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SEITE 6 LOKAL-ANZEIGER DONMRSTAG, 6. MÄiz 2003 Lawinenhunde als Retter in der Not Mit einem Militarhubschrauber wurden die Lawinenhundefüh- rer mit ihren Verbeinern zum Einsatzort geflcgen. JOCHBERG. Eine großan- gelegte Ubung mit Such- hunden stellte deren Kön- nen eindrucksvoll unter Beweis. Nach bereits zwei- bis drei Minuten ist das erste "Opfer" geortet. Felix Oberinoser Nicht weniger als 17 Lawi- ncnhundcffihrer aus dem ge- samten Tirc 1er Unterland fan- den sich am vergangenen Freitag zu einer Bergrettungs- übung im Bereich Resterhöhe ein. Fünf Variantenfahrer, so die Ubungsannahme, sind am Fuße des Roßgrubers und des Klei- nen Rettensteins von einer La- wine verschüttet worden. Kei- ner der Verschütteten trägt einen sogenannten Lawinen- pieps bei sich. "In so einem Fall ist der La- winenhund das beste Suchmit- tel überhaupt", erklärt Hugo Haidegger, Chef der Lawinen- hundeflihrer im Bezirk Kitz- bühel, der gemeinsam mit dem Kitzbüheler Ortsstellenleiter der Rergrcttung, Alexander Se- monsky, die Ubung leitete. Zu- meist dauerte es nicht länger als zwei bis drei Minuten, bis das erste Opfer geortet ist. Und da- bei wurde es den Hunden nicht leicht gemacht. Männer der Bergrettung Jochberg ließen sich in rund eineinhalb Meter tiefe Löcher in den Schnee ein- graben. Die Hunde nahmen aber innerhalb kürzester Zeit Witterung auf und führten ihre Führer zielstrebig zu jener Stel- le, wo ein Opfer vergraben war. "Die Hunde beginnen mit un- trüblichen Instinkt immer an Alexander Semonsky leitete die Lawinenübung. Standard- ausrüstung Jeder, der sich abseits gesi- cherter Pisten auffiält, solltu sich bestens ausrüsten. Dies gilt nicht nur für Tourengeher, sondern auch für Varian:en- fahrer. Zur Standardausrü- stung zählt dabei auf alle Fälle ein sogenanntes Lawi- nenverschüttetengerät (LVS), landläufig auch als Pieps be- zeichnet. Der beste Pieps nützt aber einem Verschütte- ten nicht viel, wenn seine Ka- meraden keine Lawinensonde und Schaufel mit im Gepiick haben. Nur mit den letztge- nannten Ausrüstungsgegen- ständen kann ein Opfer genau geortet und relativ rasch aus- gegraben werden. Immer mehr in Mode kom- men sogenannte Lawinen- Airbags. Dabei handelt es sich um im Rucksack inte- grierte Ballone, die sich mit- tels Rcißlcinc innerhalb kür- zester Zeit aufblasen lassen. Durch vergrößerten Auftrieb soll das "untergehen" in einer Lawine verhindert werden der Stelle zu graben, an der sich der Kopf des Verschütten befin- det", weiß Haid.gger. Mit lau- tcm Gebell bringen die Hunde ihre Freude zum Ausdruck, wenn ein Opfe geborgen wer- den konnte. "So eine großangelegte lJbung ist äußerst selten", so Semonsky, der selber Hunde- führer ist. Gro1c Hilfe war den Bergrettungsrnnnem dabei das Osterreichische Bundesheer, das einen Hubschrauber zur Verfligung stellte, mit dem alle Hundeffihrer mit ihren Vierbei- nern sowie die gesamte Ausrü- stung zum Einsatzort geflogen wurde. "Ohne dem Bundesheer könnten wir e:ne solche Ubung gar nicht durchFühren", zeigt sich der Einsatzleiter erfreut über die große Unterstützung durch das Heer. Aber sogar das ungewohnte Gefühl des Flie- gens in einem engen Hub- schrauber stellt für die bestens ausgebildeten Suchhunde kein Problem dar Die beiden Einsatzleiter wa- ren mit dem Ablauf der Ubung äußerst zufriecen. "Wir sind für einen Ernstfall bestens gerü- stet", ist Haidegger stolz auf den Ausbildungsstand seiner Kameraden
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