Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
4 Lokal 27. Mai 04 „Frechheit von Land und Gemeinde" Immer noch nicht ausgestanden scheint die ewige Causa Bärawaldweg Oldtimer Die vergangene Woche war von Oldtimern geprägt: Pracht- volle und wertvolle, alte Auto- mobile erfüllten die in letzter Zeit ach so still gewordene Alt- stadt mit dc- Musik ihrer Mo- zoren und ilrc sportlichen Fah- er trotzten tapfer dem un- gnä- .Jigen Wettergott, der vielleicht •arauf aufmerksam machen wollte, dass derlei Veranstal- ungen zwar der Wirtschaft, :icht aber dc Atmosphäre nüt- zen. Ein Oldtir:ertrcffcn einer an- crcn Art fa id im Cafö Prax- air, welches iinrncr wieder ls Kitzbühels Stadtsaal dient, statt. Es trafen sich Experten us Kitzbühels Tourismuswirt- .schaft mit Funktionären ver- mngener Zeiten. Man beriet sich über den Wirtschaftszweig, von dem wir 311e mehr oder weniger, direkt oder indirekt leben: Dem Tou- rismus. Man erinnerte sich an die guten, al en Tage, aber auch an die schlechten alten Tage. Interessant war es zu bemer- ken, wie gerade die Oldtimer sich Gedan1en und Sorgen um die Zukunft des Kitzbüheler Fremdenverkehrs machen, während die Jugend sich scheinbar wenig um ihr Brot und Butter kümmert. Diese Veranstalturg diente auch als erster, öffentlicher Auftritt der neuen Direktorin des TVB- Kitzbühels, Frau Mag. Renate Danler. Die besonders im Kon- gresstourismus bewährte Ex- pertin und Navigatorin Kitzbü- hels als Urlaubsziel, machte ei- nen sehr klugen, kompetenten und charmanten Eindruck auf das einheimische Publikum. Ihrem Bedauern, dass sich zu wenig junge Leute eingefun- den hatten, kann auch ich mich, rls Organisator des Abends, nur anschließen, wenngleich ich mich ahr auch sehr über die zahlreiche und rege Teil- nahme, besonders der Oldti- mer, freute. JOCHBERG. Höchst verär- gert ist Oberfeldbauer Al- bert Schuster, der sich von Land und Gemeinde betrogen fühlt. Er hat mit seinem unantastbaren Wegnutzungsrecht am Bä- rawaldweg den Disput rund um die vom Nach- barn gewünschte zweite Wegtrasse - und durch sein Einverständnis die jetzt gebaute Kompro- misslösung - erst ausge- löst und ermöglicht. Der neue Bärawaldweg (der Anzeiger berichtete meh'7aals) mit einer zweiten - wenn auch ve:kürzten und finanziell gün- s:igeren Trasse - soll heuer noch fertiggestellt werden. Trctzdem scheinen die Auseinandersetz- ungen um dieses Wcgstücl' im- mer noch nicht abzureißen. Al- Frt Schuster wurde im Herbst mich langen Verhandlunger von LA Sepp Hechenbichler mit lJnterschrift versprochen. „dass der geplanten Hoferweiterun- gen Oberfeld im Wirtschaftsbe- reich... sowie der Errichtung ei- nes neuen Hoftrakts...vcn den Behörden des Landes nichts entgegensteht, vorausgesetzt, dass die gesetzlichen Bestim- mungen eingehalten werden. Vcn der Gemeinde Jochberg als Raumordnungs- und Baubehör- de gilt dasselbe". Jie Gemeinde hätte einer Umwidmung von Frei- in Bau- land zugestimmt, die Raumord- nungsaliteilung tat dies aber nicht. Erboßt ist Albert Schuster auch darüber, dass er sein Bau- ansuchen bereits im Oktcber an die Gemeinde stellte, schon mit erheblichen Kosten verbundene Bestellungen gemacht hat, und die absehlägige Antwort erst vor wenigen Wochen erfuhm, als er von sich aüs noch einmal nachfragte. „Es ist für mich eine feine Frechheit und außerdem eir. be- trügerisches Vorgehen. Ich habe die Sache bereits einem Recits- anwalt übergeben und werde, wenn es nicht innerhalb ktLrze- ster Zeit zu einer Lösung kommt, die Vereinbarung als hinfällig betrachten. Man kann ‚Eskanns ' chereineLö- sunggefurden werden, doch man muss den rechtilchen • Vorgaben ent- sprechen' so . Sepp Hechen- bichler. von mir aus 'den alten Weg wie- der zurückbauen und die bishe- rig entstandenen Kosten sollen die Verursacher bezahlen. Auch war mit dem damaligen Bürger- meister Richard Noichl veein- bart, dass die Gemeinde ircine Rechtsanwaltskosten überr eh- men würde, doch gibt es weder eine finanzielle Unterstützung noch die Widmung. Dabei iabe ich durch mein Engagement und Einverständnis 15 Jochber- ger Bauern die Nutzung dieses neuen Weges ermöglicht!" Scpp Hechenbichler siehr die Sachlage nicht so dramatisch: „Wir sind alle glücklich über den neuen Weg und das Land hat den Antrag bislang noch nicht abgelehnt. Die Problema- tik ist folgende, wenn dort eine Hofstelle dieser Größe entste- hen soll, müssen auch die Pachtflächen gemäß den recht- lichen Vorlagen eine gewisse Größe erreichen. Also erhebt das Land die Forderung, über einen bestimmten Zeitraum ei- nen Rahmenpachtvertrag abzu- schließen, damit auch die För- derungen nicht umsonst verge- ben werden. Zweitens müsste Albert Schuster seinen Haupt- Wohnsitz nach Jochberg verle- gen. (Albert Schuster ist in Joch berg gemeldet, hat aber auch Betrieb und Wohnung in Kirchdorf Anm. d. Red.). Ich bin aber für ein Gespräch, wo wir hoffentlich eine Lösung für die geplante Hofstelle finden werden. Meine Zusage ist prin- zipiell nach wie vor umsetzbar und auch in Puneto Güterweg- Hofzufahrt werde ich mich weiterhin einsetzen", versichert Sepp Hechenbichler. Ai.rch der neue Jochberger Bürgermeister hofft auf eine gütliche Lösung durch ein Ge- spräch mit allen beteiligten Par- teien, also Oberfeldbauer, Land, Hechenbichler und Gemeinde. Er ist allerdings nicht bereit, für den neuen Güterweg von Ge- meindeseite irgendetwas auszu- geben. „Der Gemeinderat hat es abgelehnt, sich finanziell zu be- teiligen, denn schließlich hatten wir von Anfang an eigentlich kein Interesse, den Weg zu ver- legen. Zu einer Zwischenfinan- zierung sind wir eventuell be- reit. Die Genehmigung liegt nicht in unserer Hand, weil wir nicht die Aufsichtsbehörde sind", so Heinz Leitner. Albert Schuster sieht sich nach der Wahl nun von jedem im Stich gelassen. „Ich fordere gleiche Behandlung, ob es sich nun um einen Herrn Schuster oder Herrn Heitzmann handelt. Im Gegensatz zu meinem Nach- barn habe ich nämlich tatsäch- lich zehn Kühe im Stall stehen und betreibe einen Hof..." sura „Die Gemein- de wird sich für ein Ge- spräch ein- setzen, aber nichts bezah- len' erklärt Heinz Leitner. Oberfeldbauer Albert Schuster in seinem bewirtschafteten Hof, den er erweitern möchte. Fotos. Rsdke
< Page 3 | Page 5 >
< Page 3 | Page 5 >