Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Donnerstag, 20. März 2003 Lokal-Anzeiger Seite 21 Klassentreffen nach 60 Jahren Sozial- und Gesund­ heitssprengel Solidarität bewegt. Kitz- b ü h e I, Aurach, J o c h - berg Kürzlich fand in Kitzbühel ein genauso außergewöhnliches wie denkwürdiges Klassentref­ fen statt. Nach sechzig Jahren saßen sich im vertrauten Zim­ mer des ersten Stockes der da­ maligen Hauptschule rund zwei Dutzend Absolventen der Jahr­ gänge 1942 - 1946 gegenüber. Am “Pult” hatte die letzte noch lebende Lehrperson aus jener Zeit, Fachlehrer Gertrud Him- berger, Platz genommen - vor sich das Originalklassenbuch der Abschlussklasse. Sie unter­ richtete damals die Fächer “Le­ benskunde” und “Leibeserzie­ hung”. Diesmal hielt sozusagen eine “freie Unter­ richtsstunde”. Es berührend, wie sich die alten Herrn - alle um die Siebzig - wie selbstverständlich wieder in der alten Klassengemein­ schaft zurechtfanden, in den kleinen Sesseln und vor den kleinen Tischen sitzend, dem lebhaften Vortrag der erstaun­ lich rüstigen Frau Fachlehrerin lauschten. Als ehemaliger Klassenspre­ cher und im Auftrag des spon­ tan gebildeten Organisationsko­ mitees mit den Hundertjahrfeier des Kitzbühe- 1er Skiklubs aus den USA ange­ reisten Pepi Scherzer und Siegi Bodner sowie Hans Embacher und Peter Rotbacher hatte Wolf­ gang Picher (heute Baurat und Staudammexperte i.R.) die Auf­ gabe übernommen, im Namen der anwesenden Alt- und Exschüler die Begrüßungsworte zu sprechen und Rückschau zu halten. Er tat es ausführlich und ori­ ginell. Den verklärenden Blick in die Jugendzeit musste er al­ lerdings etwas zurechtrücken: Eigenlich war es damals eine denkbar schlechte und sorgen­ volle Zeit. Es war Krieg imd von fast allen von uns standen der Vater, ältere Brüder und na­ he Verwandte irgendwo an der Front, und nicht wenige sind von dort nicht mehr zurückge­ kehrt. Die Heimat war zuneh­ mend einem heimtückischen Luftrkrieg ausgeliefert und was der in den größeren Städten an­ richtete, haben uns die Bom­ benflüchtlinge bewusst ge­ macht, die damals aus Innsbruck und dem sogenann­ ten Altreich zu uns gestoßen Tag sicher wie die Bombardie­ rung des nahen Kirchberg zeigte. Ende April 1945 war es dann mit der Schule vorbei. Im Mai kamen die Amis in den vielfach überfüllten Ort, dann die Fran­ zosen, und langsam kam auch wieder eine österreichische Ver­ waltung auf die Beine. Im Oktober konnte mit eini­ ger Verspätung die Schule wie­ der beginnen und wir zogen ein zu unserem letzten Hauptsehul­ jahr: Ohne ein einziges Schul- bueh, kümmerlich ernährt nach Maßgabe der knapp bemesse­ nen Lebensmittelkarten, in ir­ gendwie umgeschneiderten al­ ten Kleidungsstücken. Die Fahrschüler von Hochfil­ zen bis Kirchberg hatten zusätz­ lich noch unter den fast immer unpünktlichen überfüllten Zü­ gen zu leiden, wo Bretterver­ schläge die zerbrochenen Fen­ sterscheiben ersetzten und im Winter auch häufig die Heizung ausfiel. Trotzdem, der Ab­ schlussausflug im Juli 1946 nach Maria Stein unter Führung des Herrn Direktors Kahler höchstpersönlich, mit hl. Messe und Gasthausbesuch. Würstl und Kracherl, hatte dann schon wieder echte Friedensqualität. Zugleich ging aber damit für uns ein ganzer Lebensabschnitt zu Ende. Soweit der Auszug aus Wolf­ gang Pirchers Erinnerungen an­ lässlich des ersten Klassentref­ fens nach