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1 8 / Lokal 25. November 04 Mehr Menschen werden immer älter BEZIRK. Das Amt der Tiroler Landesregierung hat kürzlich die neuesten Zahlen zur Bevölkerungs entwicklung veröffentlicht. Auch für den Bezirk Kitz- bühei ergeben sich daraus interessante Detaiis. im Vergleich zum Tirol-Durchschnitt (+1,6%) hoher Aus länderzuwachs von plus 5,5 Prozent. Von den insgesamt 6.358 nicht-österrei chischen Staatsbür gern stammt der weitaus größte Teil aus Deutschland (41%), dahinter fol gen Bewohner aus dem ehemaligen Ju goslawien (27%), der Türkei (11%), Italien (2%) sowie anderer EU-Staaten (9%). Den größten Aus länder-Zuwachs ver- zeichneten im ver gangenen Jahr die Orte Aurach, Obern dorf, Schwendt und St. Ulrich. Einzig aus St. Jakob, Westendorf und allerdings vorwiegend von Kitzbühel sind Ausländer wieder Österreichern genutzt, im Gegensatz zu unserem Bezirk, in welchem 65 Prozent der „Zweitwohnsitzler“ aus dem Ausland stammen - Dreiviertel Auch bei den Zweitwohnsitz- davon aus Deutschland. Besitzern liegt der Bezirk JCitz- bühel im Tiroler Spitzenfeld. Hier hat der Anteil im Vergleich zum Vorjahr allerdings lediglich um 5,1 Prozent zugenommen (der Tirol-Durchschnitt liegt bei +12,7%). Dennoch gibt es nur noch im Bezirk Innsbruck Stadt mehr Zweitwohnsitze als in Kitzbühel. Diese werden dort Bevölkerungsentwicklung im Bezirk Kitzbühel Sill 2001 M l: 2016 ii: i I !|"l i: 2031 llf Sabine Gratt iii': its Insgesamt leben im Bezirk Kitzbühel derzeit 60.299 Men schen (2003). Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Zu wachs von 0,8 Prozent, der zum einen durch einen geringen An stieg sowohl der Geburten (+0,2%) als auch der Wander ungsbilanz (+0,5%) zustande kommt. Der Bezirk Kitzbühel ist damit im Vergleich zum Durch schnitt der anderen Tiroler Be zirke etwas stärker gewachsen. Rund 17 Prozent der Kitzbühe- 1er sind dabei unter 15 Jahre alt, mehr als zwei Drittel zwischen 15 und 64 Jahren, 14 Prozent sind über 64 Jahre alt und etwas mehr als ein Prozent hat sein 85. Lebensjahr bereits überschritten. I SOllil: 1 I Sit lii i unter 15 Jahren über 64 Jahren 15 bis 64 Jahre Die Grafik zeigt, dass die Zahi der unter 15-Jährigen bis zum Jahr2031 weiter sinkt, während die über 64-Jährigen mehr werden. Grafik: Anzeiger Potential der künftigen Mütter und Väter kontinuierlich. Die Ursachen für diese Ent wicklung sind laut Statistiker vielschichtig und liegen in erster Linie im gesellschaftlichen Wandel begründet. War es fhi- her selbstverständlich, Kinder zu haben, so gilt es heute als „anerkannt“, wenn sich jemand gegen Kinder und für die beruf liche Karriere entscheidet. Außerdem ist die Zahl der Kin der pro Familie seit Jahrzehnten rückläufig, während die kinder losen Familien immer mehr werden. Längere Ausbildungs zeiten uns steigende Erwerbs quoten der Frauen bringen in den nächsten 15 Jahren zudem eine Erhöhung des durchschnitt lichen Fruchtbarkeitsalters von derzeit 28,9 Jahren auf 30,1 Jahre mit sich. Vielfach wird der Kinderwunsch aufgrund von Ausbildung und Beruf „auf spä ter“ verschoben, oft wird daim aber auf Kinder zur Gänze ver zichtet. Zusätzlich weisen die Autoren der Bevölkerungsstati stik darauf hin, dass mit dem Kinder bekommen radikale Einschnitte in die Lebenspla nung junger Menschen verbun den sind: beispielsweise im Bil dungsbereich, bei der Wohnsitz wahl, am Arbeitsmarkt, bei der Karriereplanung, der Frei zeitgestaltung, der Partnerwahl und der Auffechterhaltung des gewohnten Lebensstandards. weggezogen. Im Tiroler Spitzenfeld Ausländeranteil gestiegen Besonders gewachsen sind im vergangenen Jahr die Orte Au rach, Itter, Oberndorf, Reith und Schwendt, während in Hochfilzen, Kitzbühel und Westendorf die Einwohnerzah len zurück gegangen sind. Zum Anwachsen des Bezirks beigetragen hat aber auch ein Langfristige Geburtenrückgänge Aus der Bevölkerungsstatistik 2003 geht außerdem hervor, dass die Bevölkerung des Be zirks Kitzbühel immer älter wird. Bereits im Jahr 2016 wird der Anteil der über 65-Jährigen um 45 Prozent ansteigen, bis 2031 sich sogar verdoppeln. Über 85-Jährige wird es bis 2031 mehr als zweieinhalb Mal soviele geben. Im Gegensatz da zu wird der Anteil der unter 15- Jährigen laut Prognosen der Sta tistik Austria im Bezirk um fast ein Fünftel sinken, die Zähl der 15- bis 64-Jährigen wird hinge gen annähernd gleich bleiben. Zwei Schlussfolgerungen las sen sich aus diesen Ergebnissen ableiten: Werden die derzeiti gen Verhaltensweisen beibehal ten, ist vorerst mit stabilen Ge burtenzahlen zu rechnen. Erst in rund 20 Jahren wird es laut Experten zu einem weiteren Geburtenrückgang kommen. Da die derzeitige Eltemgenera- tion durch die Geburten somit Die Bevölkerungspyramide zeigt die gesamttiroler Verteilung nicht zur Gänze ersetzt werden von Frauen und Männern je nach Alter.Grafik: Landesstatistik Tirol kann, reduziert sich auch das Frauen Männer 186 ?5 rc es 6S 53 45 43 15 30 25 25 fS 13 4.90; 2.600 2iXK! fi.3W5 4.«'XJ 8.CJ00
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