Kitzbüheler Anzeiger

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LA Ma.a Scheiber siMt keine Notwendigkeit für ias Kraftwerk. 2. SeptemDer 04 Lokal / 3 Debatten um den geplanten Kelchsauer Kraftwerksbau gehen weiter HOPFGARTEN. Am Miii- woch, 25. August, ILden die Grünen in die Kelch- sau zu einer Informations- veranstaltung bezüglich des hier geplanten Kraft- werkes Ehreit-Keichsau. Din Positionen des Bür- germsers und der Grü- nen gehen hier weil aus- einander. Als Referentin trat an diesem Abend cie Landtagsatgeordne- te Mar:a Scheiber auf und sprach '1or rund 50 interessier- ten Zuer und Diskatanten. Sie versteat nicht, welchen Sinn das Kraftwerk haben „Gerade im Sommer haben wir in Tirol ein starkes Angebot an Wassekrafenergie, die so- gar nach Deutsh1and e.portiert wird urd das zu Dumpingprei- sen. Wie klug ist also en weite- res Wasserkraftwerk, wenn wir eigentliah in cen was serarmen Winterrr onaten Strom bräuch- ten. De Sornmer-Pr:luktion bringt 11er ein paar zLsätzliche Kilowatt an UDerangehet. Und wenn man die negati'en Gut- achten der Umweltabteilung und des Landesumweltanwaltes betrachtet. scheint das die Sa- che kaum wert zu sein.' Ebenfalls ein vehementer Gegner des Kraftwerkes sowie im Spez:ellen auch der wankel- mütigen Vorgehenswese der Gemeinde in desem Fall ist der Hopfgartener GIG-Mandatar Andreas Flöck: Wir haben die Gutachten ei st letzte Wcche hekorrimen, wes natürlich auch viel zu sät is:. Kritik übe ich vor ailem daran, dass die Informationen so spLt wie möglich kamen und keine Stellung hezoger wird, es ist ei- ne unfeine Arz. ein s:lches Pre- jekt durchzuzehen. Wir verlari- gen als er;ten Schritt einmal ei- ne klare Positionierung von d:r Gemeinde Hcpgarten. Wenn sie ein Kraftwerc w.:•ller., dann sollen sie es aLch zLgehen. Es gibt zwar eire rein rechtliche Einspruchs-Scniene, die voll- kommen ausgeschöpft zu sein scheint, aber auf poli:ischer Ebene kann man ni:ht so ein- fach über die Betroffenen hin- weg ein Projekt realisiere - . Drittens wäre d-e enge Zeitrah- men zu beachten, weil es ja schon bis 2035 als Okestro - eingespei;t werden soll. Die Keichsauer wurden hier irgend- wie überfahren, deswegen wird es jetzt auch sehr schwierig, ei- ne Bürgerintia:ive zL gründen, obwohl wir nstirlich durch ei- nige noch offene Unterschriften der Anraner vielleicht einen Aufschub erreichen wollen:' Ist Einspruchs-Chance schon vorbei? Der Hopfgn - ener Bürgermei- ster Paul Sicherer wehrt sich ge- gen die Vorwürfe seines Ge- meinderats. „Wir ha:.en in die- sem Fall wirklich mehrfach ver- sucht, gegen das Kraftwerk Ein- spruch zu erheben. Immerhin gibt es hier sehen seit 1997 na- turschutzrechtlic he Verhandlun- gen. Die Gemeinde hat in die- sem Verfahren Parteienstellung, muss aber gute Argumente brin- gen, die dagegen sprechen und die haben wir inzwischen aus- geschöpft. Auf unsere Anstren- gungen hin wurde ja auch Ver- besserungen erzielt, so bleibt etwa das Biotop erhalten und die ökologischen Auswirkun- gen scheinen laut Gutachten nicht so gravierend zu sein. In einer informellen Sitzung hat sich der Gemeinderat drauf ge- einigt, dass man nun lieber neue Wege der Zusammenarbeit mit Wörgl sucht, damit wir bei dem Projekt aktiv Verbesserungen erwirken könner." In wie weit da:; Kraftwerk die Natur beeinträchtigen würde, beit suchen", so BM Paul Sieberer. darüber scheinen die Meinun- gen auseinanderzugehen. Mag. Sandra Steinlechner aus dem Büro des Landesumwelt- anwaltes gibt in ihrer Stellung- nahme jedenfalls Folgendes an: Laut Stellungnahme des Amtssachverständigen ffir Na- turkunde wür- . den sieh hin- sichtlich des Naturhaushal- tcs als auch hinsichtlich des Erho- lungswertes, aufgrund der fehlenden Ab- minderung für den Bereich . . der fließenden . Welle flur den Wasserab- fluss, nach wie vor massi- ve Beeinträch- tigungen ergeben. Auch wenn die vorliegende Variante jeden- falls geringere Beeinträchti- gungen von Schutzgütern verursacht, würde sich eine Ver- ringerung des Abflusses ab Au- gust auf 400 1/sec massiv im Landschaftsbild bemerkbar ma- chen. Aufgrund der Verringe- rung der überspülten Flächen würde dies als Lebensraumver- lust in diesen Bereichen zu wer- ten sein und insgesamt den Fluss in seiner Naturnähe redu- zieren. Seitens des Amtssach- verständigen für Naturkunde wird festgehalten, dass eine ent- sprechende Pflichtwasserdota- tion von zumindest 850 1/sec notwendig sei. Wie auch von dem naturkun- defachlichen Amtssachverstän- digen festgestellt, ist die Kelch- sauer Ache in der geplanten Ausleitungsstrecke als beliebter Kanufluss bis weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt und dient vielfach der Erho- lungsnutzung. Aufgrund der massiven Beeinträchtigungen insbesondere im Bereich des Naturhaushaltes und des Erho- lungswertes spricht sich der Landesumweltanwalt ausdrük- lich gegen die Verwirklichung des Vorhabens in der antrags- gegenständlichen Form aus..." „Mit einer solchen Stellung- nahme und wenn Gemeinde so- wie Bürger einhellig gegen das Kraftwerk auftreten, hätte ein Einspruch sicherlich noch eine Chance. ljber den Willen einer Gemeinde kann man nicht ein- fach drüberfahren!", ist LA Ma- ria Scheiber überzeugt. sura Der Umweltanwalt sieht mas- sive Beeinträchtigungen. .rc
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