Kitzbüheler Anzeiger

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7August03 Lokal! 7 LESERPOST PLUS & MINUS Die hier veröffentlichten Leserbriefe gehen nicht die Meinung der Redaktion, sondern nur die des Verfassrs wieder. Zuschauerschwund Zeichen von wachsender Intelligenz? Betreff: Kommentar Seite 2 "Kitzbüheler dümmer" als an- dere Ti roler? und Kommentar Seite 64 "Wo bleiben die Zu- schauer?' Liebe Leute, ich bin der Auffassung, dass der Zuschauerschwund beim Tennis ein Zeichen von wach- sender Intelligenz ist. Man braucht schon sehr viel Fanta- sie, um sich etwas noch Geistlo- seres und Stupideres vorzustel- len, als in brütender Flitze zwei schwitzenden Typen beim Geld- verdienen zuzuschauen. Kopf links, Kopf rechts, Kopf links, Kopf rechts.....und dafür noch hoffentlich ehrlich verdientes Geld zu bezahlen. Wenn nun diese Einfaltspin- sel weniger werden, so ist dies doch kein Grund zum Jammern, oder? Natürlich ist es jedem sel- ber überlassen, ob er sein Hirn in einem Betonkessel verdorren lässt, oder zum Lesen eines gu- ten Buches verwendet, ob er sich im Stadion einen Sonnen- stich holt, oder beim Wandern durch kühle Wälder die Gan- glien erfrischt. Suum cuique jedem das Seine! Nur: Darüber zu Jammern, dass diese Leute weniger wer- den und Überlegungen anzu- stellen, wie man vernünftige Menschen zu Zuschauerkulis- sen degradieren kann, damit das Fernsehen ein volles Stadion aus Kitzbühel übertragen darf, ist unangebracht. Die meist im selben Satz geäußerte Meinung, das Interesse am Sport gehe lei- der, leider zurück kann ich auch nicht teilen. Im Gegenteil. Die Menschen betreiben immer mehr Sport und man sollte das Zuschauen nicht mit der Tätig- keit verwechseln. Laut Brok- khaus ist Sport eine Sammelbe- zeichnung ffir alle als Bewe- gungs-, Spiel- oder Wettkampf- formen gepflegten körperlichen Aktivitäten des Menschen. Und nicht das Kopf-Hin-und-Her- Reißen als Zuschauer. Hannes IIofinger Buchhäncl- lei St.Johann Sturz mit Mountainbike KÖSSEN. Am vergangenen Wochenende kam ein 15-jähriger Deutscher mit einem Mountainbike auf der B 172 im Gemein- degebiet von Kössen auf Grund eines Fahrfehlers auf der leicht abschüssigen Straße im Verlauf einer Rechtskurve zu Sturz. Er schlug mit dem Kopf auf dem Asphalt auf, wodurch er sich Ver- letzungen im Bereich des Gesichtes zuzog. Der Verletzte wurde nach Erstversorgung durch das bayrische Rote Kreuz und durch die Rettung Kösseri ins Krankenhaus St. Johann i.T. eingeliefert. Flugetter bei Bergung abgestürzt COING. Die Mannschaft des Notarzthuhschraubers Christo- phorus 4 wurde am Sonntag Nachmittag zu einem Alpineinsatz zum Predigtstuhl am Wilden Kaiser angefordert. Ein Kletterer war direkt am Predgtstuhl ins Seil abgestürzt. Der Flugretter der C 4, ein sehr erfahrener Kufsteiner Rettungsmann, wollte den Verletzten mittels Tau bergen. Aus bisher ungeklärter Ursache sturztc der Flugretier bei diesem Manöver selbst etwa 30 Meter ab und wurde dabei schwer verletzt. Die beiden Verunglückten wurden mit dem Notarzthubschraubern geborgen und ins Kran- kenhaus St. Johann geflogen. Der Kufsteiner Flugretter musste aber auf Grund sener Verletzungen anschließend in die Klinik Innsbruck geflogen werden. "So wenig arbeiten die Abgeordneten" "So wenig arbeiten die Abge- ordneten" titelte am 12. Juli die "Krone". Dies dahingestellt sein lassend ist ein weiterer Umstand zu hinterfragen, der sowohl die überholte Arbeits- weise der Bundesregierung wie auch der neun österreichischen Landesregierungen betrifft. Es ist doch schon länger Tat- sache, dass überhaupt nur noch wenige, zumeist große Indu- striebetriebe, mehrwöchige Be- triebsurlaube, Betriebssperren zwecks Urlauben, Renovierun- gen, Service-Arbeiten - durch- fuhren können. Mittlere oder die vielen Kleinbetriebe können sich dies auf Grund des verschärften Wettbewerbs praktisch über- haupt nicht mehr leisten, son- dern arbeiten mit wenigen Aus- nahmen ganzjährig durch. In- dustriell in Schichtbetrieben ohne Rücksicht auf Nacht-ar- beit, Sonn- und Feiertagsein- satz, je nach Bedarf. Gleiches gilt für den weiten Bereich der Dienstleistungsbetriebe, wobei als Beispiele der öffentliche Verkehr, das Rettungswesen, ärztliche Dienste, Spitäler an- geführt seien. Auf Grund entsprechender Flexibilität und zeitgemäßer Organisationsstrukturen schaf- fen es diese, wie viele andere Dienstleistungsbereiche, die unumgänglichen Urlaube und Betriebserhaltungsarbeiten oh- ne Schließung abzuwickeln. Es drängt sich also die Frage auf, weshalb nach wie vor die Regierungsarbeit im österrei- chischen Parlament und den neun Landtagen - zum Wohle der Saatsbürger - so vernach- lässigt werden kann, dass man sich im Normalfall für über zwei Monate in Anlehnung an die Schulferien politisch ver- abschieden kann? Die offenbar gewollte Aus- schließung der "normalen" Staatsbürger zum Österreich- Konvent lässt befürchten, dass sich an diesem eingcfahrenen, unzeitgemäßen und überholten Zustand des regierungspoliti- sehen Sommerschlafs auch zu- künftig zu wenig ändern wird! Hansjörg Hofer St. .Johann
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