Kitzbüheler Anzeiger

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Freitag, 30. Mai 2003 Kultxjr-Anzeiger Seite 22 Unbedingt weg vom Tirolerabend ln der Diskussion suchte man trotz Kommerzialisierug Wege zum Schutz der kulturellen Vielfalt nationen” und verglich sie mit dem Ballermanntourismus. Auf die berechtigte Frage von MuKu-Obmann und Kul­ turwerksmitbegründer Hans Oberlechner, warum dann die Tourismusverbände des Bezir­ kes nur in so geringem Maße bereit wären, die heimischen Kulturvereine sowohl finanzi­ ell als auch durch gemeinsame Gesprächsrunden zu unter- stüzten, erklärte Harisch. “Man kann einer Kuh nicht das Malen beibringen, womit er die gegensätzlichen (Markt­ wirtschaft versus Volkswirt­ schaft, Anm. d. Red.) Zielset­ zungen Tourismusverbänden und Kul­ turvereinen anführte. Dadurch den Tiroler Dörfern oftmals verglich er im Endeffekt die das Gefünl, dass einerseits das Vereine mit Forschungs- und Altbewährte und andererseits nur die “Eventkultur” in Form von Großereignissen gepflegt wird und die kleineren, inno­ vativen Kulturvereine auf der Strecke bleiben. Eine Ansicht, die auch von Helene Schnitzer geteilt wird: “Der Trend geht immer mehr in Richtung Kommerzialisierung und einer für den Tourismus profitablen Kultur. Die irritierende, pro­ vozierende Kunst wird nicht unterstützt und verschwindet zunehmend auf Kosten einer diversiven Vielfalt.” Mit einer, von Toursismus­ seite her unerwarteten Einstel­ lung ließ TVB-Obmann Dr. Christian Harisch aufhorchen. “Jeder hat den Tirolerabend inzwischen gesehen, es inters- siert keinen mehr. Man muss den Gast in unserer zuneh­ menden Globalisierung zwar ein kulturelles Gefühl vermit­ teln, doch sollte das etwas Echtes sein. Tatsäehlich be- Entwicklungsabteilungen, mit wirken Tiroler-abende; Knö- welchen man natürlich ständig deltische und inszenierte Al- in Kontakt bleiben müsse und mabtriebe vielmehr ein Gefühl die auch der Unterstützung des Identitätsverlustes unserer bedürften. Wünschenswert eigenen Kultur und hier muss man durch Förderung von neuen kulturellen Wegen aueh im Sinne eines nachhaltigen Tourismus eine heue Linie einschlagen.” Der TVB-Ob­ mann bezeichnete diese Form von Kultur als “völlig unbe­ deutende Randerscheinung von zu Ende gehenden Desti- f " ^1? , mi iii iili wr-ik iiä 111:1" ii 11 P 'm iii|i : ’/ li.: Dr. Hermann Glaser, Dr. Heiner Zametzer, Dr. Christian Harisch und Mag. Helene Schnitzer in der Diskussion, sura Überraschende Aussagen kamen von Christian Harisch. von Vizebürgermelster Dr. Georg Zimmermann bestätigten die­ se Anschuldigung. Es wäre sehr schwierig, doch sei man eifrig bemüht, die verschiede­ nen Welten einander näherzu- b ringen. Auch das Zusammenbringen von Gast und Eineimischen WTorde gefordert, die gerade im Kulturbereich oft “anein­ ander vorbeileben würden”. V/is dies zu bewerkstelligen sei. wurde allerdings nicht ge­ klärt Generell blieben nach dem ansonsten sehr interes­ santen Abend viele Fragen of­ fen, doch war dies angesichts der Komplexität des Themas auch nicht anders zu erwarten. Allgemein gültig ist aber si­ cher das abschließende State- m_ent von Prof Hermann Gla­ ser. “In der Kultur darf man ment nach den kcmmerziellen oder touristischen Interessen fragen, sondern nach den In­ teressen der Menschen, beson­ ders ener vor Ort. ’ ST. JOHANN. Am Mitt­ woch, 21. Mai, fanden (im Rahmen des Kuitur- schutzgebietes aus­ nahmsweise in der Alten Gerberei) die Oberndor­ fer Kulturgespräche statt. Die Podiumsdiskussion beschäftigte sich diesmal mit dem Themenkreis ‘ Kultur im Dorf, zwischen Tradition und Provokati­ on”. Prof. Dr. Hermann Glaser (Begründer der “neuen” Kul- tarpeitik der 70-er in Deutschland), Mag. Helene Schnitzer (Geschäftsführerin der IG KulW Tirol) und Dr. Christian Harisch (TVB-Ob­ mann Kitzbühel) waren die prominenten Teilnehmer der Fodiumsdiskussion, die wie in den Vorjahren von Moderator Dr. Heiner Zametzer geleiter wurde. “Produktion gewinnt gegenü­ ber der Reproduktion an Bo­ den, hier muss man in den Budgets gegensteuern”, so Ex-Vizelandtagspräs. Walter Kantner Kultur-Vermarktung hemmt die Vielfalt sura Für Prof. Hermann Glaser, der als Kulturrevolutionär gilt, sreht das “AurTiaben” der Kul­ tur im Vordergrund. Damit meint er “aufheben” einerseits im Sinne von Bewahren, ande- reseits in der Bedeutung von “aus dem Weg räumen” und Platz machen, für etwas Neu­ es. Die Bewahrung der Tradi­ tion ist für ihn ebenso wichti­ ger Bestandreil der Kultur wie das Voraushlicken in die Zu­ kunft. Doch hat man gerade in [! Tfi'-i wäre, dass diesen Worten | künftig auch Taten folgen | würden. Aueh an den Gemeinden wurde von Puvblikumsseite Kritik hinsichtlich der man­ gelhaften Kulturpolitik geübt. Sowohl der Oberndorfer Bür­ germeister Hans Schweigko- fler als auch der St. Johanner t » 1 VerraLiw. KindEr vertrauen lorar, dass sie outgefangen weiden Aufgefengen, im Fd rar (rankhel, im Fall von BeFiritkruig. Hdfen Sie uns -elfen Denn Not ,sl der Fall. Österreichische K i n d e r h i I f e 1.111.235 P. S . K . Wir danken den österrcichudaenLoirj^iderlnnen.
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