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i PmJekleirer Jakob Haseisberger und BM Johann Erharter srnd vom neuen Sozialzentrurn iberzeugt. Foto: Gratt 2 / Lokal - - - - - - 4September03 Der Wahlkampf hat begonnen Wie sich ja selbst flur den un- interessiertesten Bürger kaum übersehen lässt, läuft der Wahl- kampf inzwischen auf vollen Touren. tJrcrall prangen die far- benprächtigen Plakate, die uns zumeist idyllische Bergland- schaften, zufriedene Steinböcke und fröhlich lächelnde Men- schen (inklusive der Kandida- ten zeigen. Allgemein verlang- te (?) Bilder der heilen Welt, die gerade im einkommensschwa- ehen Bezirk Kitzbühel wenig mit der Realität gemein haben. Und man muss schon genau hinschauen, um da einen Unter- schied, oder manchmal sogar die Partei zu erkennen, beson- ders da sicL auch die "Schwarz- en" auf ihren Plakaten heuer lie- ber knallrot präsentieren. Ahnlieh schwierig unter - scheidbar ist auch das Wahlpro- gramm. Ob es nun die seit Jahr(zehnten) angestrebten Ver- besserungen und Gleichberech- tigtmg hei den Frauen sind, die ebenfalls mcht neue Forderung nach Dezentralisiening und Förderung der regionalen Be- dürfüisse oder die unverdrossen immer wieder auf's Neue ver- sprochenen Verbessenmgen im umfangreichen Bedürfimis-Kata- log, der von Verkehrsbelastung bis zu den Steuern und Pensio- nen reicht. Und "Man bewahre uns vor schwarzer Allmacht" ist zwar eine berechtigte Forde- rung, aber auch kein sonderlich überzeugender Lösungsvor- schlag für die Probleme. Und gerne wird von den Spit- zenkandidalen bei diversen Presse- und sonstigen Veranstal- tungen versprochen, sieh um dringende Probleme "sofort nach der Wahl" zu kümmern. Da sollen dann Projekte gestar- tet und offene Gespräche ge- flihii werden. Leider ist dieses Engagement nach den Anstren- gungen der unzähligen Wahl- kampfevents dann meist wohl aus Erschöfung nicht mehr durchführbar - oder...? WESTENDORF. Der Bau eines neuen Sozialzen- trums sorgt in Westendorf für Aufsehen. Wirtschafts- bund-Obmann Johann Stöckl stellt sich gegen die Pläne von Bürgermei- ster Johann Erharter. Bereits im Jahre 2000 wurden in der Gemeinde Westendorf er- ste Uberlegungen darüber ange- stellt, wie die Situation des seit 1979 bestehenden Altenheimes im Sinne der Bewohner verbes- sert werden könnte. Denn in- zwischen haben sich die Anfor - derungen, die an eine solche Einrichtung gestellt werden, geändert. "Die ganze Gebäude- struktur entspricht in keinster Weise den heutigen Standards eines Pflegeheimes. Die Türen sind viele zu eng, auf den Bal- konen befinden sich Stufen und es gibt keinen funktionierenden Bettenlift", untermauert Archi- tekt Jakob Haselsbacher die dringend nötigen Verbesse- rungsrnaßnahmen. Projekt überzeugte bei Architekten-Wettbewerb Also wurde im Sommer 2002 ein Architektenwettbewerb aus- geschrieben, an dem sich meh- rere erfahrene Fachleute betei- ligten. Als Sieger ging jenes Projekt hervor, welches nun von Westendorfs Wirtschaftsbund- Obmann Johann Stöckl heftig kritisiert wird. Geplant ist nämlich, auf dem Parkplatz neben dem bereits be- stehenden Altenheim ein soge- nanntes Sozialzentrum zu er- richten, in dem Alten- und Pflegeheim sowie Sozialspren- gel und Seniorenstube unterge- bracht werden. Dabei wird in einer ersten Bauphase zunächst das neue Pflegeheim errichtet und erst in weiterer Folge das bestehende Altenheim abgeris- sen. An dessen Stelle soll als zweiter Bauabschnitt ein Heim für sogenanntes betreutes Woh- nen errichtet werden. Und genau an diesem Punkt spalten sich die Meinungen. Für Josef Stöckl stellt ein Abriss des bestehenden Altenwohnheimes eine reine Geldverschwendung dar. "Ich bin vnll für einen Pfle- geheim-Neubau. Doch darf das bestehende Altenheim auf kei- nen Fall abgerissen werden. Denn drch einen Umbau kann hier Lir Vereine und andere Ein- richtungen bestens eine neue Heimstätte getchaffen werden. Sollte das Alteiheim tatsächlich abgerissen werden, verschleu- dert die Gemeinde 1,4 Millio- nen Euro", ist Stöckl empört. Erharter: Ein Neu- bau kommt l ‚- wesentlich i billiger." Foto: Gratt stnc v jr ganz anderer Meinung", kortert Westendorfs Bürgermeister Johann Erharter. "Ein Umbau des bestehenden ALenwohnheines würde zu- sätzLch 1,8 Millionen Euro ko- sten. Be einem Abriss des alten Gebäides wirdc das darin ge- plante brtreutc Wohnen an eine Betreibergesellschaft übertra- gen werden, Jie dann sogar jährlich Miete an die Gemeinde zahler müsste", so Erharter. Außerdem habe die Gemeinde für einen Neubau hohe Förde- rungen vom Land Tirol erhal- ten, die bei einem Umbau nicht so hoch ausfallen würden. Ne- ben einem Wohnbaufbrderungs- darlehen konnten außerdem Mittel aus dem Raumordnungs- schwerpunktprogramm sowie zusätzliche Bedarfszuwei sun- gen vom Land Tirol locker ge- macht werden. Und für die Platznot der Vereine haben sich die Proj ektinitiatoren auch tuhon etwas überlegt. In einer Disher nur angedachten dritten Bauphase könnten auf dem sel- ben Areal ein Kindergarten mit einer Krabbelstube gebaut wer- den. "Der dadurch frei werden- de Platz beim Kindergarten würde dann den Vereinen zu Gute kommen", erklärt Erhar- ter. "Gebäude passt nicht in das Ortsbild" Für Wirtschaftsbund-Ob- mann Johann Stöckl sind aller- dings noch weitere Kriterien ausschlaggebend, die gegen das voraussichtlich im Herbst 2005 fertiggestellte Sozialzentrum sprechen: "Das neue Gebäude passt überhaupt nicht in das Ortsbild und außerdem ergibt sich durch das Projekt ein mas- sives Parkplatzproblein", meint Stöckl. Projektleiter Jakob Haselsba- eher, selbst Architekt, ist hier natürlich anderer Meinung: "Das vorliegende Projekt ist sowohl funktionell als auch wirtschaftlich die sinnvollste Lösung für alle Gruppen. sag Westendorfer Sozialzentrum sorgt f u33 r Uneinigkeit
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