Kitzbüheler Anzeiger

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und geputzter Hohl- kehle, der vermutlich Ende des 19. Jahrhun- derts unter teilweiser Einbeziehung eincs Vorgängcrbaues (im Giebelfeld findet sich die Datierung 1829) errichtet wurde. Be- deutendstcs Ausstat- tungsstück der Kapelle ist das aus der ersten Hälfte des 17. Jahr- hunderts stammende, stilistisch dem Manie- rismus verpflichtete, schwarz gefasste Holzaltärchen, das ei- nen strengen, von seit- liehen Volutenvorla- gen begleiteten Aufbau aus kannelier- tem Säulen, ein ver- kropftes Gebalk mit Rumpelleisten und ei- I1L1 quauIaL1..i11i Auszug mit gespreng- tem Giebel zeigt. Der gesamte Aufbau ist überreich mit Applika- tionen aus gesägtem Zinnblech versehen, die in ihrer For- mensprachc an italie- nische Grotesken erin- nern. Das rundbogig gerahmte, auf Kupfer- blech gemalte Altar- bild ist dreizonig auf- gebaut und schildert die Himmelfahrt Man- ens. Im irdischen Re- reich findet sich das leere Grab mit den Aposteln, darüber schwebt auf Wolken die von Engeln umge- bene Gottesmutter,. die in der himmlischen Sphäre von der Heili- gen Dreifaltigkeit, die die Marienkrönung vornimmt, erwartet wird. Das auf eine Holztafel gemalte, achteckige Auszugbild nimmt thematisch Bezug auf die Verkündigung der frohen Botschaft an Maria. Der Altar wird flankiert von den aus dem frühen 18. Jahrhundert stammenden Barockstatuetten der beiden Wetterheiligen Pc- trus und Paulus, die im Tiroler Unterland besonders verehrt und für günstiges Wetter ange- rufen wurden. Nach Abschluss der baulichen Instandsetzung der Kapelle (Behebung der Putzschäden, Färbelung, Ein- bau von Schmiedeeisengittern zur Sicherung des Inventars) konnte die Restaurierung der seit Jahren deponiert gewese- df /. o D ( .1n /tt'lli x1Iffl fl1tfl / ‚i rUOILi 1I.' rl W5tJ Airr tnr« M « - C•f,m 1 ('PflItt / 1, flc,lalL,1n0 OIItÖ &ii'r o i ( am W*114j - nen künstlerischen Ausstattung durchgeführt werden. Der Altar musste bildhauerisch ergänzt und gereinigt werden, die se- kundär überstrichene Fassung der Seitenfiguren wurde freige- legt und im Fehlstellenbereich durch Retuschen optisch ge- schlossen. Drahtzug Nr. 13: Die Restaurierung des Hofes wurde mit der Instandsetzung der Decken in dem von Re- naissancearkaden geprägten Untergeschoss fortgesetzt. Hopfgarten im Brixental Ehem. Gasthof Krone, Ge- meindeamt: Die Adaptierung des Gastho- fes am westlichen Ende des Marktplatzes als Gemeindeamt konnte mit den Rohbauarbeiten begonnen werden. Das Objekt zeichnet sich durch einen ein- heitlichen Charakter des 16. Jahrhunderts aus. Bemerkens- wert sind die im ganzen Objekt erhalten gebliebenen Bohlen- balkendecken. Sie stellen in dieser Vollständigkeit eine aus- gesprochene Rarität außerhalb der mittelalterlichen Städte dar. Kirchberg in Tirol Wallfahrtskaijelle Unsere Lie- be Frau und hl. Anna am Kirchanger: Die Wallfahrtskapelle Kirchanger, urkundlich zwi- schen 1765 und 1768 anstelle einer 1700 gestifteten Marien- kapelle erbaut, ist ein architek- tonisch schlichter Reehteckbau mit leicht eingezogenem, rund schließendcm Chor, Schindel- dach und Giebelreiter. Der qua- dratische Hauptraum mit Flach- kuppel, Eckpfeilern mit Pilastervorlagen und verkröpf- tem Gesims und das Stichkap- pengewölbe im Chor weisen ei- ne reizvolle Ausmalung von Matthias Kirchner aus der Zeit um 1770 auf (Adam und Eva vor dem Sündenfall im Paradies bzw. Anbetung der Hirten), der von Opfergangsportalen flan- kierte Altar wird Josef Martin Lengauer zugeschrieben. An die einstige Bedeutung der Kir- che als Zentrum einer regional bedeutsamen Wallfahrt erinnern zahlreiche Votivtafeln aus dem An der WallJahrtskapelle Kirchanger wurden San je- rungsmaßnahmen am Mauer- werk durchgeführt, die Innenre- novierung ist im Gange. Foto: Werner Nessizius 18. und 19. Jahrhundert. 1972 letztmalig restauriert, wies die Kirche im Sockelbereich starke Feuchtigkeitsschäden auf, die nicht zuletzt auch durch den da- mals aufgebrachten, zementhäl- tigen Fassadenputz mitverur- sacht werden. Die dringend notwendigen Sanierungsmaß- nahmen wurden bereits im Vor- jahr mit der Erneuerung der Schindeldeckung eingeleitet, im Berichtsjahr konnten das Mauerwerk durch die Anlage eines Drainagegrabens trocken- gelegt und der schadhafte Ver- putz zur Gänze abgeschlagen werden. Kirchdorf in Tirol Winterstellerrabdenkmal: Das klassizistische Grab- denkmal des in den Tiroler Frei- heitskämpfen engagierten Kirchdorfer Schützenmaj ors Rupert Wintersteller (1773-1832) musste gereinigt, gefestigt und bildhauerisch er- gänzt, die kaum lesbare In- schrift nachgezogen werden. Kitzbühel Pfarrkirche hl. Andreas: Eine zentrale Rolle im reli- giösen Leben der Stadt Kitz- bühel spielte durch mehr als eineinhalb Jahrhunderte hin- durch die am 14. Juni 1621 ge- gründete Erzbruderschaft vom heiligen Rosenkranz, die zu- gleich auch ein Kristallisations- punkt der katholischen Glau- benserneuerung war. Wichtigstes Anliegen dieser Bruderschaft war die Förderung der Ehre der Gottesmutter, wes- halb jedes Mitglied verpflichtet war, wöchentlich einen ganzen Psalter, das sind drei Rosen- kränze mit den freudenreichen, schmerzhaften und glorreichen Geheimnissen, zu beten. Ab 1647 erscheint die Führung der Bruderschaft straff organisiert: an der Spitze stehen zwei Prä- fekten, ihnen zur Seite zwei As- sistenten und ein Sekretär, die wiederum von einer Reihe von „Consiliarii" unterstützt wur- den. Sitz der Bruderschaft war der Rosenkranzaltar in der Pfarrkirche, vor dem auch die Aufnahme neuer Mitglieder stattfand. Neben den sonntägli- chen „Rosary-Predigten" ge- stalteten sich die großen Bußprozessionen in der Karwo- che und der unglaublich prunk- hafte Umgang am Rosenkranz- Sonntag zu Höhepunkten im 111ER 7 nthrtouhla«1ti-m j: na1Il)infrnikller IdaTUt ullnwl u tnfrbtn nut aUtn tiliqtItrbIaLmünd. uuit* frIiq im K !mii tnlfdjkftn lnIi' üu iiin Ntudn ttkrfl«rlim Rh ii im wr,I q-c crl Mrkt4 ii4Iii m rb& mtka. & i j -- Kirchdo.mj, Winterstellergrabdenkinul, Zu- stand 2002. Foto: Restaurator Peter Kuttler, Innsbruck
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