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SEITE 8 LOKAL-ANZEIGER DONNERSTAG, 24. Juu 2003 1ESER?OT PLUS& MINUS Die hier veröffentlichten Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion, sondern nur die des Verfassers wieder. Pädagogik braucht eine positive Grundhaltung Gudrun und Fritz Schwabeg- ger haben in einem "offenen Brief" zu einem Rundumschlag gegen "einige Damen und Her- ren in den Amtern und in der Politik" ausgeholt und unter- stellen Ahnungslosigkeit, wenn es um die Integration von Kin- dem mit sonderpädagogischem Förderbedarf geht. Ich verstehe zwar, dass be- troffene Eltern besonders deut- lich auf ihre Probleme aufmerk- sam machen müssen und ich weiß auch, dass die Ressourcen flur die Kinder mit besonderen Bedürfnissen nie genug sein können. Die Verbreitung von Unwahrheiten darf aber nicht unwidersprochen bleiben. Zwischen der Familie Schwabegger und mir hat es nie ein Gespräch gegeben. Auch hat die Familie Schwabegger weder ein Gespräch mit mir gesucht noch Kontakt aufgenommen. Bevor ein Bescheid über sonderpädagogischen Fördcr- bedarf ergeht, werden die Eltern in einem verpflichtenden Ge- spräch mit der Leiterin des Son- derpädagogischen Zentrums, die auch die notwendigen Gut- achten erstellt, über die Bedeu- tung des Lehrplanwechsels in- formiert. Auf den Schulnachrichten und auf den Zeugnissen wird auf die Lehrplanzugehörigkeit verwiesen. Warum sollten also Eltern nicht Bescheid wissen? In der Klasse, in der die Tochter der Familie Schwabeg- ger unterrichtet wird, stehen wöchentlich 21 Stunden flur ei- nen gemeinsamen Unterricht zur Verfügung. Zusätzlich ist noch für 19 Wochenstunden ei- ne Betreuungsperson einge- setzt, die von der Gemeinde und vom Land Tirol bezahlt wird. Auch ich bin der Meinung, dass der Klassenraum größer sein sollte, finde aber die Aussage "aber leider sind die gegebenen Bedingungen enttäuschend", als nicht gerechtfertigt. Als Beweis, dass die schuh- sehe Integration von Kindern mit sonderpädagogischem För- derbedarf seit ihrer Einführung nicht in Frage gestellt wird und es dafür keinen Anstoß durch das Jahr der Menschen mit Be- hinderung brauchte, zwei Ver- gleichszahlen: Im Schuljahr 1998/99 wurden im Bezirk 69 Kinder integrativ unterrichtet, im abgeschlossenen Schuljahr 2002/03 waren es - bei allge- mein sinkenden Schülerzahlen - aber bereits 111 Kinder. Uber die angeführten Fakten hätten bei entsprechender Nachfrage sicher auch die Lehrerinnen der Integrationsklassc und vor al- lem auch die Frau Direktorin seriös Auskunft gegeben. lnformationshalber verweise ich darauf, dass es in unserem Bezirk neben der Integration von Kindern mit sonderpädago- gischem Förderbedarf seit Jah- ren ein Projekt zur Eingliede- rung von Flüchtlingskindern gibt. Dies ist nur aufgrund der vor- bildlichen Bemühungen der Schulen und der Unterstützung durch die Behörden möglich und erfreulicher Weise sehr er- folgreich. Pädagogik braucht eine le- bensbejahende und positive Einstellung - Pessimismus und Polemik führen zu nichts. OSR Johann Krimbacher Bezirkschulinspektor Willkommen in Schilda Neues "Luxus-WC" in Kitzbühel Manchmal kommt mir vor, Kitzbühel ist zu „Schilda" mii- tiert. Man erinnert sich vielleicht an die Geschichten und lustigen (?) Streiche der Schildbürger - Erinnerungen an Märchen die sich plötzlich im wirklichen Le- ben finden: Wie zum Beispiel die ja ein- deutig als „zumutbar" titulierte Anrainerstrasse in die Zephyrau - etwa gar ein Schildbürgerstreich? Wir als Anrainer erinnern uns, als plötzlich eines Tages die Bagger, Bulldozer und Strassenbauma- schinen auffuhren ä la Panzer im Irak. Nur bei uns passierte das Ganze ohne Vorankündigung, oh- ne Bauverhandlung, ohne zurei- chende Information an die Anrai- ner. Und wollte man von der Gemeinde Rede und Antwort, schien jeder plötzlich von akuter, besorgniserregender Vergesslich- keit befallen zu sein - da sich keiner mehr daran erinnern woll- te, wer denn nun eingentlich für