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22 / Kultur 22. April 04 Wenn Trauer zu großer Kunst wird KITZBUHEL. Es ist bereits Tradition, dass um Ostern in der Kiosterkirche Kitz bühel besondere, der Zeit angepasste Musik zu hören ist. nem großen Meisterwerk zu tun. Wie hier die Situation ge troffen ist, ohne dass auch nur im geringsten ‘Effekt’ gemeint wäre, wie trotz aller tiefen Trau er trotzdem künstlerische Diszi plin und Distanz gewahrt blei ben, wie sich hier Schmerz in Töne umsetzt, ohne etwa in platte Melancholie zu verfallen, ist einfach bemerkenswert. Nur größtes handwerkliches Kön nen, ähnlich Haydn oder Mo zart (der Vergleich sicher be rechtigt!) konnte ein so zeitloses Werk schaffen. Ja, hier waren Trauer und Leid zu größ ter Kunst geronnen. Das Werk ein Beweis mehr, dass nicht nur die stets genannten und bis zum Überdruss “Großen” gute Musik schrie ben, sondern eben auch andere komponieren koimten. Entscheidend zum tiefen Ein druck, welchen das Werk hin terließ, trug die vor allem in höheren Lagen leuchtende, äußerst intonationsreine Stim me Aleksandra Zamojskas bei; Bravourleistung! Eine Dreivier telstunde so makellos (und pau senlos) durchhalten?! Groß auch die Leistung des begleitenden Ensembles, ange führt von Geiger Hiro Kurosaki. Schade, dass keine Textzettel auflagen. Die Zuhörer waren so, was den Inhalt betrifft, et was hilflos und ganz auf reines Hören angewiesen. Eingelcitet wurde das Kon zert übrigens durch ein kurzes Stück des eigenwilligen Lett länders Arvo P ä r t - eine selt sam pausendurchsetzte, sparta nische, aber äußerst meditative Musik. Heuer war’s Luigi Boccheri- nis “Stabat Mater”, also ein Werk über jenen Trauertext, der in deutscher Übersetzung mit den Worten ‘Christi Mutter stand in‘ Schmerzen unterm Kreuz... ’ beginnt - ein von vie len Komponisten der Vergan genheit, etwa Pergolesi, verton tes Langgedicht, im Falle Boccherini Spätwerk, das weni ge Wochen nach dem Tod von dessen Gattin und Tochter entstand, nicht für Chor, So listen und Orchester, sondern mehr intim gesetzt - eine Sing- stimme (Sopran), zwei Violi nen, eine Viola, ein Violoncello, Luigi Boccherinis “Stsbat Mater” wurde am Ostermontag in der Klosterkirche aufgeführt. Foto: Gratt aufgeführten ein Violon (Kontrabaß), aber vermerkte, “einem den Boden von einer Wirkxmg, die, wie ein unter den Füßen wegziehf’. Mithörer nach der AuiFihrung Tatsächlich hat man’s mit ei- Öl- und Acrylmalkurs des St. Johanner Kunst Kreises Verein Swingin’ Kitzbühel KITZBÜHEL. Der “Verein Swingin’ Kitzbühel” wurde im Jahre 2001 in Kitzbühel ge gründet und organisiert jährlich sehr erfolgreich das “Jazzfesti val Swingin’ Kitzbühel”. Die diesjährige Generalversamm lung vom Verein Swingin’ Kitz bühel findet am Mittwoch, 5. Mai, mit Beginn um 19.30 Uhr im “Grieserl-Nest” in Kitzbühel statt. Auf der Tagesordnung ste hen u. a. ein Rückblick auf das “Jazzfestival Swingin’ Kitz bühel 2004”, die Punkte “Pro jektmanagement” und “Künst lerische Leitung” sowie eine Vorschau auf das “Jazzfestival Swingin’ Kitzbühel 2005”. ST. JOHANN. Aufgrund vie ler Anfragen veranstaltet der Kunstkreis in Verbindung mit der St. Johanner Kunstschule im Mai noch einmal einen Öl- Acrylmalkurs für Einsteiger und Fortgeschrittene. Dabei werden die Grundlagen und Möglichkeiten der Öl- und Acryltechnik weiter vermittelt und verschiedene Aspelcte wie Prima-Malerei, Schichten- und Lasurtschnik, Spachtelmassen und Strukturen besonders berücksichtigt. Unter .knleitui^ des Malers Rudolph Pigneter erhalten die Teilnehmer eine Fülle von Anregungen und Ideen mit viel Spielraum für ei gene Experimente. Auch die Mischtechnik Öl- und Acryl wird besprochen. Farben und Leinwand werden zur Verfü gung gestellt. Kurstermin: 14./15./16. Mai. Kurszeit: Freitag 19-22 Uhr; Samstag/Sonntag 10-17 Uhr. Kursort: Kunstatelier Pigneter, SalzburgerstraSe 15, St. Jo hann. Anmeldungen und Informa tionen: St. Johanner Kunstschu le, Tel. 0664/2404982 oder 0664/4157471. H.J.B. H o I zTen ovi CT woc h e #81 * m. 23. bü 30, April 2004 m
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