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30. Oktober 03 Lokal / 3 Lebt die Chance noch? Altes Finanzamt erhitzt die politischen Gemüter - BM will dennoch weiterkämpfen KITZBÜHEL. Zwar ging die ten, schließlich haben Stadtgemeinde Kitzbühel in der ersten Runde um die Ersteigerung des alten chen mit zu reden” be tont Wendling, der ei nem Abriss oder Neubau des Gebäudes nicht zu stimmen wird. wir als Stadtgemeinde ein gewichtiges Wört- Finanzamtes in der Hinter stadt technisch K.O., eine zweite könnte aber, nach Einschätzung des Bürger meisters, dennoch zum Ziel führen. Vertane Chance “Zum Ersten, zum Zweiten Unterdessen ist man und zum Dritten”, hieß es sich in VP-Kreisen ei jüngst anlässlich der Versteige- nig: “Eine einmalige rung des alten Finanzamtsge- Möglichkeit für Kitzbü- bäudes. Der Zuschlag ging aber hei wurde wieder verge- nicht an die Sadtgemeinde, son- ben, um dieses Gebäude dem an eine Finanzgruppe mit in Stadtbesitz zu bekom- Sitz in Wien. men,” äußern Klaus Winkler und Klaus “Bei 2,23 Mio. Euro sind wir schlussendlich ausgestiegen, da Lackner unisono ihren der Schätzwert des Objektes be- Unmut, reits um mehr als 120 Prozent überstiegen war,” schildert BM mann Winkler ist eines Horst Wendling den Verlauf mit klar; "Die strategischen der Begründung, es sei abzuse- Fehler in der geordneten hen gewesen, dass der zweite und zielorientierten Mitbieter immer wieder das An- Strukturpolitik wurden bereits in den vergange nen fünf Jahren ge macht. Anstatt sich mit zukunftsorientierten und Für VP-Stadtparteiob- gebot erhöhen würde. Wendling hält zweite Chance für möglich strategisch wichtigen Bis zum 10. November diesen Projekten zu beschäfti- Jahres muss die Gebotssumme gen, verzettelt man sich der Wiener Firma in der Höhe andauernd mit Luxus- von 2,25 Mio. Euro hinterlegt bauten und Luftschlös- werden, ansonsten ergeht das sem.” Angebot der Bundesimmobi lien-GmbH an den Zweitbieter heler Bürgern keines- und somit an die Stadt Kitzbü- falls gedient. Aus dieser Sicht heraus sei es klar. Eine erneute Chance für die dass dem Bürgermeister Gemeinde, so BM Horst Wend- und seinem Finanzreferenten ling: “Ich bin mir nicht sicher, bereits bei 2,25 Millionen Euro ob der Käufer alle Details lun die Finanz-Luft zu düim wurde, dieses Gebäude kennt, wie zum zeigt sich Winkler erbost imd Beispiel den Umstand des verweist darauf, dass unter allen Denkmalschutzes oder keiner Fraktionen ein Verhandlungs spielraum von 2,5 Millionen Euro ausgemacht war. Jr I '■1 Damit sei den Kitzbü- Unter den Hammer gekommen, aber nach Ansicht der Gemeinde verantwortlichen an den falschen Bieter: Das alte Finanzamt. Foto:hch hei. via Handy Rückendeckung bis von der Bürgerliste in einem zu einer Höhe von 2,5 Millio- Interview mit dem Kitzbüheler nen Euro zugesicherl und weiß Anzeiger das Geschehen, eigentlich nicht warum vorher Auf die “schwarzen” Angriffe abgebrochen wurde,” ärgert kontert Grißmann: “Gerade die sich Rief, die mu zu gern das al- Volkspartei hat es vor Jahren, te Finanzamtsgebäude in städti- als die Umwidmung für das Vo- scher Hane gesehen hätte, um gelfeld als neuer Standort für auswärtige “Immobilienhaie” das Finanzamt anstand, verab- hintanhalten zu können. säumt eine klare . Regelung be züglich des alten Gebäudes ver traglich festzumachen.” Ausserdem wurde in einer verfügbaren Aussenanlagen.” Das Gutachten der Bundes immobilien GesmbH errechne- te die Quadratmeteranzahl nach “Bürgermeister entschei den Aussenwänden und dieser det wieder einmal alleine” Bruttofläche seien mindestens Höheres Gebot wäre unmoralisch 40% für Stiegenhaus und Wän de abzuziehen, meint Wendling, Gertraud Rief outet sich Wend- der nicht ausschließen möchte, ling nur zum Wiederholtenmale dass sich die neuen Besitzer zu als jemand, der demokratiepoli- wenig “schlau” gemacht haben tische Grundregeln mit Füßen könnten. “Wir machen es dem neuen Eigentümer jedenfalls nicht düngen trifft, leicht, um eine vernünftige Adaption des Hauses umzusetz- gerungsstand von 2,1 Mio Euro Für SP-Stadtparteiobfrau Fraktionsführerbesprechung ei- “Natürlich häften wir gerne ne Obegrenze mit 2 Mio. Euro das Gebäude ersteigert, aber festgelegt, so Grißmann ab- noch tiefer in die Gemeindeta- schließen^ der das jetzige “Hin sehe zu greifen, erscheint mir und Her” als lächerlich einstuft beinahe schon als unmoralisch und kein Verständnis für die und vor der Bevölkerung nicht Rundumschläge der Volkspartei mehr argumsntieibar,” erläutert zeigt. Finanzstadtrat Peter Grißmann tritt und immer ohne Absprache mit dem Gemeinderat Entschei- “Ich habe ihm beim Verstei- Christoph Himschall
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