Kitzbüheler Anzeiger

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Donnerstag, 24. April 2003 Lokal-Anzeiger Seite 4 Grüne plädieren für GATS-Austritt “Habe die ne­ gativen Aus­ wirkung sel­ ber erlebt", warnte Chri- selda Kandier beim Vortrag. Entwicklungshelferin in Brasi­ lien, sowie Marlene Kandier (Wirtschaftswissenschaft-Stu­ dentin) entwarfen für ein inter­ essiertes Publikum eine furch­ terregende Vision, wie die Auswirkungen bei einem tatsächlichen GATS-Abkom- men aussehen körmten. GATS (General Agreement on Trade in Services) bezieht sich auf ein internationales Ab­ kommen für den Handel mit Dienstlistungen und soll nach den Wünschen der Welthandels­ organisation schon 2005 in Kraft treten. Auch Österreich beteiligt sich an den größten­ teils geheimstattfindenden Ver­ handlungen, die weitreichende Auswirkungen auf die Bereiche Gesundheit und Bildung, öf­ fentlicher Verkehr, Energiever­ sorgung und Vieles mehr haben könnten. “Bei der geplanten Liberali­ sierung und Privatisierung zahl­ reicher Dienstleistungsunter­ nehmen wird selbstverständlich nicht mehr der soziale Aspekt, sondern nur noch die Gewinn­ maximierung zählen”, befürch­ tet Chriselda Kandier. Wie sol­ che Auswirkungen aussehen, hat sie in Südamerika am eige­ nen Leibe verspürt, wo zum B 1 -U; ,it- Beispiel der Wasserpreis (und auch das Abwasser) mit der Übernahme von Konzernen enorm gestiegen ist oder wo zu­ erst große Summen bezahlt werden müssen, bevor im Not­ fall überhaupt eine Behandlung in den Krankenhäusern durch­ geführt wird. Abschreckendes europäisches Beispiel ist Eng­ land, wo das vernachlässigte Schienennetz zu schweren Un­ fällen führte oder der Wasser­ preis in den letzten 19 Jahren um 36% gestiegen ist. “Wir fordern eine Öffentlich- machung der Verhandlungen und einen Austritt Österreichs aus den GATS-Verhandlun- gen”, so Kandier. Dies wurde für Oberösterreich bereits auf Landesebene durchgesetzt und die beiden anwesenden Grünen Gemeinderäte Helmut Deutin- ger und Dr. Leo Neubauer wol­ len dies zumindest in ihren je­ weiligen durchsetzen. Festtage Als einer, der keiner religiö­ sen Glaubensgemeinschaft mehr angehört, bin ich immer froh, wenn die großen Festta­ ge wie Weihnachten und Ostern wieder vorbei sind. Diese Festtage, die ich nicht mehr feiere,!weil ich keinen Glauben aufbringen kann, aus dem heraus sie zum Teil entstanden sind, tun irgend­ wie weh, denn sie: erinnern mich an einen persönlichen Verlust, auch wenn dieser Verlust nur eine verlorene Il­ lusion, eine schöne aber ge­ platzte Seifenblase war. ^ Es gab eine Zeit, da glaubte ich den tieferen Sinn von Ostern und Weihnachten zu verstehen. Da spürte ich noch den Hauch des Geistes, oder ich wollte zumindestens an ihn glauben. Irgendwann ver­ lor sich dieser Glauben, da siegte die Vernunft, oder auch die Unvernunft, wer weiß. V Gerade jene Institütion, die mir diesen Glauben sugge­ riert hatte, erwies sieh alsitin- brauchbar, als ich in seeli­ scher Not war, als ich Hilfe brauchte. Ich erkannte sie als Menschenwerk und ihre Hei­ ligen Schriften als Men- schensehriften. Ihre Feste und deren Liturgi­ en sind dennoch wunder­ schön und sie führen ihre Ur­ sprünge nicht nur auf religionsgeschichtliche Er­ eignisse wie; die Geburt des erhofften Erlösers oder des­ sen Opfertod und Auferste­ hung, sonderin noch viel wei­ ter zurück auf die vermeintlichen Wunder der Natur, die Angst vor den lan­ gen Nächten; oder die Freude um die Wiederkehr des Le­ bens im Frühling, weim die Natur wieder aufersteht nach dem winterlichen Scheintod. in Kitzbühel will Helmut Deu- linger (Bild), in St. Ulrich Leo Neubauer für eine Heraus­ nahme der Gemeinden aus den GATS-Verhandlungen plädieren. Fotos: Radke KIT2BÜHEL.Am15. April fand im Sparkassensaal ein Informationsabend zum Thema “GATS - das große Feilschen” statt. Dabei wur­ de ein Schreckensszenario über die Auswirkungen die­ ses weltweit angestrebten Abkommens über den Han­ del mit Dienstleistungen gezeichnet. Chriselda Kandier vom Ar­ beitskreis STOPP-GATS Ostti­ rol, Lehrerin und langjährige Gemeinden sura Forum Land ab sofort im Bezirk tätig ST. JOHANN. Am 14. April fand in der LLA Weitau die konstituierende Sitzung des Forum Land für den Bezirk Kitzbühel statt. Das Forum Land hat sich aus der Akademikersektion des Bauernbundes gebildet, doch sollen hier alle Berufsgruppen integriert werden, also ein Bin­ deglied zwischen Landwirten und anderen Berufsvertretem geschaffen werden. Die überge­ ordneten Ziele des Forum Land bestehen darin, den ländlichen Raum als Lebens- und Wirt­ schaftsraum zu fördern und die Chancen für alle Menschen zu verbessern. Dies betrifft etwa den Erhalt von Strukturen (Ver- kenr, Nahversorgung, Medizini­ sche Versorgung, Bildung, etc.), Öffentlichkeitsarbeit sowie die Installierung eines Netzwerkes für regionale Entwicklung, wo­ bei besonders eine verstärkte Der neue Bezirksvorstand (v. li.): Obmann Franz Berger, Stellv. Dr. Sebastian Eder (Arbeitsmediziner), Maria Steiner (Landjugend), Ing. Franz Eberharter (UNK) und Dir. Sepp Ziep! (Alpenschule). Zusammenarbeit mit Touristi- dem Ort einen Vertreter geben, kern und der Gastronomie (bes- Dieser wird kein Landwirt sein, serer Absatz der heimischen ist aber im Ortsbauemrat ver­ treten. Ein Bezirksstammtisch Für den gesamten Bezirk mit allen Betroffenen sowie ein wurde ein eigener Vorstand un- eigener Fragebogen für Touri- ter der Leitung von Weitau-Di- stiker sind die ersten konkreten rektor Franz Berger eingesetzt. Projekte, die im Bezirk Kitz- Doch soll es künftig auch in je- bühel geplant sind. Produkte) angestrebt wird. sura
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