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Donnerstag, 13. Februar 2003 Lokal-Anzeiger Seite 2 Eichenheim lockt mit fünf Sternen I KITZBUHEL. Nach langem I Hin und Her genehmigte der Gemeinderat den I Bebauungsplan für das Golfhotel Eichenheim. I Im Sommer 2004 soll I das Fünf-Sterne-Hotel * fertiggestellt sein. Eines muss man dem Unter­ nehmer Rudi Höfinger mit Si­ cherheit attestieren: Der Mann verfügt über ein nicht zu gerin­ ges Maß an Zähigkeit. Zuerst ein jahrelanger Kampf um die Verwirklichung seines Traumes von einem Golfplatz in Eichen­ heim. Da zu einem ordentlichen Golfplatz auch das adäquate Hotel dazugehört, suchte Hö­ finger auch um Umwidmung eines Teiles des Grundstückes Ehrgeizige Hotelprojekte Hinter dem bestehenden Golf-Klubhaus soll das Fünf-Sterne- Hotel errichtet werden. Visualisierung: Franz Obermoser In Kitzbühel stehen zur Zeit zwei ehrgeizige Hotelprojekte in den Startlöchem. Zum Ei­ nen ist dies das Dorint- Schloßhotel mit 150 Zimmern und zum Anderen das Golfho­ tel mit 60 Suiten in Eichen­ heim. Beim Dorinthotel sollen rund 60 Millionen Euro inve­ stiert werden, in Eichenheim spricht mmi von rund 15 Mil- in eine Sonderfläche Hotel an. honen Euro. Gemeinsam ist Dafür gab es im Gemeinderat beiden Projekten, dass sie, erstmals im Sommer 2000 grü- sollten sie jemals verwirklicht nes Licht. Der dazugehörende werden, mit fünf Sternen eine Bebauungsplan wurde erst in betuchte Gästeschar anlocken der Gemeinderatssitzung von werden. Beide Hotels würden Montag vergangener Woche ab- Kitzbühel einen wichtigen Im- gesegnet, puls in Richtung Qualitätstou­ rismus geben. Natürlich muss darauf geach­ tet werden, dass nicht auf Teu­ fel komm raus die Landschaft ger etwas gedulden. In der De- verbaut wird. Aber in Kitz- zembersitzung gab es für den bühel hat man oft das Gefühl, Bebauungsplan noch keine dass man bei den falschen ; mehrheitliche Zustimmung. Ei- Projekten auf der Bremse nige Mandatare störte die Höhe steht. Besser ist allemal, wenn des Hotels, die laut Plan zwan- ein Hotel errichtet wird, als, zig Meter betragen soll. Damit wenn mit unzähligen Zweit-;; man sich ein besseres Bild ma- wohnsitzen die Gegend “ver- hüttelt" wird. eben kann, wurde eine Visuali­ sierung verlangt. In der letzt­ wöchigen Gemeinderatssitzung fand sich das Projekt wieder auf der Tagesordnung. Kritik wegen Bauhöhe me bei vier Enthaltungen zu. Höfinger zeigte sich natur­ gemäß erfreut über den Aus­ gang der Abstimmung. “Wir wollen noch heuer im Frühjahr mit dem Bau beginnen”, so Hö­ finger, der hofft, dass mit Be­ ginn der Golfsaison 2004 das Hotel bereits bezugsfertig ist. Das bestehende Atrimn soll um 150 bis 200 Sitzplätze erweitert werden. Die Kosten für die Baumaßnahmen gibt Höfinger mit rund 15 Millionen Euro an. “Das Hotel wird hinter dem bestehenden Klubhaus errich­ tet, von der Bundesstraße aus ist es kaum sichtbar”, erklärte Stadtbaumeister Friedl Viertl den Gemeinderatsmandataren. Im übrigen würde ein Hotel nicht gebaut werden, um es dann zu verstecken, so Viertl. Besonders Obmann Georg Hauser kann sich mit dem Projekt nicht son­ derlich anffeunden. Er kritisier­ te die Höhe und befürchtete, dass aus dem Gebäude anstatt eines Hotels ein Appartement­ haus werden könnte. Letztendlich stimmte der Ge­ meinderat dem Bebauungsplan mit 13 Ja- und einer Nein-Stim- Internationaler Betreiber Vorerst keine Zustimmung Wirtschaftsbund- Wer das Hotel betreiben wird, steht noch nicht fest. “Ich ver­ handle gerade mit einigen Top- Betreibern”, so Höfinger. Im Gespräch sind so renommierte Namen wie Ritz-Carlton, Raf­ fles, Four Season, Althoff oder Starwood. “Fest steht, dass es sich um einen international täti­ gen Betreiber handeln wird”, erklärt der Bauherr Auch hier musste sich Höfin- /e Wendling: Befangen, oder nicht? Ein Fünf-Sterne-Hotel ist ein Ganzjahresbetrieb, was be­ deutet, dass ein ganzes Jahr über Arbeitsplätze zur Verfiü-r KITZBÜHEL. War Bürger- Mitarbeiter Wolfgang Sadlo als gung stehen. Auch die zusätz-^i meister Horst Wendling hei Bürge auf “Für mich ist das ein liehen Einnahmen für den Ge-" Umwidmungen am Steuerberg eindeutiger Fall von Befangen- meindesäckel wären nicht zu befangen, oder nicht? Mit die- heit”, so Gemeinderat Georg verachten. Aber andererseits ser Frage beschäftigte sich der Hauser (VP), der kritisierte, dass ist es auch legitim, wenn den Gemeinderat bei seiner letzten sich Wendling totz Nachffagens potentiellen Errichtergesell- Sitzung, schäften und Betreiber solcher Da der Besitzer des Anwesens großer Hotelprojekte ordent- Steuerberg mit einem hohen lieh auf den Zahn gefühlt Schuldenberg zu kämpfen hat, | wird. Was man nicht braucht, hat der Gemeinderat vor einiger | sind überdimensionale Time- Zeit zwei Umwidmungen von | Frei- in Bauland am Steuerberg | genehmigt. Mit dem Verkauf der | ^Bürgermeister Grundstücke sollten die Schul­ den abgetragen werden. Wie sich jetzt herausstellte, trat Wendling gemeinsam mit dem Baumeister Franz Wieser und seinem damaligen Kanzlei- “Ich habe die Bürgschaft be­ reits 1998 an Sadlo abgetreten”, erklärte Wendling, der aber gleichzeitig erwähnte, dass er von der Bank nicht als Bürge entlassen wurde. “Wenn ich als Bürge bei einer Bank auftrete, bin ich nicht befangen”, meint Wendling. Für VP-Stadtrat Klaus Lackner ist dies eine “verworrene Sache”, bei der endlich Licht ins Dunkel gehö­ re. “Die Verwicklungen Wend­ lings in Grundstücksgeschäfte nehmen immer mehr zu”, kriti­ siert Lackner. “Wir sind während all der Zeit nie richtig informiert worden”, findet auch SP-Stadträtin Gertraud Rief die Sache “unappetitlich”. nie als befangen erklärte. Wii Sharing Häuser und Apparte­ ment-Burgen. Können Zweifel in diese Richtung ausgeräumt werden und sollten alle recht­ lichen Voraussetzungen gege­ ben sein, sollte man solchen Projekten nichts mehr in den Weg legen. *i!i fl Ü Horst Wend­ ling musste sich unange­ nehmen Fra­ gen stellen. Foto: Obermoser ■ ß
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