Kitzbüheler Anzeiger

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Der Ma.'-kt Hopjgarten im BixcH ntal .'tm 18909. senanschwellun gen, gichtischen und rheumatischen AJfrktionen, bei Bleichsucht sowie hei Hautkrankheiten. Mit diesem Bade ist auch die Gastwirt- schaft, ein schattiger Garten nebst Veranda und Kegelbahn verbunden. Steiner weist auch auf das Quellwasser im Markt und beim Weiler "Kühle Luft" hin, ebenso wurde ein Brünnlein auf dem Wege zur Salve von Frem- den und Einheimischen sehr ge- lobt. In der inzwischen stark bc- siedelten "Kühlen Luft" besteht noch ein öffentlicher Brunnen, der das gelobte Wasser liefert. Das dem Salvenbad vorgela- gerte "Badlfeld" wurde schon ab 1905 als Platz für den Viehmarkt genützt, der vorher im Bräuanger abgewickelt wor- den war. Inzwischen ist das Feld teilweise bebaut und wird künf- tig für eine Erweiterung der Hauptschule weiter verbaut. Ein Spazierweg über "BadI- wien" führt zu einem eher klei- nen Rinnsal, das kaum Wasser liefert und vermutlich früher die Badeanstalt speiste. Die Be- deutung des Mineralbades ging bald zurück, geblieben ist der Begriff "beim BadI". Der nach dem Ersten Weltkrieg erhoffte Aufschwung ist nicht eingetre- ten. Der Verschönerungsverein er- richtete 1925 ein öffentliches Bad mit vier Warmwasserbehäl- tern und elektrischer Heizung. Dort haben die Marktbürger ihr Bad genommen, als es noch keine Privatbäder gab. Die Ge- meinde unterstützte das Vorha- ben durch die Haftungsüber- nahme für die Baukosten des Schwimmbades. Das Mineralbad dürfte etwa zur gleichen Zeit stillgelegt worden sein. In der Heimat- chronik, die 1962 Vinzenz Dab- landet und Josef Sieberer an- lässlich der Feier "600 Jahre Markt H opfgarten" verfassten, ist ein entsprechender Hinweis "Der Badebetrieb wurde vor et- wa 35 Jahren stillgelegt", wer beim BadI einkehre, verlange nicht mehr nach "heilender Rei- nigung". Wildpad und Herbrig Als "längst vergessenes Wild- bad" rief Dr. Josef Bichler im Jahr 1923 Bad Brunn nochmals in Erinnerung. Er besuchte den Platz "Brunn" und vermochte von einer alten Frau Hinweise zu bekommen. Auf dem Weg von Feu:ini zum Harlaßsager, den man früher als Wallfahrer gegangen ist, holten sich die Einheimischen am Hausbran- nen einen Schluck, aber Bich- lers Liforniantin hatte nie von einem Bade gehrt. Auf den Hinweis, dass cas Bad sehon mehr als hundert Jahre abe- gangen sei, zeigte sie sechs Quellen in unm:ttelbarer Nähe, die wohl seinerzui: dem Ort den Namen ur.d die Benützung ge- schaffen hatten. Dem Weder- aulleben des Badebetriebes ver- wehrte sich die Frau mit dem Hinweis. dass m.ar das nicht tun dürfe, weil sons: dem Louisen- bad im Tal Scncen entstehen würde. Im Urbarbuch on 1607 der Dörfer Lauterbach und Feurirg ist ein 'Wiidpa.i ind Herbrig drauf ob des dorifs feuring auf ihren Gnzain ELemsbsuech" vermerkt. Der Bader "in Prunri" Zachäes Khilsamber wurde 1648 bei der Leichenbeschau des Betbrnders auf der Salve herangezogen. irr, ForstraitLich des Pflegschaftsgerichts lt:cr werden Christof Khilsambe -, Simon Gattinger l67l-74 uml dann Sirron und Martin Fröschl, die Letztgenannten