Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 5 Donnerstag, 23. Jänner 2003 Lokal-Anzeiger den Einheimischen-Tarifen das Aus? men lassen”, meint Kitzbühels Bürgermeister Horst Wendling. Schließlich würden die Einhei­ mischen mit ihren Steuern diese Betriebe auch mitfinanzieren und würden auch das Risiko tragen. “Hier muss eine geset­ zeskonforme Lösung gefunden werden”, so Wendling. Ähnlich argumentiert Bernd Brandstät- ter, der Obmann der Jungen Volkspartei Kitzbühel, der be­ furchtet, dass “durch die Strei­ chung der reduzierten Tarife das Schifahren bald zu einem nicht mehr finanzierbaren Luxus wird.” Auch in Westendorf ge­ währen die Bergbahnen, den Einheimischen Ermäßigungen bis zu 30 Prozent. “Die Westen­ dorfer Bergbahnen sind aber mehrheitlich in der Hand priva­ ter Gesellschafter, weshalb das EuGH-Urteil für uns momentan nicht zutrifft”, erklärt Prokurist Kaspar Ehrensberger. Aber bei den Bergbahnen haben. Auch im Bezirk Kitzbühel ge­ ben die Liftbetreiber Ermäßi­ gungen bis zu 45 Prozent. Da die Kitzbüheler Bergbahn sich mit rund 51 Prozent im Besitz der öffentlichen Hand befindet (Gemeinde Kitzbühel 49,93%, Kirchberg 1,2% imd Jochberg 0,6%), würde der EuGH- Spruch zutreffen. “Bevor wir den Text des EuGH-Erkenntnisses nicht am Tisch haben, können wir nichts sagen”, so Kitzbühels Berg- bahn-Vize Georg Hechenber- ger. Für ihn sei noch nicht klar, ob dieses Urteil auch für die Bergbahn Kitzbühel Auswir­ kungen habe. “Sollte dies den­ noch zutreffen, werden wir nach einem Weg suchen, auch weiter­ hin den Einheimischen einen günstigeren Tarif anbieten zu können”, so Hechenberger. “Den Einheimischen muss man Vergünstigimgen zukom- ifr,:- Vor dem Europäischen Gerichtshof sind aile Schifahre!' gleich. Gönsfigere Liftkarten für Einheimische dürften nicht gesetzeskonfcrm sein. Foto: Obe'moser auch er sehe eine große Proble- sind während des ganzen Win- matik, wenn einheimische Fa- ters unsere Gäste, das sollte milien für ihre Kinder keine auch weiterhin so sein”, hofft Saiäonkarten mehr kaufen auch Ehrensberger auf eine Lö- körjiten. “Die Einheimischen sung. ß Neue Dämme schützen vor Hochwasser wesentliche Verbesserung der Abflusssituation im Mün- dungsbereich der Ache und soll eine Absenkung des Wasser­ spiegels bei Hcchwasser um zwanzig Zentimeter erzielen. Mittels eines , festgelegten Alarmplanes können bei Hoch- wässerwamung Behörden und Einsatzkräfte rasch reagieren. Nach diesem Plan wird um­ fangreiches Hilfsmaterial, wie Holzbohlen, Sandsäcke und das erforderli­ che Werkzeug, in der Bundes- heerkaseme St. Johann bereit­ gestellt imd gelagert. “Entlang der Reither Ache werden sogenannte Retentionsräume errichtet, darin können Wasser­ mengen, die über einem dreißigjährlichen Hochwasser Legen, ausgeleitet werden”, so Hofer. Es werde mit Nachdruck am raschen Ausbau der Hoch- v/asserschutz-Maßnahmen und mii der Schaffung von großvo- lumigen Hochwasser-Rückhal­ teräumen gearbeitet, erklärt Hofer. Die Gesamtkosten für die Er- ricntung der Schutzmaßnah­ men in Höhe von 6,5 Millionen Euro werden auf Bund, Land und Gemeinden aufgeteilt, /e ST. JOHANN. Nach den Hochwasserschäden im August des vergangenen Jahres wurden bereits 6,5 Millionen Euro in Schutz­ bauten investiert. Nur allzu gut ist den St. Jo­ hannen! die Hochwasserkata­ strophe vom vergangenen Au­ gust in Erinnerung. Ein ganzer Ortsteil wurde dabei unter Was­ ser gesetzt. Aber auch die Ge­ meinde Kirchdorf hatte Hoch­ wasserschäden zu verzeichnen. Beide Gemeinden waren von hochwasserführenden Großache, der Reither Ache imd der Fieberbrunner Ache betroffen. Zig Keller wurden überflutet und viele ebenerdig gelegene Wohnräume unter Wasser gesetzt. Die Schadenssumme im Pri­ vatbereich betrug etwa 6,5 Mil- lione Euro, aber auch an Ufern und Schutzbauten der Gewäs­ ser schlugen sich die Schäden mit rund einer Millione Euro zu Buche. Grundsätzlich werden Hoch- wasserschutzproj ekte Großachengebiet auf dreißig bis hundertjährliche Ereignisse ausgelegt. Das bedeutet, dass i rund 8.000 der Das Hochwasser im August vergangenen Jahres verursach- Foto: Obermoser te in St. Johann große Schäden. statistisch gesehen im Mittel die Hochwasserbauten alle dreißig bis hundert Jahre an ih­ re Grenzen gelangen. “Die hochwasserführende Fieber­ brunner Ache war am 12. Au­ gust 2002 nach der Auswertung sogar über einem lOO-jährli- chen Ereignis, ebenso der Ab­ fluss der Großache in der Ge­ meinde Kössen”, erklärt Viktor Hofer von der Abteilung Was­ serwirtschaft des Landes Tirol. Nach Abklingen der Hoch­ wasserwelle und nach Beseiti­ gung der ärgsten Schäden, begann man mit der Bestands- aufiiahme und mit dem Ausbau von Hoehwasserschutzbauten in den gefährdeten Gemeinden. An der Reither Ache wurde flussaufwärts des Spertenweg- es ein provisorischer Quer­ damm errichtet. Eine Gerin­ neaufweitung am rechten Ufer der Reither Ache bewirkt eine im
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