Kitzbüheler Anzeiger

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DONNERSTAG, 10. JULI 2003 LOKAL-ANZEIGER SEITE 9 Der WM-Zug ist bereit einzufahren HOCHFILZEN. Hochfilzen bekommt für die Biathion Weltmeisterschaft einen modernen Bahnhof. Der bedeutet auch mehr Be- quemlichkeit und Sicher- heit für die Hälfte der Ein- wohner. Für Olympia 2010 in Kitz- bühel ist der Zug inzwischen leider abgefahren. In der richti- gen Richtung unterwegs sind aber die Vorbereitungen flur die Biathlon WM 2005 in Hochfil- zen. "Mit dem kürzlichen Fi- nanzierungsbeschluss zur Er- richtung eines niveaufreien Bahnsteigzuganges in Hochfil- zen hat der Tiroler Landtag den letzten großen Bereich zur Ab- wicklung der Biathlon WM er- ledigt', freuen sich die beiden Kitzbüheler Landtagsabgeord- neten Josef Hechenbichler (VP) und Alois Leiter (SP), welche sich dafür eingesetzt haben. Insgesamt werden in den Bahnhofsumbau 1,15 Millionen Euro investiert, 69 Prozent der Kosten trägt der Bund (und die OBB), 31 Prozent steuert das Land Tirol bei. Die Gemeinde übernimmt dafür auf 30 Jahre die Betreuung der gesamten Anlage von der Reinigung und Beleuchtung bis hin zum Win- terdienst. "Dies bedeutet für uns eine Investition von rund 116.000 Euro, was aber im Ver- gleich zum Nutzen für die ge- samte Bevölkerung eine ver- •1 naehlässigbare Summe ist", meinte BM Johann Arnold. Anbindung der nördlichen Gem&ndehälfte Mit einer Fußgängerunter- führung, den Stieenaufgängen und den neuen Bahnsteigen und einem verlängerten Mittelbahn- steig wird der BaimhofHochfil- zen auf einen zeitgemäßen Standard gebracht. Gleichzeit erhält der Balmhof durch seine beiden Ausgänge in Richtung Regio Tech Straße endlich einen direkten Zugang zur nördlichen Gemeindehälfte mit dem Ge- werbegebiet, dem Magnesit- werk, dem TUPI mit Biathion- anlagen und den Wohngebieten Schüttaehstraße, Magnesit- straße, im Bachl und dem ge- samten Warming. Auch das Zu- kunfts-Wohngebiet Bachlfeld befindet sich hier. "Rund die Hälfte unserer Ein- wohner ist bislang von der Zweiteilung betroffen und mus- ste in einer Schleife um den Bahnhof herumgehen. Deswe- gen kam es immer wieder zu geflihrlichen Uberquerungen der Gleise von Erwachsenen und Kindern. Das wird nun ein Ende haben", betonte Arnold. Der Baubeginn soll noch im Oktober oder spätestens im Frühjahr 2004 erfolgen. Da die Bauzeit nur etwa drei Monate beträgt, ist man im Winter 2004 zur "Vor-WM" gerüstet. sura BM Johann Arnold im alten Bahnhof, der die Gemeinde Hoch filzen in zwei Teile trennt. Foto: Radke Eine Olympische Bewerbung mit anderen Chancen Es gab manche (unnotwendi- ge) Auseinandersetzung und manchen unverständlichen Al- leingang, es war kein Feuer der Begeisterung erkennbar, aber die Bevölkerung begann sich doch damit anzufreunden, dass im Rahmen der Olympischen Winterspiele 2010 in Salzburg zweimal (2009 vorolympisch und 2010 olympisch) erweiterte Hahnenkammrenmien in Kitz- bühel stattfinden werden. Es wäre schön gewesen, als Tiroler Partner salzburgischer Winterspiele dieses Weltfest des Wintersports mitgestalten zu können. An den sportlichen und vor allem wirtschaftlichen Aspekten gibt es keinerlei Zweifel. Vorbei der Traum. Aber of- fenbar noch nicht vorbei die im Raum stehende, weder widerru- fende noch relativierte, aber auch nicht konkretisierte Ansa- ge, in Kitzbühel werde kein Stein auf dem anderen bleiben. Das verrät Goldgräberstim- mung einer Minderheit und - bei aller Notwendigkeit zu ei- nem überlegten Fortschritt vor allem im Verkehswesen - wenig Rücksichtnahme auf die Wohn- bevölkerung und unsere wirt- schaftliche Hauptgrundlage, den Tourismus. Betrachtet man diesen Aspekt, dann kann man der Niederlage beim Internationa- len Olympischen Comitee sehr wohl etwas abgewinnen. Hans Wirtenberger Kitzbü hei Ich bedaure die Entscheidung des Internationalen Olympi- schen Komitees, Salzburg und Kitzbühel den Zuschlag für die Olympischen Winterspiele 2010 nicht zu erteilen. Dennoch war die Bewerbung richtig, da der Werbewert für Kitzbühel aufgrund der hervorragenden Arbeit des Organisationskomi- tees, der Gemeinde und des Tourismusverbandes Kitzbühel, trotz des geringsten Gesamt- budgets der drei olympischen Bewerber, enorm gesteigert werden koiinte. Im Falle des Zuschlags hätte die österreichische Tourismus- wirtschaft laut Institut für Höhere Studien durch Logie- und Tagesgäste sowie Medien- und Sponsorenvertreter mit zu- sätzlichen Einnahmen in der Höhe von 157 Millionen Dollar (der offiziellen Olympia- währung) rechnen können. Kitzbühel sollte sich von der Absage nicht entmutigen lassen und weitere c.erartige grenzü- bersehreitende Projekte und Kooperationen anstreben. Denn nur größere touristische Einhei- ten und Kooperationen können in Zukunft mit dieser gesteiger- tenn Marketigpower eine aus- reichende Nachfrage und eine höhere Internationalität schaf- fen. Aufgrund der Schönheit und der hohen touristischen Qualität von Kitzbühel und den damit verbundenen höheren Kosten sind Billigangebote un- möglich. Die Chance liegt da- her ausschließlich in höherprei- sigen Marktsegmenten. Dies ist wiederum nur mit perfekt orani- sierten Marketingaktionen in touristischen Destinationen mit bestimmten Mindestgrößen möglich. Die Olympische Kandidatur hat bewiesen, dass föderalisti- sche Einteilungen und politi- sche Grenzen schon lange keine Bedeutung mehr haben. Thomas Reisenzahn Geschäftsführer der Osterr. Hoteiiervereinigung LESERPOST IPLUS & MINUS Die hier veröffentlichten Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion, sondern nur die des Verfassers wieder. Da war zugleich auch eine gefährliche Drohung
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