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ser Festzug”, in dem auch die Veteranen der Feldzüge von 1959 und 1866 Cullek, Wend linger, Fleckl und Egger mitzo gen. Der “Festzug mit histori schen kriegsmäßiger Ausrüstung Alt tirols” war eine kriegerische Heerschau, der Festredner hatte die heranwachsende Jugend aufgefordert, sich an den leuch tenden Heldentaten ihrer Ahnen ein Vorbild für künftige Zeiten zu nehmen. Zum Rahmenprogramm des Tages gehörten ein gut besuch ter Glückstopf zugunsten des Denkmals im katholischen Ver einshaus und ein stark besetztes Freischießen der Schützenge sellschaft Kitzbühel. Bestge winner in der Gruppe 1 war so wohl bei der Bild- als auch der >) Gedenkscheibe Heinrich Pirch- ner sen. aus Wiesing, einmal vor Viktor Höck (Kitzbühel) und Hans Ströber (Kufstein), das andere Mal vor seinem Sohn Heinrich, Hans Ströber und Egid Thaler aus Häring. In der Gruppe 2 siegte auf der Bildscheibe Josef Brunner aus Schwendt vor Heinrich Pirchner sen. aus Wiesing, Andrä Frisch mann aus Wörgl und Josef Eg ger aus Kitzbühel. Auf der Ge denkscheibe war die Reihung; 1. Michael Riedl (Kufstein), 2. Johaim Pirchner (Wiesing), 3. Alois Glätzle, 4. Max Kofler (beide Kitzbühel). Einen besonderen Akzent setzte die Ortsgruppe der Inva liden. Sie lud Invalide, Witwen und Waisen in den großen Spei sesaal beim Tiefenbrunner zu einem “Nachtessen” ein. Ob mann Hechenbichler bedankte sich bei Maria Walt! für die festliche Tafel. Zwei Kriegswaisen - Maria Mamoser und Maria Oberhäu ser - hatten am Vormittag nach der Denkmalenthüllung Ge dichte vorgetragen. Maria Ma moser war eine Tochter des er sten Kriegstoten aus der Stadt, Tiefenbrunnerwirt Hugo Ma moser. In den “Innsbrucker Nach richten” wurde am 23. Septem ber noch als wesentlich nachbe richtet, dass Obmann Georg Laucher vom Denkmalkomitee besonderen Dank verdiene, er habe sich für das Zustandekom men sehr eingesetzt und durch seine Tätigkeit und Tüchtigkeit sind “Millionen gespart wor den”. Für den Entwurf der Ka pelle, die Ausführung und Bau leitung wurde die Baufirma und Trachten Für das Kriegerdenkmal wurde die Kapelienform gewählt. Die Steinstufen davor stammen von dem 1916 errichteten von Vandalen zerstörten und danach abgebrochenen Denkmalßr Kaiser Franz Josef an der Vbrderstadtfront der Katharinenkirche. Rudolf Hüter gewürdigt. Aus den Protokollbüchem der Gemeinden geht hervor, dass Laucher durchsetzte, dass die Landgemeinde die Kreuz blume auf der Kapelle spendier te. Weil die Landgemeinde für ein eigenes Kriegerdenkmal zu sorgen habe, lehnte der Ge meinderat einen Beitrag zur An lage eines Tiroler Ehrenbuches für die Gefallenen im Mai 1923 “dermalen” ab. Der Gemeinderat der Stadt dankte am 1. Oktober dem rührigen Denkmalkomitee, ins besondere dem Obmann Bür germeister Laucher, dessen Stellvertreter Vizebürgermei ster Carl Planer, den Herren Ge meinderäten Wimmer, Schwei nester und Exenberger, Oberst a. D. Franz Kahrer, den Denk malgestaltern Hüter, Trenk- walder und Silberberger und al len Spendern. BM Himsberger beantragte die Übernahme des Denkmals durch die Stadtge meinde in einer entsprechenden Denkschrift festzulegen, was angenommen wurde. Nachträglich genehmigt wur de, dass vom seinerzeitigen Kaiserdenkmal bei der Stadtkir che Stiegenstufen entnommen wurden, um vor dem Krieger denkmal verwendet zu werden. Am 8. November 1923 bean tragte der Finanzausschuss der Stadtgeoeinde, dem Obmann des Kriegerdenkmalausschus ses BM Georg Laucher “in An erkennung und Würdigung sei ner umfangreichen Verdienste bei der Errichtung des Krieger denkmales ein vergrößertes Fo- tograpliiebild des Denkmals ge meinsam mit der Landgemein de zu überreichen.” Am 21. Dezember beantragte der Finanzausschuss, die Rest schuld aus der Kriegerdenkmal errichtung gemeinsam zu glei chen Teilen mit der Landgemeinde zu zahlen. Da mit war ein umfangreiches Vor haben abgewickelt. Unterlagen: Protokollbücher Stadtgemeinde und Landge meinde, 1921 - 1923; Tiroler Anzeiger 1923; Innsbrucker Nachrichten 1923. Herzlichen Dank ßr die Un terstützung durch die Bibliothek des Landesmuseums Ferdinan deum und das Stadtarchiv Kitz bühel. Für den Bau des Kriegerdenkmals wurde die nach 1836 errichtete Kapelle "Unser Herr auf der Stiege” (rechts im Bild) abgebrochen. Fotos: Stadtarchiv Kitzbükel
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