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K 20 / Kultur 14. Oktober 04 Wenn Kunst die Seele heilen hilft... KITZBUHEL. Vergangenen Freitag wurde im Museum Kitzbühel eine viertägige Ausstellung von Kunst werken psychisch kranker Menschen eröffnet. wichtig, um zu zeigen, dass es auch in Kitzbühel Platz für psy- ehisch kranke Menschen gibt”, so Rief, die künftig verstärkt Öffentliehkeitsarbeit betreiben möchte, um psychische Krank heiten “salonfähig” zu machen. Unter dem Titel “Mit Men schen arbeiten” wurden von Freitag bis Dienstag Werke prä sentiert, welche die Klienten des PSP mit dem Begriff “Ar beiten” in Zusammenhang braehten. Auch eine Power- point-Präsentation Schriftrollen mit persönlichen Gedanken der Klienten zum Thema wurden gezeigt. Bereits bei der Vernissage konnten sich zahlreiche Besu- eher davon überzeugen, dass psychische Krankheit und Kunst nicht automatisch einen Widersprueh in sieh darstellen - im Gegenteil: vielfaeh domi nierten farbenfrohe, ausdrucks starke Bilder die Ausstellung, deren Schöpfer sieh durchaus mit so manchem Künstler mes sen könnte. Viel Mut wurde von den BQi- enten des Psyehosozialen Pfle gedienstes Tirol (PSP) aufge- braeht, um ihre Kunstwerke einem breiten Publikum zu prä sentieren. Seit einiger Zeit sehon werden einmal jährlich die in den tirolweiten Beschäfti gungsinitiativen geschaffenen Werke im Rahmen einer sol chen Ausstellung präsentiert. Heuer konnten die Mitglieder vom PSP dabei auf die Unter stützung der Stadtgemeinde Kitzbühel und Museumskustos Wido Sieberer zählen. Im Psychosozialen Pflege dienst, der pro Jahr an die 700 Klienten betreut, werde kran ken Mensehen die Möglichkeit gegeben, ihre Gefühle mit Hilfe kreativer Arbeiten auszu drücken, damit sie so leiehter sowie Dirk Mittendorf und Veron’ka Widauer freuen sich mit Wido Sieberer (rechts) über eine gelungene Vernissage. den Weg zurück ins reale Leben legenheit, um auf psychisehe finden können, erklärt Veroni- Krankheiten aufmerksam zu ka Widauer die Zielsetzung des machen. “Auch in Kitzbühel Vereins. gibt es psyehiseh kranke Men- Für Sozial- und Gesundheits- sehen, nur in Fremdenverkehrs stadträtin Gertraud Rief bieeet orten werden diese oft überse- diese Ausstellung eine gute Ge- hen. Die Ausstellung ist sag Zum 4. Mal: “Ein Kulturschutzgeblet” Samstag, 23. bis Sonntag, 31. Oktober 2004 ST. JOHANN, Das Festival “Ein Kuiturschutzgebiet” soii auch im 4. Jahr sei nes Bestands nichts von seiner Brisanz variieren. Samstag, 23. Oktober, 20 Uhr, Alte Gerberei: Sonntag, 24. Oktober, 20 Ubr, Alte Gerberei: Kino Mo- noplexx: Hundstage. A, 2001; 120 min. Regie: Ulrieh Seidl. Darsteller: Alfred Mrva, Ma ria Hofstätter, Georg Friedrich, Christine Jirku, Viktor Henne mann, u. a. Ein Wochenende, eine Hitzewelle: sechs Ge schichten, ineinander verwo- oen, erzählen Fragmente des gewohnten und gewöhnlichen Alltags, mit denen Ulrich Seidl seine Erzähltradition erstmals auf fiktiver Ebene fortsetzt. Abende voller Singspiele, Sex und Gewalt, Tage voller Verlust von Liebe, der Sehnsucht naeh Liebe und gleichzeitig deren Unmögliehkeit. Ein Woehenen de voller alltägliehster Kata strophen. Montag, 25. Oktober, 20 Uhr, Antoniuskapelle: Gentle Chamber Music: Manfred Ho fer: Nuors (A) - double bass. Manfred Hofers Solopro gramm Nuors zeigt neue Mög- uehkeiten im Umgang mit dem Kontrabass und erweitert das bisher bekannte klangliche Spektrum des Instruments. Mittwoch, 27. Oktober, 20 Uhr, Alte Gerberei. Vortrag: Dr. Elisabeth Sorgo: - Konflikt zone weiblicher Lebensrealität: Die weibliche Brust. Donnerstag, 28. Oktober, 20 Uhr, Alte Gerberei: Gentle Chamber Music: Wolfgang Muthspiel: Solo (A) - guitars, e-bass, violin. Samstag, 30. Oktober, 15 Uhr, Recyclinghof Reco . (vorm. Lobbe): Kinderkon zert: Pete Beicher: Müll-Ton- nen-Weise (A). Ein clowneskes Ton- und Klangstück für Kinder ab 5 Jahren und Erwachsene. Sonntag, 31. Oktober, 20 Uhr, Alte Gerberei: Ab schlussfest: Robotobibok (PL). Info, Kartenreservierungen: Musik Kultur St. Johann, Le derergasse 5, Tel./ Fax 05352/61284. actionURI(mailto:info@muku.at):info@muku.at actionURI(http://www.muku.at):www.muku.at Eröffnungsfest: Areale: Car men & Wozzeck (A), No- vezrostny Kalksburg (A). Das Duo Carmen & Wozzeck lädt zur Eröffnung zu einer einzigar tigen, auf die klanglichen und architektonischen Eigenheiten der Alten Gerberei zugeschnit tenen Performance. Die U.cht- regie durchleuchtet als eigen ständige Dimension Klang und Architektur, spürt quasi deren reale Areale auf Novozrostny Kalksburg - der elektrifizierte Heurige: Hinreißende Versionen heuriger und gestriger Wienerlieder, vor laute Elektronik und provokante Holzbläserei - ungeniert und mit einer gehörigen Portion Hu mor stellen die vier Herrschaf ten ihre individuellen Ansichten über die einzig wahre Art der Interpretation traditionellen Liedguts auf der Bühne zur Schau! Im Gegenteil: die gezielte Förderung zeitgenössischen und experimentellen Kunst schaffens, gerne auch versehen mit scharfen Ecken und provo kanten Spitzen, erscheint uns angesichts des aktuellen Stre- bens nach Harmonie in der (Kultur-) Politik, angesichts ei ner schon unerträglichen Ge schmeidigkeit und Gefälligkeit immer neuer “Kultur-High lights”, als vordringliches An liegen. Kunst als Treibstoff zur Auseinandersetzung mit gesell schaftspolitischen Entwicklun gen? Natürlich! Die positive Kraft des Streitens, die Kultur des Diskurses, wollen wir zum The ma unseres heurigen Festivals “Ein Kulturschutzgebiet” erhe ben.
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