den ganzen Bereich zuständig sei. Einer schob es auf den anderen, aber keiner wusste genaue Ant- worten auf so viele offene Fra- gen. Opfer der Vergesslichkeit oder einfach nur der Oberfläch- lichkeit ? Ich bin mir natürlich schon bewußt, welche Gefahren die alte Zephyrau Strasse barg, von fliegenden Goltbällen ver- letzte Personen, verbeulte Autos der Anrainer usw. Ich mag nur nicht verstehen, wie das an der Bundesstrasse in Ellmau funktio- nieren kann, ein 18 Loch Golf Platz direkt angrenzend, aber be- stens abgesichert vielleicht ein anderes Konzept der Sicherheits- maßnahmen? Da muß es doch in Kitzbühel „zumutbar" sein, dass man den wenigen Anrainern, die ohnehin vor ihren Häusern NUR die stark befahrene Pass Thurn Bundes- strasse aushalten müssen ein zweites „kleines Anrainer- strassei" hinter den Häusern hin- zubauen. So ganz nach dem Mot- to: Was kümmert uns die Lebensqualität der anderen? Eine Strasse vor dem Haus, eine Stras- se hinter dem Haus, vielleicht will ja jemand den schmal ver- bleibenden Streifen zwischen Häusern und Anrainerstrasse auch noch als Hubschrauberlan- deplatz nützen. Warum auch nicht, das wäre flur alle eine ab- wechslungsreiche, unübliche Form des Lärms neben dem uner- träglichen Verkehrslärm. Ich las- se mich gerne eines Besseren be- lehren, ich karms nur nicht verstehen, denn jetzt verläuft ja die neue Strasse viel länger und parallel zum Golfplatz.....oder ist das ein „Schilda" Konzept? Ich hoffe nur, dass sich die Ver- gesslichkcit unserer Gemeinde- väter bald wieder legt und sie sich wieder an die Zuständigkeit derer erinnern werden, deren Aufgabe es wäre, wenigstens die Anrainer sonnenldar über die konkreten Bauvorhaben informieren zu können. Sonja Paima, Kitzbü hei Nicht nachvollziehbar sind für mich jene Beweggründe, die zur Errichtung der neuen WC- Anlage an der Kapser Kreuzung in Kitzbühel führten! Das Geld ist knapp und überall muss ge- spart werden, hier werden je- doch Unsummen für etwas Ent- behrliches ausgegeben, noch dazu in einer unglaublich luxu- riösen Ausführung. Einheimi- sche und Gäste haben von die- sem neuen WC nichts: es liegt nicht an einer Bushaltestelle, nicht an einer TVB-Infostelle und es ist auch viel zu weit weg vom völlig desolaten Spielplatz in der Wagnerstraße, der als Be- gründung für dessen Errichtung hauptsächlich ins Treffen ge- führt wurde. Weiters ist die Auslastung des Parkplatzes an der Kapser Kreuzung seit Ein- führung der Kurzparkzone sehr schlecht. Die einzigen Nutz- nießer des WCs sind vielmehr die wenigen Tagestouristen und Transitreisenden, die dieses Ge- bäude erst eimnal als WC er- kennen müssen. Ich hinterfrage auch die Notwendigkeit der völ- lig übertriebenen und dadurch wohl sehr teuren Bauaus- führung (jeder Leser sollte sich am besten selbst von außen und von innen ein Bild davon ma- chen). Warum dieser Luxus - es ist doch nur ein Klo?! Mein Ge- fühl als Häuslbauer sagt mir, dass die in den Medien kolpor- tierten Errichtungskosten von EUR 100.000,-- (ca. OS 1,4 Millionen) wohl "schlecht re- cherchiert" waren und die tatsächlichen Kosten höher lie- gen. Wäre der Bau dieser WC- Anlage nicht alleine deshalb entbehrlich gewesen, weil Kitz- bühel doch schon über 5 öffent- liche WCs verfügt? Zum Ver- gleich: St. Johann hat ein öffentliches WC, Wörgl zwei. Die laufend notwendige, teure Reining kostet eine Menge Geld und multipliziert sich ent- sprechend über die Jahre und Anzahl der WCs. Was hätte man nicht bloß alles mit dem vielen Geld Sinnvolle- res anfangcn können? Nur 2 Beispiele: eine Renovierung der Kinderspielplätze in der Wag- nerstraße und in der Pfarrau, deren peinlicher Zustand einer Stadt wie Kitzbühel unwürdig ist.... Oder die Steigerung der Attraktivität des Stadtbades am Schwarzsee, das mit seinem Charme der 1950er-Jahre ein- fach nicht mehr zeitgemäß ist - viele Dörfer in der Umgebung haben viel mehr zu bieten. Andreas Höck Kitzbü hei
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