Kitzbüheler Anzeiger

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A 18/Kultur 7. Oktober 04 Eine neue Sicht der “Urkatastrophe” FIEBERBRUNN. Unter großem Publikumsinteres­ se wurde am vergangenen Freitag im Pfarrsaal Fieberbrunn das histori­ sche Buch „Leben im Krieg - die Tiroler Heimat­ front im Ersten Weltkrieg“ vorgestellt. Der erste Weltkrieg förderte in der Geschichtswissenschaft lange nur Rechtfertigungslitera­ tur zu Tage. Zu einschneidend waren die Auswirkungen der “Urkatastrophe des 20. Jahr­ hunderts”, nicht zuletzt für Ti­ rol, das durch das Friedensdik­ tat staatlich zerrissen wurde. Es ist hoch an der Zeit, dass eine realistische Sicht Platz greift, in der die Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung nicht aus dem Blickwinkel von Militärs son­ dern aus zeitgenössischen Quellen der Betroffenen ge­ schöpft werden. Zwei junge Autoren, die sich innerhalb eines Forschungspro­ jekts von Landesarchivdirektor Univ. Prof. Dr. Richard Schober wissenschaftlich bewährt ha­ ben, wie die Publikation einer Wirtschafts- und Sozialge­ schichte (Dr. Matthias Retten­ wander) und der Militärge­ richtsbarkeit (Dr. Oswald Überegger) bewiesen haben. wagten eine Zusammenschau vieler Aspekte in einem 256 Seiten starken Buch mit 200 bisher kaum verwerteten Fotos. Es handelt sich, 90 Jahre nach Beginn des Weltkrieges 1914 - 1918, um eine bisher nicht ge­ schriebene Geschichte Tirols in einem der dramatischsten Ab­ schnitte. Angesichts der engen Zusam­ menarbeit der Autoren und der Vereinspartnerschaft zwischen der Geschichtswerkstatt Freien­ feld und dem Eleimatverein Pil- lersee war es klar, dass “Leben im Krieg - die Tiroler Heimat- ffont im Ersten Weltkrieg”, auch in Pillersee offiziell prä­ sentiert werden sollte. Im über­ füllten Pfarrsaal Fieberbrunn erfolgte die Vorstellung durch Autoren und Verlag in Anwe­ senheit einer starken Vertretung der Geschichtswerkstatt Freien­ feld. Die würdige Präsentation mit einfühlsamer musikalischer Umrahmung war eine Stem- stunde des Heimatvereins Pil­ lersee. Chronist Hans Bachler sammelte weiteres heimische Bildmaterial zur Zeit und stellte es übersichtlich auf Schautafeln dar. Anschließend an die Vorträ­ ge wurden die beachtlichen Be­ stände am neuen Buch vom Käuferpublikum “gestürmt”. „Unsere Motivation, dieses i f ■ Sfi im Bm j:i \gm i# 0mm |■:ii mßm II“ iii' II li i 1 iiii JII 'im m n i: II m\ 0 ßP. IpJliiilil I 'kß m ’i iP- Dr. Matthias Rettenwander li. und Dr. Oswald Überegger sind die Verfasser des historischen Buches. Werk zu schreiben war, dass man die wissenschaftlichen Kenntnisse zur He.natfront in einer gut lesbaren und po­ pulären Form unters Volk brin­ gen wollte. Es war nämlich oft so, dass ein Teil der Geschichte, nämlich die Entbehrungen der Menschen in der Heimat von der Militärgeschichre immer ausgeblendet wurden“, erklärte der Fieberbrunner Autor Dr. Matthias Rettenw ander. Wir wollten auch diesen Menschen eine Stimme geben, die unter dem Krieg gelitten haben“. Das Buch ist tirolweit im Buchhandel (Verlag Athesia) erhältlich und besonders erfreut sind die Autoren darüber, dass es in Südtirol derzeit auf der Sachbuch-Bestsellerliste zu fin­ den ist. ,,Es ist nicht selbstver­ ständlich, dass sich ein Buch dieser Art gut verkauft“, so die Autoren abschließend. HW/sura Auch Kitzbühel wird „cineastisch“ KITZBÜHEL. Ab dem 13. Oktober wird auch das Kitzbüheler Kino regei­ mäßig „cineastische“ Leckerbissen abseits des Mainstreams anbieten. des Kitzbüheler Kulturpro­ grammes“, begrüßt Peggo Jöchl die künftige Zusammenarbeit. Es soll in Zukunft vielleicht sogar ein Festival mit mehreren Filmen geplant werden. Ange­ dacht ist darüherhinaus auch ei­ ne Kooperation mit den Schulen und die Famhlie Langhammer wäre hier für alle Anregungen offen. „So kötmte ein Film durchaus auch am Vormittag gezeigt werden oder in Origi­ nal-Sprache“, versichert Vero­ nika Langhammer. Der erste Film, der anlässlich des Peter Aufschnaiter Ge­ dächtnistages am 13. Oktober in der „Art-House-Schiene“ laufen wird, ist, JJimalaya“ von Eric Valli. Zu diesem Anlass soll es auch einen kleinen Sekt- Empfang für alle Kitzbüheler Kinofreunde geben. „Die Idee für die Art-House- Schiene stand schon länger im Raum. So sollen einerseits Filmklassiker als auch Filme mit lokalem Bezug künftig im kleinen Kinosaal Platz finden“, erklärt Veronika Langhammer, die mit ihrem Marm Christian sowohl die Cineplexx- als auch Constantin-Filmkette und eben das Filmtheater Kitzbühel be­ treibt. “Es sollen auch speziell hochwertige Filme gebracht werden, die die Kitzbüheler sonst vor Ort nicht sehen kön­ nen und so schwebt uns ein Ci- neasten-Trefif vor, der von jetzt Reinhard Linder, Veronika und Christian Langhammer (v. I.) hoffen auf zahlreiche „cineastische“ Besucher. ab regelmäßig jeden zweiten ihnen auch Tipps und Vurschlä- Mittwoch stattfinden soll“. Die Betreiber arbeiten ge- staltungen und Ausstellungen meinsam mit dem Kulturbeauf- gibt. „Es ist eine willkommene fragten der Stadt Kitzbühel, der Bereicherung imd Erweiterung ge parallel zu laufenden Veran- sura
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