Kitzbüheler Anzeiger

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K 30. Oktober 03 2 > Lokal Lebensgefährliche Einsamkeit Brandstätter fordert Unterstützung für alleinstehende Senioren Kitzbühel gibt es eine immer größer werdende Schicht von alleinstehen­ den alten Men­ schen, um die sich niemand kümmert”, betont Brandstätter. Zwei Vorbeuge­ maßnahmen wä­ ren ihm wichtig. Erstens der An­ schluss Menschen an Ver­ eine oder Gruppen und die Installa­ tion eines Notfall- Senders. “Ich wer­ de den Gemeinde­ rat ersuchen, dass für Mindestrentner diese relativ günstige Maßnahme finanziert wird”, so Brandstätter weiter. um welche Art von Notruf es sich handelt. Innsbruck ruft dann die zuständige Rot-Kreuz Dienststelle oder die Angehöri­ gen an. Deswegen braucht man auch einen Schlüssel vom Teil­ nehmer, damit die Rettung im Notfall in die Wohnung kann. Rot-Kreuz-Spezialist Adolf Englacher ist seit zweieinhalb Jahren für den gesamten Bezirk zuständig, bislang wurden 250 Geräte verteilt. Er geht persön­ lich hin, installiert die Geräte und erklärt die Bedienung; “In 10 bis 20 Fällen ist der Sender bestimmt schon lebensrettend zum Einsatz gekommen und es ist empfehlenswert für das Si­ cherheitsgefühl sowohl der Se­ nioren als auch der Angehöri­ gen. Die Kosten belaufen sich pro Monat mit Abbuchung auf 23 Euro. Hauptproblem ist, weim die Leute bei einer Reise vergessen, sich abzumelden, aber die Vorteile überwiegen bei Weitem”, so Englacher wei­ ter. “Der Bedarf steigt ständig und eine Initiative der Gemein­ de wäre sehr begrüßenswert”. Mehr Information dazu unter Tel. 0664 534 2757. Nicht auf die Lebenden vergessen mehr In diesen Tagen gedenken wir unserer verstoibenen Angehöri­ gen und Freunde und schmük- ken deren Gräber, Dagegen ist selbstverständlich nichts einzu­ wenden, aber schön wäre es, wenn man gleichzeitig ein we­ nig auch an die - noch lebenden - Verwandten und Bekannten denken würde. Wenn man die Horrormeldungen von verges­ senen alten Menschen hört, die wochenlang tot oder verletzt in ihren Wohnungen liegen, ohne dass es jemandem aufiallt, dann schüttelt man ungläubig den Kopf Und noch viel unglaub­ licher mag es klingen, dass man auch in Kitzbühel in letzter Zeit haarscharf ähnlichen solcher GR Sepp Brandstätter warnt vor den Auswirkungen der zunehmenden Isolation. KITZBÜHEL. Nach mehre­ ren gefährlichen Vorfällen von Vernachlässigung al­ ter Menschen in Kitzbühel wünscht sich Sozialrefe­ rent Sepp Brandstätter nun einen verstärkten Ein­ satz der Rot Kreuz Notfail- Handsender. Finanzierung der Sender Dazu benötigt man ein Fixte­ lefon mit einer eigenen Stek- kdose (PD 3 Dose) und einen Stromanschluss in der Nähe. Der Handsender, der wie ein Schnurlos-Telefon funktioniert, kann entweder um den Arm oder um den Hals getragen werden. Das Gerät läuft 24 Stunden und soll in dieser Zeit zweimal gedrückt wer­ den (fiüh und abends). Gibt es kein Signal, geht nach 24 Stunden ein .41arm los. Der Zeitraum kann auch Kürzer pro­ grammiert werden. Wenn man selber im Notfall Alarm a u s 1 ö s e n möchte, gibt einen nur “Skandalen” entkommen ist. Aber es handelt sich inzwi­ schen schon längst nicht mehr um rare Einzelfälle, bedingt durch das Leben in einer anony­ men Großstadt. Auch bei uns nehmen die “Singles” - in allen Altersgrup­ pen - immer mehr zu und die Famihen leben sich auseinan­ der. Hier irgendjemandem, der modernen Zeit oder gar einem System die Schuld zu geben, ist müßig. Solche Drohungen ab­ zuwenden ist sowohl Sache der Betroffenen selbst als auch ih­ rer Umgebung. Man darf einer­ seits auch im Alter nicht den Kontakt zu anderen Menschen scheuen, muss sich vor die Wohnungstür hinaustrauen und andererseits auch Leute in die Wohnung lassen bzw. einladen, Feundschaften und Bekannt­ schaften pflegen und den An­ schluss in Senioren-Vereinen suchen. Und andererseits sollen die Kinder oder Enkel den manchmal nicht gerade sonder­ lich beliebten Besuch bei den Eltern auch dann pflegen, wenn man sich nicht immer wunder­ bar verstanden hat, oder wenn die Oma eh jedesmal das Glei­ che erzählt. Denn die beiden schlimmsten Worte auf der Welt heißen bekanntüch: “zu spät Susanne Radke .... “Es gab i' den letzten Wo­ chen innerhalb kurzer Zeit in Kitzbühel drei schwere Fälle von Vernachlässigung bei alten, alleinstehenden Menschen”, er­ zählt der Sozialreferent. “In der Badhaussiedlung hatte ein Mann einert Schlaganfall und wurde erst nach Tagen nach einem Anna: der Nachbarn in seiner Wohriung entdeckt und umgehend ins Krankenhaus ge­ bracht. Ein weiterer, nerven­ kranker Mann in der Jochber­ gerstraße, der sich einbildete sein Essen und sein Wasser wä­ ren vergiftet, wurde ebenfalls nach Alamrierung von Nach­ barseite beinahe verhungert aufgefunden und per Rettung wieder nach Hall gebracht. Und in der Siedlung Frieden ^\'urde man auf eine Frau aufmerksam, die unter schlimmsten Umständen in ei­ ner imvorstellbar verwahrlosten Wohnung lebte, in welcher so­ fort die Kammerjäger aktiv werden mussten. Auch in einer angeblich so reichen Stadt wie m f es Knopf Tischgerät und am was- s erdichten Handsender. Die Zentrale erkennt sofort. am Adi Englacher installiert und erklärt den Notfall-Sender. sura
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