Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
L11 Jahr 1954 wurden, im Bezirk noch viel Winterroggen, Gerste z'id Wzen angebaut. Aufnahme am 9. Juli 1954 (St. Johann Kellnern). Foto: Ing. JosfWörgötter ber-Alm" bis zur Hütte herab. 12. Juli schönes Wetter. Kaiser bis zur "Grander-Alm" noch Schnee. Petern (St. Johann), "obere Reintalaim" von einer Tages- menge von 140 m auf 27 1 Milch; Windauberg in Westen- dorf: von 6301 auf 305 1, im ge- samten Sommerbetrieb nie mehr auf 500 1 Tagesmenge ge- kommen; Ahornau-Alpe" (We- stendorf): Rückgang nach An- gaben des Bauern Kreichlinger von 500 auf 100 1 Tages- milchmenge; "Rotwand-Alm" (Westendorf): Von ca. 800 auf- getriebenen Schafen sind einige hundert Tiere eingegangen; "Weißenstein-Alm" (Fritz-AJm) in Fieberbrunn: Wegen bis zu 1,20 m Schnee Milchmenge bis zum 10. Juli von 250 lauf 1001 gefallen. Der Roggensehnitt konnte erst am 3. August begonnen werden, Hafer und Gerste vom 1. bis 5. September geschnitten werden. Ing. Wörgötter hat im Juli 1935 35 Wetterschadenserhe- bungen durchgeführt. Im Tagebuch vermerkt sind auch einige Erfolgsmeldungen: Am 9, August wurde beim Pro- idl in Kitzbühel-Gundhabing Saatgerste geerntet, für die die Samenzuchtanstalt die Aner- kennung aussprach. Beim Matt- bauern in Kössen wurde am 17. August eine Ahrenprobe von "St. Johanrier Weizen" genom- men, womit auch der verspätete Schnitt belegt ist. Beim Widmann in St. Jakob i. H. stand sehr schöner Roggen, der aber durch den anhaltenden Schnee total geknickt wurde. 23.500 Stück Rindvieh ohne Futter Die Bezirkslandwirtschafts- kammer Kitzbühel lieferte im "Kitzbüheler Anzeiger" vom 17. Juli eine Gesarntübersieht über die Auswirkungen der Wetterschäden: In der Nacht vom 7. auf 8. Ju- li fiel durch Schneefall eine Almweideflächc von rund 31.000 Hektar, die als Futter- grundlage für ca. 25.000 Stück Rindvieh diente, schlagartig aus. Auf den höheren Almen fiel bis zu eineinhalb Meter hoch Schnee. Das Vieh musste zu Tal ge- bracht werden, ein Teil unter außergewöhnlichen Schwierig- keiten und unter Lebensgefahr für das Alppersonal. Zu Hintersbach wateten die Almleute bei cer BergLng des Viehs bis zur Brust im Schnee, am ufen verlcr der Streitegg- bauer im Schneesturm elf Kal- binnen, fand ciese aber am übernächsten Tag, bis zum Hals im Schnee s:eckenc, glückli- cherweise lebend w:eder. Auf der Rosswildalm im Kurzen Grund in der Kelchsau wurden Pferde geborgen, die bis zum Hds im Schnee stecicten. Der Ausfall an Milch bei 9.800 Almkthen beträgt 2,205.000 Liter, das sind 4,528.000 S. Der Gewichtsver- lust der 23.6CC aufgetriebenen Rinder ä 40 kg betrügt ii Sum- me 944.000 kg. ist gleich 7,52.000 S. Die aLgemeinen gesundheitlicher Schäden beim Vteh dürften schätz.mgsweise einen finanziellen Verlust von einer Million S Deieulen. 60 Stück Vieh sir.d abgestürzt, der finanzielle Schaden beträgt 210.000 S. Die gesamten Alpschäden belaufen sich auf 12,290.000 S. Die enormen Verluste an Käl- bern, Schafen -.ind Ziegen sowie der Milchausfall durch fr.iheres Abkalben der :rächtigen Tiere sini in den vorstehender. Zah- len nicht enthal:en. Durch die ar.dauemden Schneefälle, VOR denen die Ge- meinden Waidrhg, St. Ulrich, St. Jakob, Hoclzfilzen zur Gän- ze betroffen wurden, und von den restlichen Gemeinden die höheren Bcr. - und Tallagen, wurae ungefahr ein Drittel der Bro:- und Futtergetreideflächen schvcrstens betroffen. Hochwasser und Vermurungen Gerade in den C-emeinden bzw. Gebieten, in denen der Schnee teilweise mehrere Tae lag. ist erst höchstens ein Fünf- tel der Futterernte eingebracht. Nahezug 1000 ha Kulturland lag mehrere Tage unler Wasser und ca. 250 ha wurden 'vermurt, verselalammt und durch Erdrut- sehe geschädigt. Im eiazelnen ergit sich für die TalbetrieDe schi.tzungswei se folgendes ScLadensbild: Brc'tgetreide 300 ha Total- schaden (Verlust 1,027.000 S); Futtergetreide 125 ha Total- schaden (Verlust 337.500 S); Futterflächen 700 ha geschä- digt, Mengen- und Qualitäts- verluste ca. 12,600.000 S. Die Vermurungeri, Ver- schlammungen und Erdrutsche im Ausmaß von 250 ha ergeben einen Ernteverlust im Betrag von S 625.000 und Rekultivie- mngskosten in der Höhe von ei- ner Million Schilling. Insgesamt sind die Schäden auf den Almen 12,290.000 S und im Tal 15,590.000 S, zu- sammen S 27,880.00C S. Die Schäden durch Verluste an Brücken und Bauten sind in der Aufstellung nicht berück- sichtigt. Die Sehneefälle haben auch in den Waldbeständen Schäden angerichtet, die zu diesem Zeit- punkt noch nicht erhoben wa- ren. .. Folg.c'i des Wettersturzes, Aufnahmt' ii'i Going . 7.1954). Foto: Ing. Wörgötter
< Page 38 | Page 40 >
< Page 38 | Page 40 >