Kitzbüheler Anzeiger

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5. August 04 _okal / 3 Vorn Land kommen p Signale KITZBÜHEL. Nachdem in den Medien in den letzten Wochen wieder einmal über den hohen Schulden- stand und die Zukunft des Krankenhauses Kitzbühel spekuliert wurde, melden sich nun Verwalter Markus Funk und Krankenhaus- Referentin StR Gertraud Rief zu Wort. Sie sehen die Entwicklung durchaus p0- sitiv. „Die rund 3,5 Millionen Euro Schulden, von welchen gespro- chen wurden, sind eine nicht reelle, reine Eiiinahmen-Ausga- ben-Rechnung. Tatsächlich be- trug der Schuldenstand 2003 1,7 Millionen", betont Helios-Ver- walter Markus Funk. „Wir haben vielmehr die höchste Produktivität aller 25 Helios Häuser, liegen mit unse- ren Ausgaben 25 Prozent unter dem Osterreich-Durchschnitt KITZBÜHEL. In den letzten Wochen brodelt die Ge- rüchteküche in der Kitzbü- heler Hotellerle. Von Schließung und Zwangs- versteigerung des Fünf- sternbetriebes Weißes Rössl war die Rede. Der Anzeiger versuchte her- auszufinden, wie es wirk- lich um das traditionsrei- che Haus steht. Von Entlassungen, verspäteten Lohnauszahlungen, eventuellem Zusperren und sogar Zwangs- versteigerung ist die Rede - die Löhne wurden aber inzwischen ausbezahlt und ansonsten sei al- les nicht wahr, so die Front-Offi- cc Managerin des Weißen Rössl (Name der Red. bekannt). „Wir werden - wenn überhaupt - nur einen Teil des Novembers zu- sprerren. Es stimmt nicht, dass Leute gekündigt wurden oder wir gar schließen. Der laufender Hotelbetrieb geht problemlos weiter und auch unsere Ange- stellten arbeiten weiter wie bis- her". Das Weiße Rössl, ein Vorzei- gehaus, das in den letzten Jahren nach einem umfangreichen Um- 9 und konnten in den letzten zwei Jahren um ein V.erLil mehr Pa- tienten verzeichnen. Die Grün- de, warum wir trotzdem negativ bilanzieren liegen larui, dass wir nur ein kleines Fächeb[inde1 olme lukrative Abte1ungn wie Orthopädie oder lJrologie ha- ben. Und in der ma-gelnden öf- fentlichen Unterstützung. Ande- Wohin „galoppiert" das Rässl? bau mit hochklassigein Holelbe- trieb einerseits und den „Resi- denzen", (Luxus-Wohnungen, zu deren Inhabern auh die Schauspielerin Cschi Glas zählt), genügend Geld aufzitrei- ben versuchte, um d.e Scmlden zurückzuzahlen. Fac: (laut Grundbuch) ist, dass durci die Bank Austria (als höchstem Kre- ditgeber) und einem weiteren Interessenten schon im vIai zwei Einschreiter (ZwangsverN31ter eingesetzt wurden. Ein Zwangs- verwalter ist allerdings •:fmals die Vorstufe zur Zangserwer- re Krankenhäuser in einer ver- gleichbaren Größenordnung be- kommen ein Vielfaches an För- derungen und Ausgleichsmittel. Wir bekamen auch flur den Bau unserer medizinischen Anlagen im Wert von 5 Millicten Euro nur minimale Zuschüsse. Ganz generell sind in Osterreichs Krankenhäuser die gleichen tung (Versteigerung). Eine Hy- potekarklage läuft. Neben den 10 Wohnungseigentüniern gibt es alleine fur das Hotel mit Tief- garage 171 Anteile (von welchen sich die meisten allerdings im Besitz von Barbara Vudafieri be- finden), die auf untersf-iiedlich- ste Personen und Unte -nelm-ien aufgeteilt sind. Bei der Bank Austria wollte man über die weitere Entwik- klung keine Auskunft geben „Wir müssen abwarten, bis die Ergebnisse amtlich sir d". Auch die Sparkasse Kitzbühel zählt zu den Haupt-Betroffen.. „Wir haben Klage eiiigereicht im Mai, haben aber keinen persönlichen Kontakt mit der Familie Vuda- fieri mehr. Es kann noch bis September dauern, bis hier eine Entscheidung gefällt wird", so die Auskunft des zus:ändigen Mitarbeiters. Bei der Gemeinde betragen die Schulden derzet rund 11.400 Euro an Kommunal und Grundsteuern, was aber nach Ansicht des Bürgerneisters nicht gravierend ist. Es bleibt zu hoffen, dass fur den wichtigen Kitzbüheler Betrieb eine positi- ve Lösung gefunden wird... sr Leistungen inzwischen um 16 Prozent weniger wert." Zusammenarbeit mit St. Johann forcieren Trotzdem gab es sowhl von der Konzernleitung als auch vom Land in den letzten Wochen positive Reaktionen. „Konzern- flihrer Uwe Klingel hat bei ei- nem kürzlichen Besuch betont, dass das Haus auch nach 2006 (Vertragsende) weitergeführt werden soll und dass man von der Führung her allen Ideen gegenüber offen sei", so Funk. Neue Wege möchte auch StR Gertraud Rief einschlagen: „Bis Ende August soll ein neu- es Konzept stehen", so Rief. „Ende Juli haben der Bürger- meister und ich den Landes- hauptmann besucht, der sich ge- sprächsbereit zeigte. Es würde ja wirklich keinen Sinn machen, wenn Kitzbühel zusper-t, weil St. Johann dann 70 Betten mehr bräuchte, was dem Verband sehr teuer käme. Auch ist die Unfall- chirurgie gerade im Winter un- verzichtbar. Der Standort sollte also unbedingt bleiben und zwar nicht nur als Anhängsel von St. Johann. Trotzdem muss man na- türlich gemeinsam neue, sinn- volle Wege der Zusammenarbeit suchen, doch hat sich das politi- sche Klima mit dem Land und den Gemeindeoberhäuptern in- zwischen positiv verändert!" „In der Stadt hat das Kranken- haus höchste Priorität nnd wir werden demnächst in Gespräche mit dem Hauptverband, also Be- zirkshauptmann und den Bür- germeistern der Nachbarge- meinden eintreten, die Verhand- lungen sollen während der Som- mermonate stattfinden", versi- cherte BM Dr. Klaus Winkler. "Wir haben auch vom Landes- hauptmann positive Sigrale be- kommen, dass er es ernst meint und in der Frage der Offen-Hal- tung hinter uns steht!" Für Markus Funk wären viele neue Ansätze denkbar: Mehr Operationen in den ausgezeich- neten OPs, eine zusätzliche Schönheitsklinik, die Transplan- tation von Herzschrittmachei-n oder sogar ein gemeiosames Therapiezentrum flur alte Men- schen in Verbindung mit dem neuen Altcrsheim.,. sura GF-Assistentin Claudia Einhorn (v. 1.), Veiwalter Markus Funk und StR Gertra ja Rief sind für iie Zukunft zuversichr/.'c/i. Gewitterwolken über Nobelherberge
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