Kitzbüheler Anzeiger

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Nur Papierkrieg brachte das Engagement von Hannes Hofinger. Dieser Kreos wurde von den Fischern im Bac'i gefunde.'. 6 / Lokal - 24. Juni 2004 „Die Gemeinden trifft keine Schuld!" ST. JOHANN. Sehr verär- gert zeigt sich der Grün- Gemeinderat Hannes Ho- finger. Er wollte sein Haus Flüchtlingen zur Verfü- gung stellen, erlebte dabei aber einen Spießrutenlauf. Beinahe jeden Tag hört man in den Nachrichten Meldungen, dass Flüchtlingslager wie Trai- skirchen überbelegt sind und dass die Bundcländcr, allen vor- an Tirol, mehr Flüchtlinge auf- nehmen sollen (konkret wären es 600 in Tirol). Hier scheint es aber große interne Organisa- tionsproblcme zu geben und die Schuld für die Verzägerung liegt offenbar viel eher beim Land als bei den Gemeinden oder der Bevölkerung. „Mehrere Kitzbüheler Ge- meindeoberhäupter, darunter zum Beispiel auch die Bürger- meister von St. Johann und St. Ulrich, wären bereit, in der Flüchtlingsfrage etwas zu unternehmen, käme eine Anfra- ge vom Land. Dort findet man es aber offenbar nicht der Mühe Wert, mit den Gemeinden in Kontakt zu treten und den Bür- germeistern ist kein Vorwurf zu machen", erklärte Hannes Ho- finger verägart. „Man erhäl: auch keine Auskunft, wie hier eigentlich k r.kret vorgegangen wird. Grün-Flüchtlingsspreche - rin LA Dr. E'isabeth Wiesmül- 1er wird beim nächsten Landtag eine Anfrage 3tellen." Nichts desto trotz wollte er als humani:ä verantwortungs- bewusster Hausbesitzer sern derzeit leerstehendes Haus der Flüchtlirgsabteilung zur Verfil- gung stellen. Die zeigte sich brieflich zuerst durchaus er- freut, doch nach längerem Hin- halten wurde ihm nach einer Besichtigung mitgeteilt, dass das Haus nicht geeignet und zu klein wäre. Haines Hofüager kann dies nicht nachvollziehen. „Eine erfolgreiche Integration von Flüchtlingen kann nur in kleinen Gruppen erfolgen, da gibt es auch weniger Schwierig- keiten mit der Bevölkerung. Außerdem bräuchte es eine qualifiziertere Betreuung, denn derzeit ist im Land ein Perso- naischlüssel von einer Betreu- ungsperson für 170 Flüchtlinge vorgesehen. Ich wende mich hier auch an die Grüne Landes- und Bundevertretung, diesen Personalschlüssel auf maximal 1 zu 40 zu senken". „Wären um Plätze froh!" Der Tiroler Flüehtlingsbeauf- tragte Peter Logar würde sich aber sehr über Plätze im Bezirk Kitzbühel freuen: „Das Haus von Herrn Hofinger ist viel zu klein und hat baümäßige Pro- bleme. Prinzipiell bräuchten wir aber dringen beinahe 600 Plätze und wären auch um Angebote im Kitzbühel froh. Es stimmt wirklich nicht, dass wir nur rie- sige Häuser oder verkehrsmä- ßig günstige Lagen wie die Inn- talfurche akzeptieren, auch in Kitzbühel sucht etwa StR Ger- traud Rief gerade nach geeigne- ten Unterkünften.!" sura Die Flusskrebse scheinen gerettet KIRCHDORF. Die Ausbag- gerung des Niederhofner Brunnbaches scheint durch den Umweltanwalt Dl Siegbert Riccabona vorerst gestoppt. Groß ist die Freude bei Fischerei- verband und Grünen, ob- gleich die entgültige Ent- scheidung noch aussteht. Am Freitag erreichte den Fi- schereiverband ein „offizieller" Anruf aus dem Büro des Um- weltanwaltes in Innsbruck, dass das Vorhaben gestoppt und das Verfahren vorerst eingestellt sei. „Wir sind sehr froh über diese Entwicklung und hoffen, dass dieses Beispiel Schule ma- chen wird", erklärte Obmann Paul Weihsbrodt. „Es gibt nämlich heute zwar immer wieder Bemühungen, Bäche zu renaturieren, aber Pi- loten und künstlicher Bewuchs sind in keiner Weise vergleich- bar mit einem natürlichen Bachbett. Die Bedrohung cer heimische:i Flusskrebse kam ja dadurch zu Stande, dass um 1900 durch den eingeschlepp- teil amrr:kanischen Kamber- krebs zunächst die Krebspest übertragen wurde und in den 30er und 40er Jahren das Was- ser so stark verschmutzt wurde. Heute ist es die drastische Ver- ringerung von naturbelassenen Bächen, die das Aussterben be- günstigt". Trotzdem steht bis- lang n:ch nicht hundertprozen- tig fest, ob der „Krebsbach" tat- sächlich ohne Ausbaggerung „überl:ben" wird. „Es gab eir Gutachten der Universität und die Bezirks- hauptmannschaft Kitzbühel ist von Amts wegen verpflichtet, dieser Sache nachzugehen", er- klärte im Telefoninterview Wal- ter Tschon, steilvertretender Landesumweltanwalt. „Das Verfahren und die Genehmi- gung für die Ausbaggerung lie- gen ja bereits vor, aber mit ei- nem Gutachten, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit belegt, dass der Edelkrebs dort heimisch ist, sind natürlich alle Maßnahmen in breitem Umfang zu überprü- fen, bevor man sie umsetzt und etwas unwiderruflich zerstört wird. Wir haben hier eine Ver- mittlerrolle übernommen und mit der BH Kontakt aufgenom- men. Jetzt ist aber noch abzu- warten, ob das Gutachten tat- sächlich zutriffl", so Tschon. „Wir freuen uns über den vor- läufigen Stopp und werden die Sache sehr genau im Auge be- halten", versprechen die Be- zirks-Grünen. surcz
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