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Donnerstag, 5. Juni 2003 Lokal-Anzeiger Seite. 9 KIRCHBERG. Mit der Ver bauung des Rettenbaches soll der größte Wildbach im Bezirk gezähmt wer den. Rund 6,5 Milionen Euro fließen in dieses ehrgeizige Projekt. Wo der Wildbach rauscht, lauem auch Gefahren. Dies gilt vor allem auch für den Retten bach im Gemeindegebiet von Kirchberg. Die Verbauung des rund 4,8 Kilometer langen Ret tenbaches gehört zu den ehrgei zigsten und größten Projekten der Tiroler Wildbachverbauung. “Wir rechnen mit einer Bauzeit von rund zehn Jahren”, meint Peter Schier, der Leiter der Wildbach- und Lawinenverbau- Bauarbeiten am Rettenbach sind nichts Neues. Bereits seit 1928 wird versucht, den Wild bach so gut wie möglich zu zäh men. Über die Jahrzehnte er wies sich der Bach aber immer wieder als der Stärkere. Schwe re Unwetter führten des öfteren zu schweren Zerstörungen der vorhandenen Verbauungen. Ge fährdet sind dadurch unter an derem auch zahlreiche Wohn häuser, eine Pension, ein Gewerbebetrieb, Abschnitte der Spertentaler Landesstraße in klusive Brücke sowie Interes sentschaftswege. Aufgmnd der geologischen Vielfalt des Gebietes köimten sich im Extremfall bis zu einer Million Kubikmeter Geschiebe masse zu Tal wälzen. “Der überwiegende Teil des Einzugs gebietes gehört der Grau wackenzone an”, erklärt Sehier, “das vorherrschende Gestein, das Wildschönauer Schiefer, ist äußerst instabil und zerfällt rasch, sobald es mit Luft in Ver bindung kommt.” Alles sei hier irgendwie im Rutschen und Schwimmen, so Schier. Treppenförmige Sperren "Beim Ret tenbach sind alle Hänge in Bewe- , gung, alles ' 'I ist irgendwie / schwim- - ■ mend”, Peter . I Schier. img im östlichen Unterinntal. Anlass für den Start der neuerli chen Verbauung ist die zuneh mende, ungünstige Entwick lung im Mittel- und Oberlauf des Rettenbaches. “Durch Bachbetteintieftingen und Late ralerosion kommt es zu ständi gen Rutschungen und weitrei chenden Hangbewegungen”, beschreibt Schier die Situation. i I*Eli issäSsM: i asM Jetzt soll die Ursache der Wildbachverheerungen an den Wurzeln seiner Entstehung bekämpft werden. “Durch eine treppenartige Verbauung mit re lativ kleinen Sperren im Mittel und Oberlauf soll das Bachni veau in diesem Bereich um rund 15 Meter gehoben wer- Peter Schier (re.) und LA Josef Hechenbichler verscnaffen sich einen Überblick über die Lage am Rettenbach den”, erläutert Schier. Dadurch soll einerseits erreicht werden, dass die bestehenden Sperren gesichert und weitt;re Hangrut schungen verhindert werden. Diese Methode sei aber erst jetzt, durch die neue Technik möglich. Begeistert von lern Projekt zeigten sich bei einem Lokalau genschein Kirchbergs Bürger meister Ewald Haller und der VP-Umweltsprechcr, LA Josef Hechenbichler. “Die Mitarbei ter der Wildbachvtsrbauung tra gen wesentlich zur Erhaltung und Sicherheit des Lebens- und Wirtschaftsraumes im Bezirk bei”, so der Abgeordnete. “Heu er wird in die Sicherheit der Be völkerung im Bezirk 1,3 Million nen Euro investiert”, weiß Hechenbichler. Der Rettenbach allein schlägt sich mit 300.000 Euro zu Buche. Die Gesamtko sten der Verbauimg am P^.etten- bach belaufen sich in Höne von 6,5 Millionen Euro. Rund zehn Prozent davon emfällt auf die Gemeinde Kirchberg. Der B.est wird von Land und Bund getra gen. Felix Obermoser Im Jahr 2003 sind für i di? Wildbachverbauung im Bezirk Kitzbühel rund 1,3 Mülibneti Euro im Budget. Verbaut werden Rettenbach und Klau4 senbach (beide ;Kirchberg)J Baderbaeh und Rotaehe (Fie| berbrunn, Messnergraben (Hopfgarten), Moratalbachi (Kirchdorf), (Jochberg), ; Siegelbach (Sitz4 bühel) und der hfesertalbai^ (Kossen) Sauliaserbach In diesem Bereich sollen die neuen treppenartigen Sperren errichtet werden. Fotos: Obermoser
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