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Seite 24 Kultur-Anzeiger Donnerstag, 5. Juni 2003 Ein Schutzgebiet mit Artenreichtum de auf dem Land | so eine Plattform I wie dieses Festi- | val gibt, wo die | interessierten | Menschen mit | zeitgenössischer | Musik konfron- i tiert werden, wo j sie die Musiker ; auch kennenler- fo nen oder CDs prS ’ kaufen kötmen. Es gibt für diese Kunstsparte zwar weniger Unter stützung, aber Erwachsene und Kinder waren bei der Auf- dafür engagierte führung. Leute, die etwas auf die Beine stellen.” Die Avantgarde-Musik zu for dern imd gleichzeitig Berüh rungsängste abzubauen ist ja von Anfang an das Anliegen des Kulturschutzgebietes. “Inhalt lich war das Festival auch heuer wieder ein echter Hit”, so Mu- KU-Obmann Hans Oberhch- ner, “wobei mich besonders die litauische Kimstszene stark be eindruckte. Weitere Highlights waren etwa das Koehne Quar tett oder die Lesung mit Dimitri Prigöv. Zur Alten Gerberei be kamen wir als Aufführungsort wieder extrem positive Reaktio nen von den Künstlern und da die Abschlussveranstaltungen schließlich auch wieder sehr gut besucht waren, wird das Festi val in dieser Form auch künftig weiter bestehen”, versichert Oberlechner. im m 9 % “f'i'etie Zwerge" -im wahrsten Sinne des Wortes - waren die kleinen Hauptdarsteller des iitawscnen Märchens. ST. JOHANN. Das von 16. Mai bis 1. Juni über die Bühne gegangene Kuitur- schutzgebiet der Mirsik- küitur St. Johann hatte auch heuer wieder vieie inhaitiiche Höhepunkte zu bieten. Was teiiweise ein wenig ausbiieb, waren die Zuschauer. Das Kulturschutzgebiet, wel ches von der musikalischen Le sung über Filme und Diskussio nen bis hin zu einer Vielzahl hochklassiger Konzerte aus dem Bereich der Avantgarde- m jiik wieder eine bun:e Palette zeilgenössischer Kunst cfferier- te, hatte diesmal einen Schwer punkt auf die Länder ies Balti kum gelegt. Diese liegen zwar geografisch gesehen e:n wenig “im Hinterland”, doch ist man deo Österreichern in anderer Hinsicht vielleicht sogar vor aus:, wie ein Interview nht dem litauischen Avantgarde-Gitarri- sag (2) sten und Musikpionier Juozas Milasius. (der in der Alten Ger berei mit dem Milasius Power Trio auftrat), belegte: “”Vor rund 30 Jahren begann bei uns der Krieg der experi mentellen und improvisierten Electrouic-Musik mit der tradi tionellen Schule. Wir versuch- “Das Kuitur- schutzgebiet Festival in St. Johann hat in der Szene inzwi schen einen sehr guten . Ruf”, versi- cherte Musi- ha^^ker Stefan Nemeth. iJrei Jahmn aufwärts, kamen in die Alte Gerberei, um mit Mär chenerzähler “Mimo” ein litaui sches Märchen einzustudieren. Nach dem gemeinsamen Üben wijrde das Stück, schließlich dem Publikum präsentiert. Alle Kinder waren mit großem Eifer dabei und hatten sichtlich ihren Spass mir “Mimo”. Im Gegen satz dazu machte sich bei eini gen mitgekommenen Eltern er stes Lampen- fieber breit, denn aueh sie mussten im Kinder- märehen die eine oder andere Rollen übernehmen. Trotz intensiver Probai lief bei der Aufführung dann ver ständlicherweise nicht alles ganz nach Flan. So verpassten manche, Kinder wie Erwachse ne, ihren Einsatz, vergaßen ihre Rolle oder sogar ihr Kostüm. Die zahlreich erschienenen Be sucher unterhielten sich aber dennoch (oder vielleicht gerade deswegen) ausgezeichnet und für die JCindsr war es ein Pie- sen-Erlebris. “Die Kinderkultur wird als wichtiges Element des Festivals weiterge führt”, erklär te auch Hans Oberlechner. sura ten, die Regeln zu brechen, neue Wege zu gehen, emotional aus dem Bauch heraus, spontan, oft nicht einmal nüchtern, zu spielen, ganz ohne vorgegebene Strukturen”, erinnerte sich Mi lasius. Diese Musikform stieß - im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Regionen, etwa auch bei uns - auf breite Akzep tanz. “Die Menschen in Litauen sind sehr offen, sie schätzen Freiheit in jeder Form, auch in künstlerischer Hinsicht”, so Mi lasius weiter, “dies gilt etwa auch für das Theater oder die Literatur. Gleichzeitig standen wir aber natürlich von Anfang an in Kontakt mit Avantgarde- Musikern aus der ganzen Welt, von Frankreich bis Japan und ich persönlich unterstütze von ganzem Herzen den EU-Bei- triti. Allerdings gibt es auch vie- Pubükums für zeitgenössi- le Litauer, die dagegen sind.” sehe Kultur. Sjra (3) “Es ist sehr gut, dass es gera- Kultur aus Litauen, auch für die Kinder Erfolgreich war auch der Ab schluss-Sonntag als “Kinder kultur-Tag” in der alten Gerbe rei. Knapp dreißig Kinder, von 1 ’M ■ÄS . A WM 1 äv - - ''Juozas Milasius schätzt die Akzeptanz des litauischen Lisa Wörter und MuKu-Obmann Hans Oberlechner (li. u. re.) waren mit dem heurigen Festival größtenteils zuMeden.
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