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Massenhaft V.I.P's 1' Der Handymasten befindet sich am Nachbargebude der Schule. BM Josef Gra.der (v. r.) versprach Helmut Dienz, Veronika Huber und Hans Oberlechner eine baldige Messung. sura 4 / Lokal 22. Jänner 2004 St. Johanner Handymastengegner verstärken ihren Widerstand Jetzt sind sie wieder da, die VIPs, die Very Important Per - sons, die sehr wichtigen Perso- nen. Kit7bühel ist dieser Tage geradezu überschwemmt von ihnen. Es gibt soviele VIPs, dass sie schon beinahe zur Masse geworden sind. Man muss nicht unbedingt wirklich wichtig sein, um sich \T[P nen- nen zu dürfen, Dieser Titel ist für verhältnismäßig wenig Geld zu kaufen und daher inflationär. Aber auch unter den VIPs gibt's hart erkämpfte, erkaufte und verdiente Unterschiede. Da sind einmal die Seiten- blickler-VIPs, die immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind, das heißt dort, wo gerade ein ORF-Seitenblicke Team die Stars und Starlets einer gewis- sen Randgeselischaft aufzeich- net und virtuell in unsere Wohnzimmer bringt als Verbrä- mung des Werbeblockes. Oder ein großes Glücksgefühl emp- finden, wenn sie wieder einmal in einer Klatschkolumne er- wähnt werden. Da sind auch die mehr oder weniger professionellen VIPs, wie Politiker oder Schauspieler. Letztere verdienen die Bezeich- nung "Person" mehr als andere, denn das Wort "Persona" be- deutete ursprünglich "Maske" und "Rolle" und war auf Schauspieler gemünzt, bis zu einem Zeitpunkt, wo halt alle V[Ps sein wollen, Hauptdarstel- 1er im Drama oder auch in der Seifen-oper des echten oder künstlichen Da-Seins. Bei die- sem Uberangebot an VIPs fal- len diese, zu ihrem eigenen Leidwesen allerdings nur mehr als Kulisse oder als bunte Korn- parsen bei Polo oder Skirennen auf Wenn so viele VIPs "In" sind tut es wahrlich gut, ein Außenseiter, ein Zuschauer, ein Individuum zu sein und sich auf die eigentlich wichtigen Leute dieser Sportveranstaltung zu konzentrieren, den Athleten. ST. JOHANN. Am vergan- genen Freitag fand in der alten Gerberei eine gut be- suchte Versammlung der Handymastengegner statt. Bürgermeister Sepp Gran- der versprach, schnellst- möglich Strahlungs-Mes- sungen zu veranlassen. Zur Besprechung waren alle erschienen: Veronika Huber (Obfrau Bürgerinitiative Lede- rergasse) und Winfried Bodner (Obmann BI Steinerbergweg). diverse Vertreter von Musik Kultur St. Johann, Montessofi und Lebenshilfe, betroffene Kinder und Eltern, die alle nicht hinnehmen möchten, dass es gegen das Aufstellen von Han- dymasten im Wohnbereich kei- nerlei Einspruchmöglichkeit gibt. Die Betreiber wären zwar verpflichtet, das Aufstellen neu- er Handymasten bekanntzuge- ben, doch wird dies oft über- gangen. Der Masten neben dem St. Johannerhof wurde zu Weihn- achten aufgestellt und sendet inzwischen mit (noch) verm:a- derten Strahlungswerten, für den Masten am Steinerbergweg liegt ebenfalls der positiven E.e- scheid vor und die Bauarbeiten könnten jeden Moment begin- nen. Tatsächlich ist es nach rein rechtlichen Richtlinien so, dass man trotz massiver Anrainer- beiden Bürgerinitiativen vereint vorgehen und rufen auch Han- dygegner aus dem gesamten Bezirk auf, eine gemeinsame Plattform zu gründen", erklär - ten Huber und Bodner. "Denn wenn wir nur laut genug schreien, werden auch die Lan- des- und Bundespolitiker irgendwann tätig werden müs- sen!" Besonders unglücklich gewählter Standort Beim Standort Lederergasse in unmittelbarer Nähe der Montes- sorischule, eines Lebenshilfe- Wohnzentrums und eines ge- planten Gesundheitszentrums im künftigen Anbau der Alten Ger-' berei ist die Irritation verständli- cherweise besonders groß. "Ich habe ein herzkrankes Kind in der Montessori Schule. Wer kann mir garantieren, dass es hier kei- ne Beeinträchtigungen gibt?", fragte ein anwesender Vater. "Wir sind sieben Stunden pro Tag dort anwesend. Und man geht davon aus, dass die Strah- lung zumindest Konzentrations- schwierigkeiten verursacht", führten die ebenfalls anwesen- den Schüler an. "Es ist schon al- leine eine Wertminderung für das Grundstück, denn interessierte Arzte, die sich hier ansiedeln, zeigen Bedenken", so MuKu- Obmann Hans Oberlechner. "In England und Dänemark sind Handymasten bei Schulen und Krankenhäusern schon längst verboten, das müsste auch bei uns eingeflihrt werden", fin- det die ebenfalls zu den Gegnern zählende Gemeinderätin Christl Bcrnhofcr. sura prot.:ste keinerlei Handhabe ge- ger eine ErrichLan hat. "Die Gemeinde kann einzig fiber das Ortsbild Einspruch er - he'cei und dies ist uns nicht ein- m beim Masten auf der Post mitten im Zen1run gelungen", erklärte BM Josef Grander den Ilandygegnern "Ich werde mich allerdings pe:sönLch da- für einselzen, dass eine Ijber- rüLng der EmmIssionswerte durch urabhängig Experten der Universität erfblgt und da- nach den Landessanitätsdirek- tor nach St. Johann einlalen. Er wäre für eventuelle Gesund- heitsschäden in der Bevölke- rumm zuständig." Diese ZLsicherung freute die Handygegner, di allerdings auf alle Fälle vereint mätig werden wollen. "Wir werdan mit den
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