secfrjig Jahren, das dann im “Roßhimmel” des Ho­ tel Tiefenbrunner den geselli­ gen Ausklang fand. Eltern Kind Zentrum des SGS: Am Dienstag, 25. März, fin­ det in den Räumlichkeiten des Eltern Kind Zentrums von 20 - 22 Uhr ein Vortrags- und Dis­ kussionsabend zum Thema “Wichtige Infektionskrank­ heiten im Kindesalter - Wel­ che Symptome muss man ernst nehmen und wie er­ kennt man sie?” statt. Durch den Abend führt Dr. Elisabeth Schermer, Kinderärztin an der Klinik Innsbruck und im Krankenhaus Kitzbühel. Um Voranmeldung wird wegen der beschränkten Teilnehmerzahl gebeten! sie Gertrude Himbergerrr.it dem Klassenbuch 1942-1946. war Fo‘o: Holy sind. Im letzten Kriegsjahr kam sogar ein ganzes Gymnasium aus dem Ruhrgebiet nach Kitz­ bühel, die Humboldt-Ob srschu- le Essen und einige von uns, darunter auch Gert Müller und Alfred Grugl haben die Gele­ genheit benutzt imd die dritte Klasse im Speisesaal der Pensi­ on Erika absolviert. Geiern: ha­ ben wir dort auch nicht mehr als in der Hauptschule, denn Tag für Tag war spätestens um zehn Uhr Fliegeralarm und. hurz dar­ auf sind dann die schweren amerikansichen bände aus Italien geschlossen und ungehindert über uns hin­ weggedröhnt, um wieder eine deutsche Stadt in Schutt und Asche zu legen. Auch ui Kitz­ bühel waren wir dm/ur keinen Familienberatungsstelle des SGS: Spiel dich ins Leben - schei­ den tut weh: Hilfe für Kinder, die Verluste erlebt haben, sei es durch Scheidung oder Tod der Eltern in Form einer begleiteten Gruppe für Kinder, verbunden mit unterstützenden Eltemein- heiten. Anfang April beginnen 2 neue Gruppen - eine für Vor­ schul- und eine für Grundschul­ kinder. Der Termin für den In­ formationsnachmittag für die Vorschulkinder findet am 27.3.03 ab 16 Uhr, jener für die Grundschulkinder am 28.3.03. ab 16 Uhr, jeweils in den Räu­ men des Eltern Kind Zentrums, Homweg 19, 1. Stock statt. Auch im Herbst finden 2 neue Gruppen statt (Voranmeldungen schon jetzt möglich). Außerdem: Therapeutische Beratung nach tel. Vereinba­ rung, Soziaiberatung jeden Mittwoch 17-20 Uhr, Rechts­ beratung jeden 1. Montag und jeden 1. Dienstag im Monat von 17- 18 Uhr. Alle Beratungen anonym und kostenlos. Anfragen und Voranmeldun­ gen sind jederzeit bei der Fami­ lienberatungsstelle, Tel.: 05356/ 63189-2 oder beim SGS 05356/ 75280 - 1 möglich. zur Eemberver- Schachklub Sparkasse Kitzbühel: Jugend und Schach Jeden Freitag von 18 bis 20 Uhr gehört der Schachklub der Jugend und unter den leilneh- mem herrscht totale B egeiste­ rung. Das Spiel bleib: wohl, trotz oder wegen seiner langen Geschichte von einigen tausend Jahren, immer eine Alternative zu den hoch animierten Compu­ terspielen unserer Zeit. Unsere Jugendschachbetreuer Franz Aggstein, Nexhat Mehmeti und Thomas Stolzlechner freut natürlich der Zuspracb und sie hoffen auf einen anhaltenden Trend. Sechs Jugendliche haben in Kufstein bereits an der ersten Runde der diesjährigen Jugend­ schachrallye des Tiroler Schachverbandes teilgenom­ men. P. Schratmann, M. Miluta- novic, B. Tebic, R. Bertsch und L. Nimmervoll konnten ihre er­ sten Erfahrungen im Tumier- schach sammeln und schlugen sich ehrenvoll. Beim nächsten Mal ist sicher schon mehr drin­ nen. Andreas Stolzlechner hatte da schon mehi' Erfahrung und gewann immerlün 3 Punkte. KoW
< Page 21 | Page 23 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen