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26/ Kultur Ilk 14. August03 Kitzbuooheler Sommerkonzerte: Imre Rohmann und Freunde Mittwoch, 20. August, 20 Uhr, Saal "Tirol" der Wirtschaftskammer KITZBÜHEL. Der Veranstal- tungsreigen der Kitzbüheler Sommerkonzerte wird mit Imre Rohmann und Freunde am Mittwoch, 20. August ‚ 20 Uhr im Saal "Tirol" der Wirtschafts- kammer Kitzbühel fortgesetzt. Die sechs Musiker, Imre Roh- mann - Klavier, Markus Tomasi - Violine, Nikolaus Erber - Vio- line, Marcus Pouget - Violon- cello, Johannes Gasteiger - Kontrabass und Ferdinand Stei- ner - Klarinette, bringen Werke von W A. Mozart - Trio für Kla- rinette, Viola und Klavier in Es- Dur, KV 498; J. Haydn - Kon- zert in D-Dur für Klavier und Orchester Hob. XVIII: 11; C. Debussy - Premier Rhapsodie pour Clarinette et Piano; H. Pfitzner - Sextett für Klavier, Violine, Viola, Violonce4lo, Kontrabass und Klarinette, op. 55, zur Aufführung. Imre Rohmann begann im Al- ter von fünf Jahren mit dem Klavierspiel. Er studierte Kla- vier und Komposition im Böla Bartök Konservatorium in Bu- dapest, absolvierte das Konzert- fach Klavier an der F. Liszt Mu- sikakadernie in Budapest, post- graduales Studium an der Wie- ner Musikhochschule im Fach Dirigieren, Meisterkurse in Stuttgart, Eisenstadt und Wien. Imre Rohmann. Er war Preisträger zahlreicher Klavierwettbewer3e, seit 1973 Konzertauftritte weltweit. Solist bei zahlreichen Orchestern, Do- zent für Klavier jnd Kanmier- musik ar der F. Liszt Musikaka- demie, ?rofessor an der Hoch- schule der IKünste in Berlin, später am Mozarteum in Salz- burg u, v. m. Markus Tomasi ist seit 1983 erster Konzertmei ster des Moz- arteum Orchesters Salzburg, als Solist und Kammermusiker re- ge Kon.'erttitigkeit in Europa, USA, Sjdamerika und Japan. Im Okt:ber 1998 als einziger Konzertmeister Österreichs Einladung zum "Millenium Ga- la Concert of the Nations" im New Yorker Lincoln Center. Nikolaus Erber, 1952 in Kitzbühel geboren, Studium der Theologie an der Universität Salzburg, dazu Violinstudium am Mozarteum. 1980 Priester- weihe, seit 2002 Pfarrer in Oberndorf bei Salzburg, Violin- spiel zur Freude mit Freunden. Herbert Lindsberger Schul- musik- und Instrumentalrnusik- studium sowie Konzertfach Viola an der Hochschule Moz- arteum Salzburg. Intensive Be- schäftigung mit Barockmusik, Mitglied zahlreicher Spezial- Ensembles. Konzerte in Euro- pa, Israel und Australien. Seit 1993 Mitglied im Mozarteum Orchester Salzburg. Marcus Pouget absolvierte die Hochschule Mozarteum in Salzburg, 1989 Diplom Kon- zertfach Violoncello mit Aus- zeichnung. Seit 1991 Lehrauf- trag an der Universität Mozar- teum Salzburg. Mitglied im Mozarteum Quartett Salzburg und im Salzburger Oktett. 