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Drei Tratschweiber machen Agnes und ihren Kindern das Le- ben im Dorf zur Hölle. jotQ$ raff 22. Juli 04 KuItul / 17 Volksbuoo hne Brixen beruoo hrt mit "Agnes" BRIXEN. Mit einer Urautführung von Sepp Kahn macht derzeit die Volksbühne Brixen auf sich aufmerksam. In "Agnes" wird die Geschichte einer Frau erzählt, die zum Sündenbock eines ganzen Dor- fes gemacht wird. Vor allem die Art der Inszenierung sorgt dabei für Furore. Die Rollläden der Aula der Volksschule Brixen öffnen sich, gespannt blickt das Publikum durch die Glasfront ins Freie, wo reges Treiben herrscht. Eine mystische Stimmung erfüllt den Raum. Der Pfarrer und an- schließend drei ältere Damen erinnern sich an Agnes: "Ja, die Agnes, die arme Agnes ...‚ lang ist's her ... Eine Lustige - und eine Fesche war sie auch. Sind zwar alle arm und einfach aufg'wachsen dort oben am Berg - aber ein fröhliches G'müt hat sie g'habt, die Agnes." Schließlich verschwin- den alle durch eine geöflhete Glastür ins Freie. Gerade die Variante des Halb- freilichts ist es auch, die sich im weiteren Verlauf des Stücks als eine hervorragende Idee der beiden Spielleiter Heinz Adel- mann und Ekkehard Schönwie- se erweist. Da der Garten nach rund 30 Metern steil ansteigt, reichen die geöfffieten Türen aus, um eine einzigartige Akustik zu erzielen. Auch die so erzeugten Lichteffekte tra- gen ihren Teil zum Erfolg des Stückes bei. Vor allem aber die ausge- zeichneten schauspielerischen Leistungen der Darsteller sind es, die das Publikum bewegen. Neben den drei Tratschweibern - gespielt von Kathi Kofier, Bir- git Schießl und Wal- traud Adel- mann -‚ die sowohl für die heiteren als auch die tragi sehen Mo m e n t e im Stück sorgen, stellt besonders Barbara Bei- hammer als Agnes ihr gro33rti- ges Talent unter Beweis. Glaubwürdig und mit vollem Einsatz verkörpert sie jene Frau, die, nachdem ihr Mann stirbt, ihre Kinder hergeben und nur als arme Magd aur dem ei- genen Hof bleiben darf. Als schließlich we:tare Todesfiille passieren und die "'i'atsclrcrei" im Dorf ihren FIhepunkt er- reicht, sieht sie keirLer. anderen Ausweg mehr, als zusammen mit ihren Kindern Jen Heimat- ort zu verlassen. So wird "Agnes" am Ence zur Parabel für die Entstehung kol- lektiver Gewalt. Un eschininkt wird dem Zuschauer vor Augen geführt, wie ser ungerech:er- tigtes Gerede schni-:rzen und wozu Gerüchte fülircEi kön-en. Die Volksbühne Brixen ha: sich ftr die heurige Spielsaison also keine "leichle Kost" für das Pu- blikum vorgenommen. Der Zu- schauer ist aufgefordert, das Geschehen genau zu verfolgen und einzetre Szenen selbst zu :nterpretieren. Vcr allem der Wechsel zwischen komischen und tragscle Elementen, der dem Stück seinen außerge- wölmlichen Charakter verleiht, wird von den Schauspielern ge- konnt umgesetzt. sag KÖSSEN. Ein Kcnzer der ‚esondercn Art mit den '\Vie- ner Instruraental-Vokal- Solisten", bestehend aus sechs Solisten der "Wiener Phihar- moniker" unter der Leitung von Prof. Peter (Jötzel (auch "En- semble W:en") sowie der So- jranistin Grazyna Wojtancws- kaI und Maren Engelhardt :Mezzosorr; findet am 31. Juli um 20 Uhr in der Grenz- landhalle Küssen statt. Als (Jast-Klarinettist tritt auch der Kössner Flc'rian Mühl- Derger auf :er auch schon bei einigen Philharinon:schen Or- chestern tätig war. Es ist das erste Kon2ert dieser einzigarti- gen Solisten in Tirol. Von Oper D:S Volkslie1 und Dekalnten Melodien von Joharn Strauß, Weitere Spieltermine "Agnes" von Sepp Kahn wird noch bis 9. September 20C4 in der Aula der Volksschule Brixen gespielt. Die nächsten Auf- führungen finden am 22. und 29. Juli, jeweils um 20.30 Uhr, statt. Weitere Informationen er- halten Sie beim TVB Brixen (05334/8433) und der Raiffei- senbank Brixen (8122-13). Restkartet sind an der Abend- kassa erhältlich. Kalman, Lehar, Rossini, Schu- bert uvm., also eine Art Wunschkcnzert auf allerhöch- siem Niveau, bringen die Künstler auf einzigartige Weise als Benefizkonzert dar. Für alle, die einen Musikge- nass der Superlative erleben wollen, ist dieser Termin ein "Muss"! Kartenbestellung unter Tel.: 05375/6201-18. Der Reinerlös kommt dem Sozialsprengel Kössen sowie der Stiftung "Kössner helfen Kössnern" zugute. Der "Kitzbüheler Anzeiger" vergibt an die ersten vier Anru- fer, die am Freitag, 23. Juli, um 11 Uhr die Telefonummer 05356/676-14 erreichen, je zwei Freikarten für dieses Kon- zert. Der A.bsch,ed vorn Grubta'hot .11t Agnes .ind den Kindern r?icht leicht, aber im Dort hann die Famiiie nicht mehr ble,ben. Philharmonischer Sommernachtstraum
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