Kitzbüheler Anzeiger

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4 / Lokal 30. Oktober 03 “Sag zum Abschied leise Servus” ■; y'll j'i w. üMl if Kitzbühels Bürgermeister verlässt die FPÖ und tritt aus 11iSÜ KITZBÜHEL. Vier “gute” Gründe benennt BM Horst Wendling, um dem sinken­ den Schiff FPÖ-Tirol den Rücken zukehren zu kön­ nen. Das desaströse Er­ gebnis der geschlagenen Landtagswahlen gab schlussendlich für Wend­ ling den Aniass, seinen Parteiaustritt zu erkiären. ■s Will 11.. Dankbarkeit Allerseelen/Allerheiligen ist für mich eines der schönsten Feste des Jahres: Allerheiligen, das Fest an wel­ chem die Katholische Kirche ihre FleUigen, also ihrer posthumen Eh­ renbürger gedenkt, geht ja irgend­ wie rmter, obwohl Österreich immerhin auf etwa 90 Heilige stolz sein darf. Aber Allerseelen, das ist der Tag an dem die meisten von uns sich am wunderschönen Kitzbüheler Berg­ friedhof treJen und um die ge­ schmückten Gräber unserer Lieben stehen und ari sie denken. Nun vergeht zwar kaum ein Tag, an dem ich nicht dankbar an meine Eltern, Großeltern, Brüdo- und all die anderen Verwandten denke. Da­ zu muss ich rieht einmal zum Fried­ hof gehen .Aber an diesem Tage treffen fast alle Mhbürgerümen und Bürger gleichzeitig ein, um dieses würdevolle Fest gemeinsam zu feiern. Ich bin meinen Großeltern und metnetn Vater, die sich hier im schönen Kitzbühel niederließen, be­ sonders darkbar, denn ihnen ver­ danke ich cas Privileg, hier geboren worden zu sein und dies meine Hei­ mat nennen zu dürfen. Dank ihrem Fleiß und ihrer Ge- nügsamkek konnten sie uns ihre Häuser hir.terlassen rmd ein Zuhau­ se Schenker;. Aber ich denke auch in Dankbar­ keit an jene verstorbenen Kitzbühe- 1er zurück, die aus diesem Ort das machten, was er ist: Joseph Pirchl und Franz Reisch, Josef Hemld und Toni Praxmaier, moderne, professionell geführte ste. Alfons \\alde und Alfons Petzold politsche Partei,” rechnet Wend- und viele andere, weniger berühm- fing mit seinen ehemaligen Ge- te. Ob zukünftige Generationen ein- sinntingsbrüdern schonungslos Themenführerschaft mal eberiso dankbar an unseren ab. Gräbern stehen werden, wage ich zu bezweifeln. Meine; 'Generation, die Genera­ tion der Nutznießer, die im Frieden einen nie dagewesenen materiellen Wohlstand erleben dürfen, werden hausen erfolgreicher wahlge- sie in den letzten Jahren sukzes- wohl leider als die Generation der kämpft als Tilg und sein Team sive die Themenführerschaft in Heimatausveikäufer erinnert wer- in Tirol”, prangert Wendling so manch wichtiger politischer den. Viel von dem, was unsere Vor- den Spitzenkandidaten und sei- Frage, ärgert sich Wendling gäi^er erwarben imd oft unter gro- ne katastrophalen Umffagewer- auch über das eifersüchtige “an ßen Opfern erhielten, wurde in ei- te im Vorfeld an und erkennt in sich reißen” von Themen durch nigen Jahrzehnten verscherbelt. den Sachthemen wie handeln- Tilg, dass Demotivation guter “Die FPÖ in Tirol ist im poli­ tischen Nirwana verschwun-' den,” bringt es Wendling aus seiner Sicht auf den Punkt, um dann Ursachenforschung zu be­ treiben und seine persönlichen Konsequenzen darzulegen. Diskussions- und Konse­ quenzenverweigerung Vorangegangene Streitereien und die Wahlschlappe haben nicht die erhoffte Läuterung durch Diskussionen gebracht, sondern den Abschuss vieler wichtiger Mitstreiter und auch nach einer “epochalen” Wahl­ niederlage, wie Wendling es formuliert, wurde schlichtweg zur Tagesordnung gewechselt. “Der pragmatisierte Berufs­ offizier Tilg sieht das Obmann­ amt und ein Landtagsmandat offensichtlich als persönliche Erbpacht und Definitivstellung “SchwarzA/Veiss-Malerei”: Ab sofort ohne Parteizugehörigkeit Bild: Ferrandes an”, macht Wendling keinen Kitzbühels Bürgermeister Horst Wendling. Hehl daraus, wer seiner Mei­ nung nach für die Misere Ver- den Personen nur ein Zeichen antwortlich zu machen ist. “Das Festhalten an Ämtern FP-Mandatare nach sich zog und die Partei zu einem nicht wahrnehmbaren “Leichtge­ wicht” degradierte. Gebrochene Versprechen politischen Unverständnisses. Ebenso war das Wahlkampf­ und Mandaten durch kleine team “per se“ eine völlige Fehl- Gruppen von politisch erfolglo- besetzung, da erbrobte Wahl- sen Greenhorns erinnert an die Strategen nicht eingebunden Vorgehensweise von dogmati- wurden und das Listenangebot sehen Taliban und nicht an eine somit unattraktiv bleiben mus- “Tilg versprach persönlich und in aller Öffentlichkeit bei ei­ nem Stand von nur zwei Manda­ ten abzutreten,” bedauert Wend­ ling durch diese Verhaltensweise den Verlust der Handschlagqua­ lität und sieht Wähler wie Funk­ tionäre arg getäuscht und betro­ gen. Nach dem politischem Ab­ sturz imd dem einhergehenden Sittenverfall innerhalb der Ge­ sinnungsgemeinschaft, so Wend­ ling, verlässt Kitzbühels Bürger­ meister, als noch einzig verblie­ bener FP-Gemeindechef in Ti­ rol, nach 20 Jahren die Partei und möchte sich nur noch “sei­ ner” Stadt widmen. Verlust der Hatte die FPÖ in der Vergan­ genheit ihre “Haus und Hofthe­ men” wie Grundverkehr und Vollkommen verfehlter Wahlkampf Raumordnung oder Transit- “Micky Maus hätte in Enten- und Verkehrspolitik, so verlor hch
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