Kitzbüheler Anzeiger

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Villa Rosen (später Sanatorium Ho/ienbulken, heute Tagesk/inik) und Villa Hechenherger (rechts) vor 1926. Bildnachweis: Moser-Sammlung im Stadtarchiv Kitzbü hei Dr, Max und Dr. Waldemar v. Carl-Hohenbalken Im Jahr 1908 eröffnete der Arzt Dr. Max v. Carl-Hohenbal- ken in Kitzbühel eine Praxis. Er stammte aus Südtirol, wo er 1865 in Klausen zur Welt ge- kommen war. Dic erste Ordina- tion hatte der Frauenarzt und Zahnarzt in der Villa Resch, schon Ende 1909 war er im Bergverwaltungsgebäude (Pfleghof) in der Vorderstadt. Er kündigte "schmerzlose zahnärztliche Operationen" an. In späteren Einwohnerver- zeichnissen vor der einheitli- chen Nummerierung der Häu- ser - sie erfolgte nach Fertigstellung des Stadtver- bauungsplanes 1929 - war die Adresse "Hauptstraße 55". Im Jahr 1926 gab es in der Stadt Kitz- bühel folgende Arzte: Dr. An- ton Engel, Dr. Max v. Hohen- balken, Dr. Hans Kaaserer sen. und Dr. Hans Kaaserer Rcneinertcbtcte unD erwcitcrtc &ifutär3tieftes afultecfujicfte8 Itefict le ttftu.eC, 8e er ttunebnbe, r. 29. Ieöffnet tü.li eormtttaß unb namlttagL iUe arbeIten 111v 3anerfa*, tift3M1ne, oIb-Xronenunb vücren- 2lrbetten. ünrt1td?e cbtffe mit unb one ®aumen in Qautfu!, (o(b, 1tuminIum, S3tatln. uc bit neueftcn Q3erfareu unter ciieEjung evfter Rvaft. 5cmr3Ios p«ratlonn. einent-, !matt-, SdmeI3-, 2lmalgain-, tLber. u. *Zob-9Iomben 1O1J 11. toobenbalfen, erauenat6t ii, «Sa4narat V.eiefon Ur 551V1. Dr. Waldemar von Carl-Hohen- balken (1901 - 1962). Foto Her- ta Waich (1946). jun., den Stadt- und Sprengel- arzt Dr. Fried- rich Plahl und den Bezirksarzt Dr. Friedrich Seelig. Als Zahnärzte waren Dr. v. Hohenbalken und Dr. Lothar Ebersberg eingetragen. In der Gemeinde Kitzbühel-Land hat- te kein Arzt seine Praxis. Nach dem Kauf der Villa He- chenberger zog Dr. v. Hohen- balken im Jahr 1926 zum Horn- weg (nun Burg Haldenstein). Dort nahm am 1. Mai 1930 sein Sohn Dr. Waldemar v. Carl-Ho- henbalken eine Praxis auf. Er war bereits in Kitzbühel aufge- wachsen, denn die Ersteintra- gung des Zuzugs lautet auf den 1August 1908. Vor der Eröfffiung des Sana- toriums war Dr. Hohenbalken jun. erster Assistent für Chirur- gie im Franz-Josef-Spital in Wien gewesen. Nach dem of- fenbar frühzeitigen Abschluss des Studiums hatte er sechs Jah- re in Wiener Spitälern gewirkt und war Mitglied des Wiener Fachärzteverbandes. Die chirur- gische Anstalt am Hornweg war mit allen spezialärztlichen Be- helfen ausgestattet. Die Ausbil- dung bei Prim. Kirchmayr und Prof. Böhler in Wien befähigten Dr. Hohenbalken zur modernen Behandlung von Beinbrüchen etwa nach Sportunfällen. Die umfassende Ausbildung von der Gynäkologie bis zur Unfallchir- urgie machten ihn zu einem un- entbehrlichen Helfer. für die Touristen und für die Einheimi- schen. Lange war das Sanatori- um die wichtigste Geburtensta- tion im Raum Kitzbühel. Dr. Waldemar von Carl-Ho- henbalken starb im Sommer 1962 mit erst 61 Jahren. Der äl- teste Sohn Balder brach das Medizinstudium ab und wurde in Nordamerika ein bedeuten- der Wirtschaftswi ssenschaftler. Herzlicher Dank für Unterla- gen gebührt dem Stadtarchiv und Herrn Johann Kohihofer (Meldeamt). Ankündigung der Übersiedlung der Ordination von Dr Max v. Hohenbalken (1865 - 1937) in Kitzbühel (1910). Burg Haldenstein und Villa Rosen "Burg Haldenstein" am Hornweg in Kitzbühel war kein historisches Bauwerk, es gab dort weder eine alte Burg noch einen adeligen Ansitz und auch keine Bergwerkshalden. Bis zur schrittweisen Eindämmung des Bettes des Kitzbüheler Ache waren dort keine Wohnbauten realisierbar, denn dort floss in vielen Armen die Ache dahin, die nur flur die Werksanlagen durch das Gries und bis zum Pochwerk gefasst war und un- weit des Hornwegs den Gäns- bach überqueren musste. Nahe der Hornbrückc ent- standen Häuser. 1 S9 1 oder 1892 wurde die Villa Rosen errichtet, die 1896 vom August-Hoch- wasser stark beschädigt wurde. Als Besitzer scheinen dann der Maurermeister Johann Jene- wein und (1898) Rosa Krimba- eher geb. Hechenberger auf. Der bedeutendste Umbau er- folgte im Jahr 1930, als Dr. Waldemar von Carl-Hohenbal- ken das Haus zu einem Sanato- rium umgestaltete. Die Landes- sanitätsbehörde erteilte dem bisherigen ersten Assistenten für Chirurgie im Franz-Josef- Spital in Wien die Bewilligung zur Leitung eines Sanatoriums "Burg Haldenstein". Burg Haldenstein dürfte etwa gleich alt wie die Villa Rosen sein, 1899 verkaufte sie der Krämer Josef Margreiter an Ro- sa Krimbacher geb. Hechenber- ger. Im Jahr 1908 hatte dort In- nenminister Freiherr Richard Bienerth-Schmerling mit Fami- lie und Dienerschaft eine Som- merwohnung. Er wurde im No- vember 1908 Ministerpräsident (bis 28. Juni 1911), wohnte aber 1909 in der Villa Jägerhof des Apothekers Alois Vogl. Im Sommer 1926 erwarb Dr. Max v. Hohenbalken die frühe- re Villa Hechenberger. Das Haus erhielt wegen der bauli- chen Eigenart und der zuge- dachten Adaptierung den Na- men "Burg Haldenstein". Der Bau der Umfahrungs- straße in den 60er Jahren nahm achenseitig viel Grund weg. Heute flutet dort über dem mächtigen Brückenbauwerk der Straßenverkehr hinweg. H. W
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