Kitzbüheler Anzeiger

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Donnerstag, 13. März 2003 Lokal-Anzeiger Seite 7 Sind Politiker Pfuscher? Stellungnahme zu Horst Ebersberg “Notabene”: Sind Politiker Pfuscher? Es ist heute durchaus üblich und chic, auf Politiker zu schimpfen. Politiker und das politische System bekommen taxfrei einen Misstrauensvor­ schuss. Dabei wird vergessen, dass derlei undifferenzierte Be- trachtimgsweise an die Wurzeln unseres demokratischen Sy­ stems geht. Zugleich ist es eine Beleidigung der vielen, die sich an verschiedenen Stellen und Orten um das Gemeinwohl mühen und Sachfragen sachge- niehts tun köimen. recht lösen wollen. Die pau­ schale Aburteilung politisch Handelnder ist fatal, gefährlich und falsch. Demokratie lebt da­ von, dass Menschen, die im Le­ ben etwas leisten können, auf Zeit auch VeranPvortung für das schimpfen, ist zuwenig. Ganze übernehmen. Unter der Herrschaft flim- mender Medien entwickelt sich unsere Demokratie mehr und mehr zu einer Zuschauerdemo­ kratie, die den demokratisch so notwendigen Diskurs auf Talk­ shows und Zeitungsartikel re­ duziert und so der Einzelne nicht mehr eingreift, sondern nur mehr zuschaut. Die Welt ist zugestellt mit lauter Kommentatoren des Ge- Die hier veröffentlichten Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion, sondern nur die des Verfassers wieder. Ein teures Neujahrsfeuerwerk Es ist mir ein Bedürfnis, die­ sen Leserbrief zu schreiben, um zu erzählen, wie es meiner Fa­ milie ergangen ist. Am 1. Jänner 2003 fuhren wir nach einem Friedhofsbesuch zum Lebenberg, um dort mit unseren drei Kindern das schö­ ne Feuerwerk der Stadt Kitz­ bühel bewundern zu köimen. Wir stellten unseren PKW am Rande eines Feldes ab, mit uns waren noch weitere Autos vor Ort. Von diesem Platz aus be­ wunderten wir zusammen mit einigen anderen Leuten den Neujahrszauber. Völlig überraschend gab es dann Ende Jäimer ein böses Er­ wachen. Mein Mann bekam als Fahrzeughalter eine Besitz­ störungsklage mit angekündig­ ter Gerichtsverhandlung im Streitwert von Euro 630,- plus Euro 244,- (Rechtsanwalt und Gerichtskosten) plus Euro 489,- (zusätzliche Kosten), was die stolze Summe von Euro 1.363,- ergeben würde! Der selbe Brief erging vermutlich auch an die anderen PKW-Besitzer. Jetzt frage ich mich: Ist es wirklich notwendig, dass man als Einheimischer und auch als schehens. Die Bürger und Bür­ gerinnen aber sollen versuchen positiv zu sagen, worum es geht und was wir gemeinsam tun können, statt einander laufend zu bestätigen, dass sie ohnehin Gast ohne Vorwarnung so be­ handelt wird? Ich finde, eine Androhung von dem dort ansäs­ sigen Bauern hätte ebenfalls genügt. Auf mehrmaliges Bitten hin konnte jetzt die Angelegenheit auf außergerichtlichem Weg ge­ regelt werden, was deimoch mit Kosten in der Höhe von Euro 244,- verbunden war. Dieser un­ liebsame Vorfall, der uns wie­ derfahren ist, sollte deshalb je­ dem eine Warnung für das nächste Unser demokratischer Rechtsstaat muss von einem Klima der Offenheit, dem Re­ spekt, dem Vertrauen und einer Akzeptanz der Grundwerte le­ ben. Nur auf “die da oben” Stadträtin Gertraud Rief Kitzbühel Bichlalmer Schneekatze Neujahrsfeuerwerk Zum Leserbrief der Frau Genelin (KA 20.2.03) möchte ich als alter (74) und erfahrener Tiefschnee- und Variantenfah­ rer, aber auch noch begeisterter Pistenfahrer, aus meiner Sicht gerne Stellung nehmen. Als ich heuer den Winterin­ formationen entnahm, dass die beiden Schlepplifte