Kitzbüheler Anzeiger

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Kitzbühel, Franz-Erergasse 1, TeL 630 11k:: • 4 '1' • • • * ic ranj 9ectjtinje! In Kitzbühel gibt es eine Anzahl von Bürgern, welche immer etwas zu nörgeln haben. Selbst wenn die Zwecksmäßigkeit und die Nützlichkeit einer Maßnahme offenkundig ist und von keinem vernünf- tigen Menschen angezweifelt werden kann, dann wird behauptet, daß der Zeit- punkt unsinnig gewählt worden sei. So macht in der letzten Zeit in den Gaststät- ten der Schlager die Runde, der Gemein- derat sei irrsinnig geworden, weil er mit- ten in der Saison die Franz Reischstraße umbaue. Dem gegenüber ist festzustellen, daß wir von der Saisonmitte leider noch weit entfernt sind und es weiß jedermann, daß in Kitzbühel die Sommersaison seit Jahr- zehnten erst nach Schluß der Schulen be- ginnt. Auch heuer weist die Fremdensta- tistik erst eine Frequenz von 500 bis 600 Gästen aus, was bei einer Anzahl von 3000 Fremdenbetten wohl nur als sehr be- scheidene Vorsaison bezeichnet werden kann. Abgesehen davon, wird die Franz Reischstraße nicht durch die Stadtgemein- de Kitzbühel, sondern durch die Bundes- straßenverwaltung ausgebaut. Da sich all- jährlich hunderte von österreichischen Gemeinden um die Verbesserung der Bundesstraßen in ihrem Ortsbereich bemühen, so muß es als ein besonderer Glücksfall bezeichnet werden, wenn eine auserwählte von diesen Gemeinden die- sen Wunschtraum auch wirklich erlebt. Mit Rücksicht auf diese Bevorzugung wäre es nicht angezeigt, der Bundes- straßenverwaltung Vorschriften zu ma- chen, wann sie diesen Ausbau durch- fuhren soll, sondern es richtet sieh dies eben nach den augenblicklichen finanzi- ellen Möglichkeiten und Gelegenheiten. Die Stadtgemeinde Kitzbühel schuldet der Landesbaudirektion den aufrichtig- sten Dank dafür, daß diese den Ausbau der Franz Reischstraße angeordnet und die Durchführung einem bewährten Straßenbauunternehmen übertragen hat, welche in solider, zielbewußter Arbeit diese wichtige Einfallsstraße aus dem Westen in kurzer Zeit fertiggestellt haben wird. Durch Sehimpfkanonaden wird die Arbeit in keiner Weise beschleunigt und diese könnten lediglich die eine Wirkung haben, daß sie bis an die Tore von Inns- bruck dringen und dann zu befürchten wäre, daß die Stadt Kitzbühel in Hinkunft nicht mehr mit dem oftmals bewiesenen Wohlwollen der Landesbaudirektion rech- nen könnte. 91cuc 4au$c4utc in euptgaetn Die aufstrebende Marktgemeinde Hopfgarten mit ihren drei Volksschulen Hopfgarten-Markt, Penning und Kelchsau geht auch im Ausbau ihres Schulwesens erstaunlich konsequent ihren zielbewuß- ten Weg. im Herbst 1952 konnte die Volksschule mit ihren 11 Klassen das neue Schulgebäude beziehen, das als Mu- sterbeispiel moderner Raumgestaltung in- nen wie außen bezeichnet werden kann. Aufbauwille und Gemeinschaftsgeist der Bevölkerung und des Gemeinderates unter der Führung von Bürgermeister Karl Müller sowie Vizebürgermeister und Ortsbauernobmaim J. Manzl haben es nun gemeinsam mit der Schulbehörde er- reicht, daß im Herbst 1953 in Hopfgarten eine Hauptschule eröffnet wird. Da ein ansehnlicher Teil der Bevölkerung von Hopfgarten und Umgebung dem bäuerli- chen Lebenskreis angehört, wird die neue Hauptschule Hopfgarten in den renovier- ten Räumen der freigewordenen Volks- schule untergebracht sein; die Vrwirkli- chung der bereits vorhandenen Pläne für den Neubau der Hauptschule, der Turn- halle und der Schaffung landwirtschaftli- cher Versuchsfelder darf in naher Zeit er- wartet werden. Soweit der Platz es erlaubt, nimmt Hopfgarten auch Kinder der Gemeinden Itter, Westendorf und Bri- xen in seine Hauptschule auf. Somit wird auch das Brixental bald die ihm gebührende Hauptschule besitzen. Tae Mnmmcrlebcn in iircIjbcri Wue Uirc4berge niteit Zaqcn Unter den Gütern im Dorf Kirchberg nimmt das Kanimerleben, oder wie es heute insgeheim heißt, das Stöckigut eine führende Stellung ein. Mit diesen Kam- merhofen dürfte früher das Amt eines Kämmerers (Zinseinnehmers) verbunden gewesen sein. Hier wurde in alter Zeit die Urbarstift (Zinstage) für die Urbar- oder Zinsgüter des Hochstiftes Salzburg in Kirchberg gehalten. Bis zur Zehentablö- sung im Jahr 1848 waren die Stöcklbau- ern auch Zehenteinnehmer und heute noch Dorfmeister in Kirchberg. Der heutige Hausname dürfte wohl auf den Stifter der Dorfmesse von 1492, And- nt Stöckl, dessen Grabstein heute als Treppenstufe vor der Kirchentür verwen- det wird, zurückgehen. Aus dem Umbau 93/12 von 1607 (fol. 625) und dem Kata- ster 4/20 von 1680 (fol. 103) lassen sich folgende Besitzer des Kammer- oder Stöcklgutes feststellen: 1607 Franz Stöckl; 1668 Christian Hetzenauer, 1720 Paul Hetzenauer, 1748 Christian Hetzen- auer, 1786 Josef Hetzenauer, 1804 Leon- hard Riedl, Stifter der Stöcklfahne, besaß nebenbei auch 3 Viertel des Hörmannle- hen (Peuntner und Unzen), 1843 Simon Sehießl, besaß vorher das Brandbichlgut (Perla), das sein Vater Josef 1807 kaufte, nach Simon Schießl erbte das Gut der Sohn Johann, dann dessen Enkel Josef, Kommandant der Freiw. Feuerwehr Kirehberg, Inhaber des Kammerlehens oder Stöcklgutes. Auch in Westendorf gibt es ein Kam- merlehen (heute beim Kummerer). Die Kämmerer von Kirchberg und Westcndorf hatten die eingehobenen Geld- und Natu- ralzinse an den Kastner von Hof in Brixen abzuliefern. A. F.
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