Kitzbüheler Anzeiger

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dingte eine Veränderung des geschädigt einzuordnen. Wie Färbelungskonzeptes, die sich die Untersuchung zeigen konn- äußerst positiv auf den Gesamt- te, liegt die Ursache für die teil- eindruck des Innenraumes aus- weise sogar ausgezeichnete wirkt. Während die Wand- Qualität der gotischen Mörtel in flächen zuletzt in einem rosa den speziellen naturhydrauli- Farbton getüncht waren, präsen- sehen Zuschlägen, die dem tieren sie sich nunmehr in ei- Mörtel einzelner Bauteile beige- nem hellen Beige, lediglich die geben wurden und welche ver- kräftigen Gesimse und die mutlich vom Bergbau stammen. Die Geschichte der Putzober­ flächen folgt vielfach abgewittert. Nun ist bearbeit ein vertretbares Maß das Bild des Kirchenhügels von an Schutzschichte definieren, einem überwältigenden Alters- die neben der Bewahrung des am Kirchenhügel allseits ge- Aus Sicht der Analyse ist klar liebten Alterswert auch für eine geworden, dass einerseits wenig möghehst lange Konservierung Handlungsbedarf im Bereich sorgen cann. der Pfarrkirche, aber baldiger Restaurierungsbedarf im Be­ reich der Liebfrauenkirche ge­ geben ist und dass bei einer Re- kundlich 1712 erstmals erwähn­ wert geprägt. Gnöbenkapelle: Die Instandsetzung der ur- Schichtpilaster sind weiß bzw; der Ge­ schichte der Entstehung der einzelnen Bauteile am Kirchenhü­ gel. So war die Pfarrkir­ che im Be­ reich des hochgoti­ schen Chores ursprünglich putzsichtig mit Quader- m a 1 e r e i, während das Kirchen­ schiff, die Liebfrauen­ kirche sowie der Glocken­ turm sprünglich weiß gekalkt waren und in einer kaum unterschied­ lichen Inten­ sität vom Kir- Der klassizistische Prospekt der von Josef Aigner 1843 gebauten Orgel in Reith ist wieder vollständig. Foto: Werner Nessizius ■ staurierung sehr auf das von jeher bestehende optische Gleichgewicht des Kirchenen- sembles Rücksicht zu nehmen ist. Daher wurden als zweite Maßnahme Proberestaurierun­ gen an beiden Kirchen vorge­ nommen, die vor allem die star- Schädigungen Glockenturm möglichst ohne Erneuerungen stabilisiert, um nicht ein ästhetisches Missver­ hältnis zwischen diesem Bauteil und den gut erhaltenen übrigen Teilen zu erzielen. Weiters soll­ te die nun zur Diskussion ge­ stellte und 2003 technisch nochmals zu überprüfende Pro- ten Kapelle konnte mit der Be­ hebung der Putzschäden, der befundgerechten Neufärbelung und der Restaurierung des Schmiedeeisengitters sowie des mit einem Knorpelwerkrahmen versehenen, eine Pieta darstel­ lenden, um 1670 datierten Altarbildes abgeschlossen wer­ den. ur- ken am Wallfahrtskirche Kirchanger in Kirchberg, Innenan­ sicht mit Eingang und Votivtafeln, Zustand nach Re- Foto: Neubauer, BDA Wien chenhügel strahlten. Ehrenbachgasse Nr. 46, ehern. Siechenhaus: Entlang den Außenmauern des barocken Hauses wurde ein Drainagegraben angelegt. novierung. rosa getüncht. Dadurch konnte ein harmonischer Gleichklang mit den duftigen Deckengemäl­ den erreicht werden, der ein heiter-festliches Raumerlebnis vermittelt. Späterhin gab es etwa in jedem Jahrhundert einen Neuanstrich der Fassaden bis hin zu den dunkleren Tönen im Historis­ mus. Die Anstriche sind heute Reith bei Kitzbühel Pfarrkirche hl. Ägydius: Die Restaurierung der histo­ rischen Aigner-Orgel (Josef Aigner aus Schwaz, 1843) konnte abgeschlossen werden. Die Instandsetzung des reich dekorienen Orgelgehäuses ist insofern erwähnenswert, als die als vermisst gegoltene klas­ sizistische Ziervase wiederge­ funden \vurde und der schöne Prospekt nun wieder vollstän­ dig ist. Kitzbühel Pfarrkirche und Liebfrau­ enkirche: Die im Vorfeld der geplanten Außenrestaurierungen durchge­ führte Untersuchung beider Kir­ chen konnte den Erhaltungszu­ stand und die Geschichte dieser großteils 500 Jahre alten Ver­ putzflächen klären. Sieht man von der Problematik gewisser Salzungsbelastungen aus dem Erdreich bzw. mehrheitlich Sul­ fatbelastung aus der Umwelt ab, ist der Zustand der Pfarrkirche als sehr gut, jener der Liebffau- enkirche im Bereich des Kir­ chenbaues als gut und im Be­ reich des Glockenturmes als St. Johann in Tirol Kriegerdenkmal: Das monumentale Krieger­ denkmal am Hauptplatz, für die Opfer des Ersten Weltkrieges 1923 nach einem Entwurf des Kitzbühel, Gröbenkapelle an der alten Brixentalerstraße, Decken­ gemälde (Ausschnitt). Foto: Werner Nessizius
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