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24 / Lokal 12. August04 W nz rL "" AZDE TIPP1 Gertraud und Hansjörg Tschurtschenthaler zum Gedenken Hahnenkamm Am Sonntag, 15. August, wird das 16. Mountainbikeren- nen auf den Hahnenkamm ab- gewickelt, diesmal mit stärkerer Beteiligung auch aus Oststaaten und als Osterreichische Meis- terschaft. Zu sehen sind die Fahrer bei der Aufwärmrunde durch die Innenstadt (11 Uhr), dann geht es die 11 km bergwärts. Zu- schauern wird die frühzeitige Auffahrt mit der Seilbahn ange- raten, unmittelbar nach dem Start sind Funktionäre zu beför- dern und Wartezeiten könnten um den Reiz des Zieleinlaufs bringen. Am Hahnenkamm ist ab 11 Uhr Frühschoppen in Hochkitz- bühel. Die ersten Biker sind ab 11.30 Uhr zu erwarten. Aus Si- cherheitsgründen ist von 11 bis 13 Uhr der Panoramaweg ge- sperrt. Die letzten Fahrer sollten um ca. 12.30 Uhr Hochkitz- bühel erreichen. Die Siegereh- rung ist dort um ca. 14 Uhr. Gebramesse Die traditionelle Bergmesse bei der Kapelle im alten Berg- baugebiet Gebra ist ebenfalls am Festtag Maria Himmelfahrt (15. August). Heuer sind die Auracher stärker gefordert, ge- meinsam mit der Fieberbrunner Bergwacht den Tag zu gestalten. Die Messfeier ist um 12 Uhr an- gesetzt. Wer mit der Bichlalm- bahn auffiihrt hat eine nette Höhenwanderung vor sich, wird schon vor der Messe betreut und kann danach über den Ge- brasattel und die Kammhöhe zum Lift zurückgehen. Bei Schlechtwetter wird um eine Woche verschoben. Gaisberg Am Sportberg Gaisberg fin- det der vom ORF beworbene Ti- roler Almtag mit einem reich- haltigen Programm statt. Hier ist mit dem größten Andrang zu rechnen, weil auch von Westen- dorf her Wandergruppen kom- men. Wer am Sonntag in Kirch- berg weilt, sollte unbedingt den nachmittägigen Blumencorso einbeziehen, den man gesehen haben sollte. Kurz hintereinander sind Hansjörg Tschurtschenthaler im Alter von 53 Jahren und seine Mutter Gertraud, geb. Schiestl, die im 82. Lebensjahr stand, nach langer und schwerer Krankheit verstorben. Hansjörg Tschurtschenthaler hatte im Mai die Aufgabe der Pflege aufgeben müssen und verstarb nach flur- sorglichster Pflege im Hospiz am 1. Juli. Für die Mutter brach mit dem Tod des Sohnes die Welt zusammen, sie folgte ihm 19 Tage später, umsorgt von Ver- wandten, in die Ewigkeit. Mutter und Sohn waren ein Leben lang eine verschworene Gemeinschaft gewesen, die Sorge des Einen galt immer dem Wohlergehen des Anderen, bedeutete freilich auch eine Bindung, die vor allem die vie- len Talente des Sohnes einer in- nigen Gemeinschaft opferte. Gertraud Schiestl kam 1938 erstmals mit Kitzbühel in Ver- bindung, als der Vater die frühe- re Filiale der Buchhandlung Ty- rolia unter dem Namen seiner Maria und Friedi Luxner. Zu einem außerordentlichen Geburtstagsfest lud Friedl Lux- ner, langjähriger Betriebsleiter, Gründer und Ehrenobmann der Vereinigung der Bergbahnpen- sionisten, bekannt als "Mr. Bichlaim" aufdie Bichlalm ein. Schwester Hanny übernahm. Sie absolvierte in Innsbruck ei- ne gediegene Berufsausbildung und war an der Musikschule. Die Buchhandlung Hanny Schiestl, ausgestattet auch mit einer umfassenden Leihbüche- rei, war von Anfang an für Ger- traud Schiestls Zukunft be- stimmt. Die innige Liebe zur Natur führte sie mit dem Kitz- büheler