zum Stuck­ kogel eingestell: und durch eine “Schneekatze” ersetzt wurden, wollte ich mir die Situation per­ sönlich ansehen und besuchte wieder einmal das mir von herr­ lichen Touren und Tiefschnee­ fahrten seit den 50er Jahren ver­ traute und liebgewoimene Bichlalmgebiet. Oben angekommen erkundig­ te ich mich beim freundlichen Liftpersonal nach den Abfahrts­ zeiten für die Schneekatze. Die freundliche Antwort: “Jeder­ zeit” überraschte mich. Da kam schon die Schneekatze ange­ schlichen, gemeinsam mit zwei inzwischen eingetroffenen Tou- renfahrem ging die Fahrt schon los. Als die beiden die Schnee­ katze in Richtung Hochetzkogel verlassen hatten, wurde ich ganz alleine zum Stuckkogel befördert und genoss am Gipfel die Ruhe und Einsamkeit. Wie­ der als einziger Schifahrer fuhr ich zurück zur Bergstation und sein. nach einer guten Brotzeit folgte eine genussvolle Abfahrt mit meiner Frau über die Golfab­ fahrt, unbehelligt von Pistenra- sem. Als ich kurz darauf den o.a. Leserbrief im KA entdeck­ te, fragte ich mich, ob wir wohl auf der gleichen Bichlalm wa­ ren, denn zu unterschiedlich waren unsere Feststellungen. Früher schleppten zwei Lifte eine Menge Pistenfahrer zum Stuckkogel und es herrschte an schönen Tagen ein lauter und reger Pistenbetrieb. Eine Pisten­ raupe fuhr ständig herum, um die Piste zu präparieren. Heute herrscht dort oben eine gottvolle Ruhe und die Schnee­ katze ist keineswegs lauter oder stinkender, als die Pistenraupe. Nach meiner Erfahrung reicht die Kapazität der Schneekatze völlig aus. Im übrigen fällt es mir schwer zu begreifen, dass “ein Individualist unter den Schifahrern, der Ruhe und Er­ holung sucht”, für eine Er­ höhung der Kapazität plädiert. Wer mehr Rummel wünscht, dem bietet doch der übrige Kitzbüheler Schiraum vom Hahnenkamm bis zum Paß Thum genügend Alternativen. Familie Scheibler Oberndorf Muss man Hund wegen Leinen­ zwang einschläfern lassen? 10 Jahre alt ist mein sehr wohl ich mich nun sehr freundlicher imd unterwürfiger bemühe. Er findet manchmal Mischlings-Hund nun. Niemals doch eine Gelegenheit, um spa­ hat er jemanden gebissen, und zieren zu gehen, er ist beliebt bei alt und jung. Bei mir persönlich hat sich Die Gemeinde St. Johann hat noch nie jemand über ihn be- leider vor einiger Zeit eine tier- klagt, obwohl er ein Telefon­ feindliche Leinenzwang -Ver- schildchen am Hals trägt. Ordnung eingeführt, dies führte Nachdem ich nach einer neu- bei meinem Hund und mir zu erlich Bestrafung dem Bürger­ einer starken Einschränkung meister mein Problem geschil- unserer Lebensqualität. dert habe, wurde mir versichert. Denn es ist z.B. nicht leicht mich immer wieder bestrafen mit einem Kinderwagen oder Fahrrad und Kind im Kindersitz plus Hund an der Leine durch den Ort zu kommen, was auch häufig zu gefährlichen Situatip- sen, nen führt. zu wollen. Nun ist dieses Gemeinde- Problem nur durch das Ein- schläfem meines Hundes zu lö- weil ich mir als Karenzgeldbezieherin nicht Nach einer Bestrafung durch ständig neuen Strafen leisten den Bürgermeister führte ich kann. den Hund im Ort stets an der Wer würde gerne meinen ge- Leine, doch leider ist mein sunden Hund töten - oder über- Hund gewöhnt, auch frei zu lau- nimmt das der Gemeindejäger fen (er war viele Sommer Treib- von St. Johann? hund auf Almen). So ist es ein­ fach unmöglich, ihn immer unter Kontrolle zu halten, ob- Mag. Maria Strele St. Johann Kurt Richter D-Germering
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