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Kongresshaus oder Stadtsaal? Hohe Ansprüche an die Natur Das Windaurl mit der Klchsac bilder das Refugium des Rotwildbestandes im Bez,rk mit mehr als 600 Stück Partner fü1- die Nair (vI.n.r.): Landesjäger - meister Paul Steixner, Forstinspektionsleiter Josef FjcMs, Vizecräsident Sepp Heim, Be- zirksjgerneister MrUn Antretter, BM Anton Magreiter und M.c1?ae, Neuwirt, Bfi. 4 / Lokal 6. Juli )4 Der Tourismusverband Kitz- bilhel plant, am Pfarraupark- platz ein Kongreßhaus zu er- richten und verlangt von der Stadtgemeinde, sie solle sich mit einem Dittel an den Bau- kosten von 18 Millionen betei- ligen. Für dieses verwegene Ansinnen fehlt vielen Bürge- rinnen und hoffentlich auch Po- litikern das Verstiindnis. Erstens sind die Finanzen der Stadtge- meinde ohnedies mehr als stra- paziert und zweitens werden die meisten Bürger von cincm Kongresstouiismus nicht profi- tieren. Profitieren werden, falls sich ein erfolgreicher Kongreß- betrieb entwickelt, was nie- mand garantieren kann, einige Beherbcrgungsbcttiebe, Wirts- hsuser und B Dutiquen. Warum also die enormen In- vestitionskosten zum Wohle weniger auf die gesamte Be- völkerung umwälzen? Dem- nächst werden viele Wirte und Lebensmittelhändler jene Ge- tränkesteuer zurückverlangen, die man ohnehin von den Kon- sumenten kassiert hat. Dies wird den Haushalt der Ge- meinden arg belasten. Eine Stadt wie Kitzbühel, die sich nicht einmal die allernotwen- digsten Repaaturen von deso- laten Schulh5fen, Gehsteigen etc. leisten kann oder will, und- sich, zum Unterschied von kleineren Gemeinden, keinen Stadtsaal vergönnt, darf nicht ein Kongreßhaus mitfinanzie- ren, dessen wirtschaftlicher Er- folg fragwürdig ist. Ein Kongreßhaus am Rande der Stadt wird die Immenstadt wohl kaum beleben. Außerdem steht noch gar nicht fest, ob ge- nügend Holtelbesitzer auf ei- ren Ganzjahresbetrieb unirü- sten wollen. Dies würde auch erfordern, Wohnungen flur ganzjährige Mitarbeiter zu er- richten und daflir muss wiede- rum die "öffentliche Hand", rich wir Steuerzahler, einen gehörigen Be:trag leisten. WESTENDORF. Im Rahmen der Österreichi- schen Forsttagung in Zusammenarbeit mit den Forstvereine., der ARGE- Alp-Länder fand jüngst eine Exkursion unter dem Titel "Verständnis für Wild und Wald - Gutes Zu- sammenspiel von Jagd, Forst, Behörde und Tou- rismus" statt. Die Veranstalter der 7agumzg, Bezirksjägermeister Martin Antretter und DI Josef Fuchs, Leiter der Bezirksforstnsek- tion, konnten die gute Zu- sammenarbeit im Bezi:k len rund 65 Ex- perten aus ganz Oster- reich sowie dem benach- barten Südtirol und Bayern er- hiutern. "Besonders die Aus- und Weiterbildung alle: Betroffe- ren und die Be- wusstseinsbil- cung bereits im Kindesalter im Bereich Forst- Jagd-Landwirt- chaft-Touri sri'is ist von besonderer Bedeutung. Daher werden bereits seit nahezu 10 Jahren von 'inseren Wildmei- stern und Försern an den Schu- len entsprechende Vorträge, is hin zur Beobachtungen des Wil- des an einer Schruflitterung, an- gec'ten," weiß Fuchs um die Notwendigkeit umfassender Aufklärung E;escheid. Gemeinsam Natur nützen Das Rotwild hat in den Ge- meinden Hopfgarten und West- end:.rf seit nahezu 100 Jahren ei- ne ±as:ische Zunahme verzeich- ne:. Die Lebensräume sind flur diese WiLlart ideal, sodass nun- mehr rund 680 Stück Rotwiid im Wnter bei den Fütterungen bzw. im Wald einstehen. Trotz intensi- ver Bemühungen seitens der Jä- gerschaft (es werden immerhin jährlich - imnd 220 Stück erlegt) nimmt der Rotwildstand weiter z--1. Di Waldbewirtschaftung un- ter Bericl<sichtigung vor allem dei Schutzfunktion hat in diesen Beeichen in den letzten 20 Jah- ren ebenfalls enorm an Bedeut- teng gew:nnen. So konnte der Holzeinscilag auf nunmehr über 70.000 Feslmeter pro Jahr nehr als verdoppelt werden Die klein- flächige schutzfunktionale Wald- bewirtschaftung un:e: Ausnut- zung der Naturveijüngung :st für die Waldbesitzer ein wesertlicher Beitrag zur rachhaltien Siche- rung des landlichen Raumes. Die Freizeitwirtschaft mit im- mer neue:en Modeiendsnortar- ten wie Sehneeschuhwandem, Mountainb:ken, etc. benötigt ebenfalls Raum und Platz, damit die touristische Entwicklung bei- behalten werden kann. Wildökologische Raumplanung "All diese Anspitche an die Natur können nur erttl lt werc.en, wenn ein aimsgewogeiles Mitein- ander stattfindet. Diese Tagung hat gezeigt, dass bei Einbindung aller Bet-cifenen ftcore-tische Lösungsansätze durchaus auch in der Praxis umgesetzt werden können," fordert Be±ksfcrstin- spektionsleiter Josef Fuchs unter anderem eire :egionale, wildöko- logische Raumplanung, Lan- kungsmecnaitsmen iir luren- geher und SchneeschiJiwanderer sowie auch eine forstli.:he Wald- bewirtschaftung, die agdliche Aspekte n tberücksith:igt. Nur so t:•nne ir prffierschaft- licher Zasammenar:eit eine nachhaltige Waldbewirtschaftuug unter Berücl<sichtigung eines ge- sunden Wikstandes und einer na- turnahen Freizeitgestabung auch in der Zukunft ermi:.gLch: wer- den. hch
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