitwirken", so der Experte. Letztere kön­ nen ein bereits bestehendes Asthma deutlich verschlim­ mern. An vorderster Stelle ran- Der Turm der Falken Sie flogen über ein Kind, das nie geboren wurde, fliegen über eine schwarz bddeidete Frau, flogen auf die Spuren in dem Sand, flogen auf eine scharfe Klinge. Sie landeten auf dem steiner­ nen Turm und starrten das Meer iffi genetischen an. Sie guckten die Wellen an. Sie schauten die Klippen an. Sie sahen die leuckende Si­ chel. Sie ließen sich vom Wind tragen und hörten das Geschrei. Sie hörten das Weinen. Sie hörten den Lärm. Sie hörten die Stille. Schrill sangen sie, reden konnten sie aber nicht; sie ver­ wechselten die Nach: mit dem Sonnenlicht, die grellen Flam­ men mit den Blitzen des Sturm­ es, die weißen Klippen mit den und schauten einander miss­ trauisch an; wir starrten in un­ sere Augen auf der Suche nach Wind, Meereswasser wurde in einem Rest von Liebe. Wir die Luft geschleudert, Mu- berührten unsere Fingerspit- scheln lagen im Sand, grau wie zen, streichelten unsere Haare der Himmel. und suchten nach den Falken Wir erreichten der, Turm als zwischen den tiefen Wolken, es nieselte. Nur eine Ruine aus Dann zogen wir durchsichtige Stein, vom Salz zerfressen. Die Fäden, die sich zu dem riesigen Feuchtigkeit spürten wir bis in Spinnengewebe unserer Fanta- die Knochen, den scharfen Duft sien verwandelten, und warte­ ten auf die Vergangenheit. Es kam die Nacht, es kam die Morgendämmerung. Es kamen die Falken und sie flogen über Pyramidenförmige Stein- die JGnder in uns, sie flogen mauern, Moos und Flechten über unsere langen Schatten, sie als Zeugen ihrer Geschichten, flogen über unsere Träume und und die Heide, die sang, sang über unsere Realitäten, wie eine eintönige Orgel im Dann glitten sie müde auf die Zinnen des Turmes. Gianni Lorenzo Lercari © Reflexen des Feuers. Trockene Büsche rollten im gen. ...und ihre grundsätzlichen Schwierigkeiten: die Fakto­ ren Umwelteinflüsse... "Richtig ist, dass eineiige Zwillinge auf Grund der Gene­ tik in vieler Hinsicht größere Übereinstimmungen zeigen als zweieiige Zwillinge. Eineiige Zwillinge haben im Vergleich zu Zweieiigen - die zwar am seihen Tag Geburtstag haben, genetisch gesehen aber .nicht mehr“ als Geschwister sind - aber auch tendenziell'eine viel ähnlichere Lebensweise, das zeigt sich z.B. beim Rauchver­ halten", so Eber. "Daher lässt sich die Rolle der Genetik, weim es um Asthma geht, nicht völlig von den Faktoren Le­ gieren hier Schadstoffbelastun- z.B. Aktiv- oder der Algen rochen wir. Eine blitzschnelle Erinnerung traf uns. Sie verschwand wie­ gen wie Passivrauchen und Luftver­ schmutzung. "Gerade in der kalten Jahreszeit, in der wir ge­ nerell mehr Zeit in oft schlecht der. durchlüfteten, geschlossenen Räumen verbringen, steigt auch die Gefahr der so genann­ ten .indoor pollution“, also der Durchsetzung der Luft mit (Zi- garetten-)Rauch oder potenzi- Nebel. Wir suchten unsere Namen
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