Förster Sepp Tschurt- schenthaler zusammen, doch zerbrach die Ehe wenige Mona- te nach der Geburt des einzigen Sohnes. Traudl Tschurtschen- thaler erhielt den Betrieb, in dem sie schon erfolgreich tätig gewesen war, von ihrem Vater und führte ihn 33 Jahre, bis der Sohn die Geschäftsführung übernahm. Er hatte nach umfas- sender Ausbildung als Einzel- handelskaufmann und Buch- händler ab 1970 mitgearbeitet und leitete den Betrieb im Bera- nekhaus am Rathausplatz bis zur Schließung im Jahr 1995. Die Mutter blieb als Hilfe im Geschäft. Nach der Aufgabe zo- Er feierte dort seinen "zweiten" Geburtstag. Als diesen sieht Luxner den 26. Juli an. Am An- nentag 1984 überprüfte der Be- triebsleiter bei Nebel den Zu- stand der angeschwollenen Bäche im Einzugsbereich. Als er an dem früheren Berghotel Bichlalm vorbeiging, hörte er ein ungewöhnliches Geräusch und öffnete eine Tür. Luxner wurde durch einen explosions- artigen Druck weggeschleudert und konnte sich trotz schwerer Verbrennungen noch bis zur Bergstation schleppen. Er wur- de von Mitarbeitern erstver- sorgt. Trotz ungünstigster Flug- bedingungen wagte Hubsehrauberpilot Schider mit dem Arzt Dr. Obermoser den Transport ins Krankenhaus und weiter in die Innsbrucker Klinik. Nach monatelangem Klinikauf- enthalt konnte Luxner, dessen Uberlebenschance wegen der Verbrennungen zweiten und dritten Grades zuerst als chan- cenlos eingestuft worden war, in häusliche Pflege entlassen gen sich beide aus der Öffent- lichkeit zurück. Hansj örg Tschurtschenthaler hatte noch vor Ende der Lehr- zeit die Jagdprüfung abgelegt und war durch Jahrzehnte ein begeisterter Jäger. Als seine schönste Zeit sah er die Tätig- keit als Aufsichtsjäger im Re- vier Adlerspoint. Zuletzt war er in einer Kitzbüheler Jagdge- meinschaft. Der Beruf des Förs- ters wäre sein Traumberuf ge- wesen, er liebte das freie Leben in der Natur und war auch ein begeisterter Fischer. Er schätzte Geselligkeit unter den Waid- männern und war ein aufrechter Kamerad. Auch die letzten be- ruflichen Einsätze bei der Berg- bahn und im Forst erledigte er mit vollem Einsatz, bis er krankheitsbedingt zum Frührentner wurde. Er hatte bis zuletzt eine Jagdkarte. Nun hat der Tod eine ver- schworene Gemeinschaft kurz- fristig getrennt, die in der Ewig- keit nun ihre Erfüllung finden möge. H.W werden. Unter der aufopfernden Fürsorge der Gattin Maria über- wand Friedl Luxner die schrecklichen Verletzungen. Zwanzig Jahre nach dem Unfall war es ihm ein Anliegen, seinen ersthelfenden Mitarbeitern um Josef Söllner, Almpächter Peter Kreidl, Flugrettungarzt Dr. Hel- mut Obermoser und dem Flug- unternehmen Schider, dem da- maligen Bergbahn-Vorstand Dr. Walther Tappeiner und der Be- sitzerfamilie Bachler zu dan- ken. Er hatte das Fest mit sei- nem früheren Chef Andreas Bachler besprochen, der leider vor einigen Monaten verstorben ist. Seine Familie nahm am "Geburtstagsfest" teil. Im Rückblick auf das schwe- re Unglück wurde der eiserne Wille Luxners und seiner Gattin Maria und der Einsatz der Hel- fer und der Mediziner beson- ders gewürdigt. Eine Freude für den Jubilar war es, dass alle Ge- ladenen kamen und als Uberra- schung der Gruber Zwoagsang spielte und sang. H. W Ungewöhnliche Geburtstagsfeier
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