Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 4 Lokal-Anzeiger Donnerstag, 5. juni 2003 Streikaktionen auch im Bezirk Lackner, in den ständigen Streikaufrufen der Gewerk­ schaften: "Diese Streiks tretfen die Falschen, nämlich die Wirt­ schaft und die Unternehmen. Sie gefährden damit das Ver­ hältnis Arbeitgeber/Arbeitneh­ mer. Langtfistig betrachtel schadet diese Streikpolitik un­ serem Wirtschaftsstandort und gefährdet damit auch die Ar­ beitsplätze in unserem Bezirk. Die Gewerkschaftsvertreter tä­ ten besser daran, Reformvor­ schläge einzubringen als notwendige politische Entschei­ dungen und Reformen durch ih­ re Streiks zu verhindern. Dei Dialog und Kompromissbereit­ schaft wäre ein zielfiihrenderes Instrument zur Umsetzung von Reformen”. Sehr positiv äußert sich Klaus Lackner über die generel­ le wirtschaftliche Lage der Be­ triebe im Bezirk Kitzbühel. Die Auftragslage in der Baubranche ist im Vergleich zu anderen Re­ gionen sehr gut, der Handel ver­ zeichnet ebenfalls größtenteils positive Zahlen. Die Situation im Tourismus ist, mit einer sehi geringen Einbusse von 2,1 % Rückgang bei den Nächtigun­ gen, in der vergangenen Winter- Nostaigie Nostalgie bedeutet auf Deutsch so etwas wie eine schmerzhafte Erin­ nerung oder Sehnsucht nach Hei­ mat, nach Gewesenem, nach Ver- gangenheitSeit dreizehn Jahren habe ich meinen Geburtsort Kitz- D/e OGB-Aktivisten bei der Devina-Kreuzung in Kitzbühel. KITZBÜHEL/OBERNDORF. Anlässlich des Gewerk- schatts-Aktionstages am vergangenen Dienstag wurde auch im Bezirk ge­ streift und durch Plakate und Flugzettel Informiert. bühel, dem ich viele Jahre lang fern geblieben war, aus familiären Grün­ den nicht mehr verlassen. Trotzdem, oder vielleicht auch deshalb verspü­ re ich nicht selten Nostalgie nach meiner Heimat Kitd)ühel wurdmir nämlich immer fremder. Dies ist natürlich teilweise eine Alterser- scheinung. Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht in der Altstadt oder sonstwo in Kitzbühel herum­ gehe und manclimal fühle ich mich hier völlig fremd Dann treffe ich auf den Straßen kaum jemanden, den ich kenne. Gehe ich in der Pe­ ripherie der Stadt spazieren, beson­ ders während der sogenannten “Zwischensaison” sehe ich schöne, meist unbewohnte Häuser, wehrhaft umzäunt oder Baustellen, wo neue Häuser errichtö werden. Wie ein Krebsgeschwür frisst sich die unbe­ wohnte Vorstad: hinaus ins Grüne. Selten begegnen mir dort Men­ schen, noch seltener Bekannte. Früher wohnten noch viele Kitz- bühelerin der hübschen Altstadt, frn Erdgeschoß betänd sich das Ge­ schäft oder die Werkstatt, mit den sie ihren meist bescheidenen Le­ bensunterhalt fristeten. In den Ober- geschoßen befänden sich die Woh­ nungen, wo meist drei oder auch vier Generationen miteinander, für­ einander und auch gegeneinander lebten. Jeder kannte jeden. Die Kin­ der der Stadlbüiger hatten einen kurzen Schuhv^, die Kinder der Bauern mussten oft sehr weit gehen, aber ihr Schulweg führte über Fel­ der und Wiesen. Kinder konnten überall spieleti. Der nahe Schulhof war bis zur Dunkelheit von zahlrei­ chen Jungkitzbühelem bespielt. Heute sieht man nur mehr wenige Kinder spielen. Fast alle haben heu­ te einen weiten Schulweg, fast alle werden transportiert. Eine Stadt, in der keine Kinder mehr vielem, ist eine sterbende Stadt, eine Geister­ stadt. ge, gleiche Leistung), aber Bei­ behaltung bereits erworbener Ansprüche; die Beibehaltung der Frühpension mit Abschlä­ gen und eine eigenständige Al­ terssicherung für Frauen. Georg Briunner, der Betriebs­ rat der Arbeiter im Oberndorfer Hartsteinwerk, wo am Dienstag ebenfalls gestreikt wurde, zu den Beweggründen der Aroeits- niederlegung: ‘Wir-machen die­ se Aktion, weil wir die Regie­ rung einbremsen wollen. Die Pensionsrefonm darf nicht so ausfallen, wie sie im Moment dasteht. Wir wissen, dass die Der ÖGB Tirol und die Ge- w'erkschaften erneuerten am Aktienstag ihre Kritik an der Pensionsreform der Bundesre­ gierung. “Die Pensionskürzun­ gen sind viel zu hoch. Es ist kei­ nem Beschäftigten zuzumuten, dass er wie jetzt vorgesehen - ab 2009 in der Pension bis zu ein­ einhalb Monatsbezüge verliert,” eridätts der Tiroler ÖGB-Vor- sitzence BM Franz Reiter. Die Regierung nehme keinerlei Rücksicht auf die schwierige Lage für ältere Menschen am Abeitsmarkt. Und für Frauen se: keine ausreichende Alterssi­ cherung vorgesehen, so die Hauptkritikpunkte. Gleichzeitig erneuern der ÖGB Tirol und die Gewerk­ schaften ihr Angebot, an der Er- arbeitong einer “gerechten, nachhaltigen Pensionsreform” mitzuwirken. Die Ziele seien: 80 Prozent Pension nach 45 Versicherungsjahren bei einem Ar trittsalter von 65 Jahren; eine Harmonisierung der verschie­ denen Systeme (gleiche Beiträ- ■ “Reformvor- ■ Schläge statt ■ Streik wäre I der bessere = 1 Weg", so die Ansicht von Wirtschafts- ^ bundobmann Kiaus Lackner. Überzeugungsarbeit leistete Georg Brunner (3. v.r.) in Oberndorf. Streiks mit den betroffenen Fir­ men die falschen trifft, aber wir haben beim Arbeitgeber Ver­ ständnis gefunden und es ist für uns die einzige Möglichkeit, Druck auszuüben!" Saison, was fast zur Gänze auf den Schneemangel in der Weih­ nachtszeit zurückzuführen ist, gleichbleibend, wenngleich die Buchungssituation für den Sommer derzeit noch nicht zu­ friedenstellend ist. Und laut der aktuellen A- beitsmarktstatistik konnte die Arbeitsloscnquote im Bezirk um ca. 6 % gegenüber dem Vor­ jahr gesenkt werden. Klaus Lackner kritisiert Vorgehei^ des ÖGB Mi Negative -Auswirkungen sieht der Bezirksobmanr des Tiroler Wirtschaftsbundes, Klaus sum
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