1997 und 1998 Solist bei den Salz- burger Festspielen. Johannes Gasteiger, Stu- dium in Innsbruck und Salz- burg, Meisterkurse an der Inter- nationalen Sommerakadcmie in Salzburg. Begeisterter Kam- mermusiker. Seit 1987 Mitwir- kung bei den Salzburger Fest- spielen. Ferdinand Steiner, Konzert- fachstudium an der Universität für Musik Wien, Diplomprü- fung mit Auszeichnung, seit 2002 postgraduales Studium Klarinette an der Musikuniver- sität Mozarteum Salzburg, Ab- solvent mehrerer Meisterkurse. Substitutionstätigkeit u. a. bei den Wiener Philharmonikern, der Wiener Staatsoper sowie im Radio Symphonieorchester Wien. Seit 1997 Soloklarinettist im Mozarteum Orchester Salz- burg. Solokonzerte mit den Stuttgarter Philharmonikern und dem Philharmonischen Or- chester Südwestfalen, umfang- reiche kammermusikalische Tä- tigkeit bei verschiedenen En- sembles. Konzertreisen nach Ja- pan, Indonesien, Südkorea, USA, Südamerika und viele Staaten Europas. Vorschau: Mittwoch, 27. Au- gust, 20 Uhr, Klosterkirche Kitzbühel: "Präambeln, Ky- rieleison, et in terra pax". Geistliche Motetten und Lieder der Spätgotik für Orgel und Clavichord gespiel von Rene Clemencic. Ein großer Klavierabend KITZBÜHEL. Dass man's mit einer hochkarätigen Musi- kerin zu tun haben wird, war nach wenigen Takten sonnen- klar; denn wie sie den Mozart - dessen C-Dur-Sonate KV 330 - ansetzte, einfach vielverspre- chend (die Rede von der Schweizer Pianistin Ariane Haering), und man fragte sich: Kann Mozart mozartischer ge- spielt werden? In der Folge wollte man die Frage allerdings eher mit Ja be- antworten; wegen gewisser Ver- gröberungen. Gewiss, flaering spielt ihren Mozart mit dem großen Ton des Konzert-Piani- sten und nicht mozartisch ver- zärtelt. (dazu scheint diese männlici konzipierte Sonate auch gar nicht angelegt.) Trotz- dem: der Zugriff vielleicht doch zu direkt! Aus Mozart fast einen Beethoven gemacht und dann aus diesem - dessen "Pathetik"- Sonate c-moll, op. 13, zweite ProgrammnLmmer - ein zu wuchtiges musikalisches Gebil- de. Die Interpretation in ihrem draufgängerischen Duktus irgendwie auf der abschließend zu spielende:i Rachimaninow (2. Sonate, cp. 36) vorauswei- send. Das "Andante cantabile", der Prüfstein. etwas zwiespältig und in manchen Teilen mit we- nig innerer Spannung; in ande- ren umso mehr. Zum musikalischen Glanz- punkt des Abends gerieten dann sicherlich Mendelssohns wun- derbare "Varaitions sörieuses" op. 54, differenziert gespielt bis in feinste Verästelungen hinein. (Was da an Variationsphantasie und -technik aufgeboten ist, verdient größte Bewunderung!) Hier zeigte Ariane Haering auch umso überzeugender, ja überwältigend, was sie wirklich kann, dass sie eine perfekte, großer und größter Entladungen fähige Musikerin ist - was sich dann, beim Rachimaninow, in einer Weise manifestierte, wel- che die Zuhörer fast vom Sessel riss; Kraftakte, die man dieser eher zart gebauten Frau niemals zugetraut hätte. Soweit die Interpretation! Ob man Ra- chimaninow liebt oder nicht liebt - seine Musik, und gerade auch diese 2. Sonate (man möchte sie als"verhindertes Klavierkonzert", d. h. ohne Or- chesterbegleitung, bezeichnen; ein wildes, ungebärdiges Stück!) neigt stellenweise doch sehr zum Schwülstigen - ist ei- ne andere Sache. Beeindruk- kend bleibt sie allemal, noch dazu bei solchem Verve in der Verwirklichung. Das Fazit: Jedenfalls trotz- dem und trotz allein ein großer Klavierabend, ein mehr als wür- diges 1. Kitzbüheler Sommer- konzert 2003! H. Bonatti sen.
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