Kitzbüheler Anzeiger

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Bislang gilt der Pfarraparkplatz mit seinen 8.800 m 2 als Bas's der Projektstudie. Die zur Ver - fügungstellung des Grundstückes und die Vergabe eines B&irechtes ist nach Ansicht der Stadt ein ausreichena hoher Beitrag der Stadt zur Umsetzunnig eines Kongresszentrums. 22. Juli 04 Lokal! 3 Kongresszentrum ohne Stadtgelder KITZBÜHEL. Zwar ist aus der Gemeindestube ein klares Votum zu Gunsten eines Kongresstourismus zu vernehmen, eine finan- zielle Beteiligung etwaiger Errichtungskosten an ei- nem dafür vorgesehenen Zentrum lehnen die Ge- meinde Führung und sein Rat jedoch strikt ab. Obwohl noch keine offizielle Anfrage seitens des Tourismus- verbandes an die Stadtgemein- de hinsichtlich einer Finanzie- rungsbeteiligung vorliegt, rea- giert diese vorweg und überra- schend heftig. BM Klaus Wink- ler erhielt nach einer Stadtrats- sitzung den Auftrag, die Posi- tion der Gemeinde in der Of- fentlichkeit darzulegen. "Die pekuniäre Situation der Gemeinde lässt eine finanzielle Beteiligung, wie sie die Pro- jektstudie des Tourismusver- bandes vorsieht, jedenfalls nicht zu," betont Winkler zwar prinzipielle Unterstützung, sieht diese aber mit der Vergabe eines Baurechts am Pfarrau- parkplatz ausreichend bewie- sen. 5,3 Mb. Euro Schulden Pläne des TVB's sehen in der Drittelung der geschätzten Ge- samtkosten von 18. Mio Euro durch Land, Stadt und Verband eine machbare Lösungsvanan- te. Die Stadt selbst verweist auf umfangreiche kommunale Be- tätigungsfelder und enorme Ausgaben in Zukunft für Alten- wohnheim (10,5 Mio Euro), Sportstättenbau (10 Mio. Euro), sowie in der Krankenhausfrage. "Mit einem Nettoüberschuss von 145 Euro je Einwohner ran- chiert ‚die Stadt im hintersten Drittel der Bezirksliste," sieht Winlder mit einer Verschuldung in Höhe von 5,3 Mio. Euro und einem jährlichen Schulden- dienst von 1,1 Mio. Euro bei ei- nem Gesamtbudget von nur 22 Mio. Euro eine weitere Bela- stung nicht mehr verkraftbar. "Wir begrüßen das Projekt an und für sich und wollen es auch mit einem Baurecht unterstüt- zen, trotzdem vertrete ich 8.500 Einwohner dieser Stadt und ha- be daher auch sämtliche Agen- den einer Stadt wahrzuneh- men." Im Falle einer gütlichen Eini- gung hinsichtlich der Getränke- steuerfrage mit sämtlichen Wirtsleuten und Gastronomen "Wir müssen die At.Jgaben der Stadt wahrnehmen und die Interessen der gesamten Bevölkerung vertreten," sieht Winkler keine Möglichkeit ei- ner Mitfinanzierung durch öf- fentliche Gelder der Stadt. (sprich: Verzicht dieser auf Rückerstattung der Getränke- steuer; immerhin 3,5 Mio Euro) erkennt Winkler eine Möglich- keit für die Stadt dem Kon- gress-Zentrum auch finanziell unter die Arme zu greifen, je- doch keineswegs mit 6 Mio. Eu- ro. SP hinterfragt Standort Für die städtische SP-Frak- tion ist ebenso eine finanzielle Beteiligung ausgeschlossen, da die Stadt ihren Kernaufgaben- gebieten nachkommen müsse. "Nicht die Gemeinde, sondern private Investoren sollten die Finanzprobleme lösen," weiß die Stadt-SP mit Gertraud Rief und Reinhardt Wohlfahrtstätter eine zielifihrendere Variante. "Für uns bietet der Halmen- kammparkplatz einen günstige- ren Ansatz. Vielleicht ließe sich solcherarts auch privates Geld für ein Konferenzzentrum fin- den." Vorschlag der Kitzbüheler- SP: eine zentrumsnahe Tiefga- rage am Hahnenkammparkplat? mit Kongresszentrum und Ho- tel, um so eine interessante Ba- sis für private Investoren zu schaffen. Harisch überrascht TVB-Obmann Christian Ha- risch zeigt sich unterdessen überrascht von der öffentlichen Kundgebung der Stadt. "Ich ha- be hier eine Anwort auf eine nicht gestellte Frage erhalten," erläutert Harisch den Lauf der Projektstudie. "In knapp drei Wochen wird uns eine Kosten- Nutzenanalyse der Universität Innsbruck zur Verfügung ste- hen. Danach wissen wir auch tatsächlich den Wert eines Kon- gresszentrums für die Stadt. Erst dann können wir über Be- teiligungen und Kosten spre- chen. Bis dahin werde ich Ge- spräche mit allen Gemeinde- fraktionen führen." Eine öffentliche Projektvor- stellung ist ebenso geplant wie die Befragung der Bevölke- rung, denn man wolle keines- falls gegen den Willen der Be- wohner ein Kongresszentrum realisieren. Christoph Hirnschall
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