Kitzbüheler Anzeiger

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Die einzige Gedenktafel für treue Gäste Denker einen Quelle der Erfri­ schung und Ablenkung gewesen sein, zu der er sich hingezogen fiihlte. Im Jahre 1928 war offenbar nicht mehr festzustellen, wann Hyrtls Aufenthalte in Kitzbühel - es gab Unterbrechungen - wa­ ren und wo das Ehepaar tatsäch­ lich logierte. Die Gedenktafel weist Auguste von Hyrtl als “Dichterin ihrer Zeit hochge­ schätzt” aus. Angeblich trug sich Hyrtl mit der Absicht, in Kitzbühel eine bleibende Wohnstätte (er war ab 1874 im Ruhestand) zu schaf­ fen. Der Grundankauf soll hin­ tertrieben worden sein. Eine der Töchter Sebastian Herolds führte durch zehn Jahre den Haushalt des Ehepaares Hyrtl in Perchtoldsdorf. Sie wusste zu erzählen, dass Hyrtl oft monatelang streng von der Außenwelt abgeschlossen in dem turmartigen Gebäude in­ mitten des Wohnparks lebte. In rund 150 Jahren Touris­ musgeschichte waren viele pro­ minente Gäste in Kitzbühel, darunter Könige, Exkönige, Großfürsten, Gelehrte, Film­ stars und andere VIPs. Nur ein­ mal wurde im Gedenken an zwei langjährige Gäste eine Ge­ denktafel gestiftet und enthüllt. Das war vor 75 Jahren. Inzwi­ schen scheint das Haus, an dem sie angebracht wurde, dem Ver­ fall preis gegeben. Die Erinne­ rungstafel ist seit Jahren nicht mehr zu sehen, obwohl eine Si­ cherungsverwahrung etwa aus politischen oder sachlichen Gründen nicht erforderlich er­ scheint. Über die Gedenktafel-Enthül­ lung brachten die Kitzbüheler Nachrichten im September 1928 einen “nach Redaktions­ schluss” eingegangenen Hin­ weis: Jn diosBm Hause wohnfe als Scmmeriast m den Jahren 18GB--I879 EF von der berühmte Anatom der Waner ßchüfi und seine SemaWlii HVrtl iifliditerin ihrer Gedenktafel am Baumeister-Huterhaus (um 1975). Foto: Werrnr Ness'zius “Am Freilag (14. September der Bergbahn den Hahnen- 1928) um halb 12 Unr miPags kanm. Dann traf man sich am ■wurde am Hause des Baumei- späten Vormittag zrar Enthül- sters Hüter eine Gedenktafel für lung der Gedenktafel. Dann den bekannten Anatom, eprofes- hielt Dr. Plahl einen mit zahhrei- sor Josef von Hyrtl enthüllt, chen Tabellen, Bildern ex. illu- Den Enthüllungsakt vollzog der strierten Vortrag über “Die jet- ObmannsteTvertreter des Ver- zig e und zukünftige 3 eceutong kehrsvereins, Max Werner, der Kitzbühels als Badestadt”, wel- die Tafel dem Schurze des eher mit großem Interesse auf- Hauseigentümers Hofrat Dr. Dehnen, Verstand dachte Hoffat Dr. Thennen der der Wiener Ärztekammer, wür- Verdienste Hyrtls um die Er- digte die Verdienste Hyrtls 'and Schließung der österreichischen gab der Freude Ausdrack, dass Badeorte, insbesondere von rn Kitzbünel ein Angehöriger Kitzbühel. Am frühen Nachmit- der medizinischen Wissenschaft tag verließen die Gäste den Ort, solche Ehre fand”. Angeregt wurde die Tafel durch emen Beitrag ’/en Stadt­ arzt Dr. Friedrich Plahl in der besten Eindrücke bei jedem ein- '‘Wiener Medizinischen Wo- zelnen Teilnehmer hinterlassen ehenschrift:”. Der Termin der EnrhüUung stigen Wetters.” wurde durch eine Studienreise österreichischer Ärzte stimmt. Am 13. September übergab, genommen wurde. Hiebei ge- wobei ihren Äußerungen zu entnehmen war, dass “Kitz­ bühel in jeder Beziehung die hat, trotz des ausgesucht ungün- be- Litemtur: Das Bad Kitzbühel - seine 1928 tr.afeni 82 Personen, von Heitvnrkungen und gesellige Ehrwald kommend, m Kitz- Umgebung, 1863; Meyers Kon- bühel eüi. Am Abend gaben die versations-Lexikon, 4. Auflage, Stadtgemeinde, der Verkehrs- 1887; Kitzbüheler Nachrichten, verein und die Fa. Re sch ein 15.9., 22.9. und28.9.1928 (mit gemeinsames Abendessen, wel- Abdruck eines Beitrages von Dr. ehern sich später ein kleiner Friedrich Plahl in der Wiener Tanz atischloss. Im Verlauf des Medizinischen Wochenschrift); Abends wurden neun( ) Reden Beitrag "Joseph Hynl ’ von Dr. gehalten, von Kitzbüheler Seite med. Hugo Glaser in Ameil und von Bezirksnauptmarji Oberre- VervflJchtung, österr. Lesewerk gierungsrat Dr. Fuchs. Bürger- für technische und gewerbliche meister Hans Himsberger, Max Lehranstalten, 1962. Freundliche Unterstützung Am folgenden Vormittag, der gevmhrten. die Bibliothek des leider unter der Ungrnst der Landesmuseums Ferdinandeum Witterung litt, besuchten die in Innsbruck, das Stadtarchiv Teilnehmer die Badeanlagen Kitzbühel und Dr. med. Georg und Badeanstalten, sewie mit Plahl. mm:- äti Oberhalb des Kniepasses am Schattberg bestand von etwa 1735 bis 1800 und nach deren Verfall und dem Neubau eines Kirchleins 1844 von 1850 bis 1860 eine Einsiedelei. Die Stadt verzichtete auf Grund schlechter Erfahrungen auf einen Klausner und wandelte die Ein­ siedelei 1888 in eine Gastwirtschaft um. Die kolorierte Aufnahme zeigt Kapelle und Gasthaus vor dem Brand von 1920. Das werbe­ mäßig genützte Motiv ist vermutlich eine Aufnahme von Sebastian Herold. (Stadtarchiv Kitzbühel) Werner und Dr. Plahl.
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