nicht mehr als Bader, sordern im Holzhezug. angeführt. Wanrscheinl:eh war der Ba- debesueh schon zurück gegan- gen. Nun waren Bäler verpint, weil sie durch ihre 'reiheiten zu mancherlei Ansic 3 füFrten. Die "Gmainpatserechtigkeit" wur- de 1704 vor der Behausung ge- trennt. Im Grundbuch wurde M:tte des 17. Jahrhunderts eingetra- gen: Die Fray edig aigene PadtsgerechtiglKeit im Prurin, allwo zwar derselben Inhaber in der Behausung allzort sich in nichte anmassen :efueg:, dar- gögen aber den Kh'ißl und die Padsruben. welcher alles zu sol- ehen End:e der Besitzer des Hauses jederzeit paulich inen- znaalten und :fft mans vonethen, umb die durch den Padermeis:er Bezalilende drey Ktreizer zu batzen schuldig, scwohlen ;m Baden, Schwizeri vnd schröpfen, als auch für jene Leith, welche sich der Prunnens Cur bedienen Ungehintert zu- gebrauchen, Vnd hierinen schi Hanütierurg nach Belieben zu Exercieren berecht:gt ist. Baden, schwitzen und schröplen Die in bestem Amtsdeutsch gehaltenen Bestimmungen muss:en den Betrieb vefeiden und die nachfolgenden Erwer- ber der Badesgerechtigkeit dür- fen von ihrem Recht nicht um- fassend Gebrauch gemacht haben. Eher ging es um die da- mit verbundene Baulichkeit, für die als Inhaber genannt sind: Johann Ascher (17:7), Franz Arschner (1727), iefan Wol- ferstötler (1735), dann durch "znruggbriefung" wieder Franz Aeschner (1736), Paul Alois Graber (1768), dessen Bruder Johann Karl Graber (.777), Jo- sef Zggl (784i, Franz Pirnpa- ehe: l795), Balthasar Wal:er (1801). Nach dem kurflirstlich sal zburgischen Gewerbekata- ste: hatte Walter der Antritt d:e- ses ersnlichen Gewerbes, dessen Ursprung n:cLt zu Ihn- den war, laut Hofratsbefehi vom 26. Juli 1802 erhalten. Nach ihm übernahm der Clz:rurg Anton Steiner 1827 die Badegerechtigkeit, der diese au:h in Lauterbach erworben ha:te. Als 1823 das nach Mar.a Lonise von Parma benannte Bad eröffnet wurde und sich bald einen Namen erwarb, war es um das alte Wildbad gesche- her.. Um 1920 erinnerte in der Be- vöerung nur mehr der Name Brnr daran, der Steuerkataster bezeichnete das Gebäude noch als "Badhäusl". Im Heimatbuch "Brixen im Thale 788-1988", als Schlernschrift 281 he -aus- gegeben von Univ Prof Dr. Se- bas:ian Posch steht zur Erinne- reng: Das reicilieh fließende Wasser der Ga;sbergquellen wurde durch Jahrhunderte hin- durch beim Brinner iir einen Badebetrieb genutzt, in den zwanger Jahren errichtete die Interessentsehaft Feuring ein E- Werk unterhalb des Brurner- bauern, welches in den sechzi- ger Jahren aufgelassen wurde; heu:e verscrger diese Qeellen den ganzen Ort (Brixen i. Th.) mit Tr:nkwasser Literatur: Bichler Josef Bad B'u;1n, .n Tiroler J-1eirratbläiter. 1 Jg., W' 6 (1923); Klein Hhgo, !iordtiroler Bädrfi.hrer, /'g. vem Land Tiral, Ver- kehrarnt (1826): Steiner Josej Füh- rer .on Hopfgar!en (1897;, Lablan. der Vinzenz tmd Keberer Josef 600 Jahre Markt Hop/gartn, Hg.Markt- gern inde Hopfgar,en (1962); Posch Sc-bcsticn (Hg), Brixen im Th.le 788 - i958 (1988). Für Hinwei,e gil' OSR Dir. Virzenz Dab.'nder, Hopfgirten, wrzlicher Dank.
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