Kitzbüheler Anzeiger

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Bettina Huber lud LR Elisabeth Zanon zu einer Diskussions- runde zum Thema „Gesunoheitsreform". Foto: Anzeiger 6 / Lokal 10. Dezember 04 Gemeinderat sagt "Ja" — TVB "Nein" Oberndorf wird sich der Ferienregion St. Johann, Kirchdorf und Erpfendorf anschließen OBERNDORF. In der jüng- sten Aufsichtsratssitzung des TVBs hat sich dieser knapp für St. Johann und gegen Kitzbühel ausge- sprochen. BM Johann Schweigkofler zeigt sich verwundert und kritisiert die Entscheidung. Mit vier zu drei Stimmen vo- tierte der Aufsichtsrat für St. Jo- hann. Der Oberndorfer Ge- meinderat sprach sich mit acht zu fünf Stimmen für den Beitritt zum Kitzbüheler Großverband aus. Ein Umstand den BM Schweigkofler nicht unkom- mentiert lassen möchte. "Für mein Dafürhalten standen nicht Sachargumente im Vorder- grund, sondern gaben vielmehr persönliche Befindlichkeiten den Ausschlag zu Gunsten St. Johanns," unterstreicht auch der Oberndorfer BM eine seit Jah- ren hervorragende Zusammen- arbeit mit der Marktgemeinde. "Dennoch ist hier eine riesige "Im Aufsichtsrat des Touris- musverbandes sitzen und entscheiden Personen, die zum überwiegenden Teil kaum touristische Erfahrung mitbringen," kritisiert BM Jo- hann Schweigkofler offen. Foto: Anzeiger Chance der Großache hinabge- ronnen," wertet Schweigkofler den Zusammenschluss mit Kitzbühel als touristisches Muss für Oberndorf. "Natürlich haben wir mit St. Johann bestes Einvernehmen. Die Frage ist nur, welche touristische Akzen- te, vermag die Ferienregion zu setzen'?" Durch eine mögliche Fusion mit Kitzbühel, so der Bürger- meister, könnte auch die "glä- serne Wand" zwischen St. Jo- hann und Kitzbühel durch die Vermittlung Oberndorfs durch- brochen werden. Eine seit Jah- ren gewünschte Schikarte für den Schigroßraum würde in greifbare Nähe rücken und zu- dem könnte die Erschließung des Kitzbühcicr Horns schnel- ler realisiert werden. Mehr Mitsprache Für TVB-Obmann Manfred Heim sind die Gründe der Ent- scheidung wie folgt untermau- ert: Die Fusion mit der Ferien- region bringt mehr Mitsprache- recht, da ein neuer Verband erst zu gründen ist. Seit Jahren be- ste Gesprächsbasis und die ähn- lichen Strukturen und gleichen Märkte der vier Orte, sprechen ebenso eine klare Sprache. Außerdem: "Mit Kitzbühel gab es während des ganzen Jahres keine richtige Gesprächsbasis!" Quo vadis Oberndorf? BM Schweigkofler zeichnet hingegen ein bewusst anderes Bild. "Bis Jänner 2006 muss ei- ne Fusion erreicht sein. Wir werden also mit St. Johann diesbezügliche Gespräche auf- nehmen. Ob diese jedoch von Erfolg gekrönt sein werden, ist absolut offen," hoffl Schweig- kofler auf eine Fusionsfinalisie- rung, welche die beste touristi- sehe Zukunft Oberndorfs ge- währt. "Wir wissen alle, dass die Marke Kitzbühel bekannter als Tirol ist!" hch Gesundheitsleistungen explodieren ST. JOHANN. Auf Einla- dung von „Frau in der Wirtschaft" sprach Landesrätin Elisabeth Zanon im Penzinghof über die geplante Gesundheitsreform. „Eines vorweg: Österreich hat im internationalen Vergleich ein hervorragendes Gesund- heitssystem, das allerdings re- formbedürftig ist", so die für Gesundheitsfragen zuständige Landesrätin Elisabeth Zanon. Ihr gehe es aber nicht darum, im Gesundheitsbereich Ein- sparungen vor zu nehmen, son- dern vor allem darum, Gelder besser zu nutzen, erklärt sie weiter. Zwei Gründe seien dafür ausschlaggebend, dass im Ver- gleich zu früheren Jahren die Kosten im Gesundheitswesen regelrecht explodiert sind: „Zum einen werden wir heute viel älter als noch vor Jahren und bekommen dadurch Krank- heiten, die wir sonst nicht erlebt hätten. Zum anderen haben die Leistungen der Krankenhäuser m Laufe der Zeit enorm zuge- nommen.. Galt es vor Jahren als Sensation, wenn einem Patier- ten ein künstliches Hüft- oder Kniegelenk eingepflanzt wurde, so ist es heute beinahe tägliche Routine", erklärt Zanon das Problem. Die geplante Gesundheitsre- form, die 2006 umgesetzt wer- den soll, sieht vor, dass Gesund- heitsfragm künftig nicht mehr Bundes-, sondern Landessache sind. „So können wir besser auf die besonderen Gegebenheiten in Tirol Rücksicht nehmen", so Zanon. Vor allem die Leistungen der Arzte sollen dadurch mehr Transparenz erhalten. „Nach der derzeitigen Gesetzeslage ist es so, dass manche Leistungen doppelt erbracht werden müs- sen. So darf ein Arzt beispiels- weise nicht die von seinem Kol- legen bereits angefertigten Röntgenbilder verwenden, son- dern muss selbst welche ma- chen. Mittels elektronischer Datenbank soll es ab 2006 aber möglich sein, bereits erbrachte Leistungen zu nutzen", be- schreibt Zanon eine etwaige Einsparungsmöglichkeit. Auch im Kranjcenhausbercich sieht die Landesrätin Hand- lungsbedarf. „Wir haben in un- seren Krankenhäusern derzeit Abgänge von bis zu 30 Millio- nen Euro für die die Gemeinden aufkommen müssen. Vor zwei Jahren lagen diese fast bei null". Schuld sei wiederum ein Uberangbot an Leistungen, was auch für den Bezirk Kitzbühel zutreffe, so Zanon. „Die Ge- sundheitsreform sieht vor, dass die beiden Bezirke Kitzbühel und Kufstein zu einer Region zusammen gefasst werden. Die- se müssen sieh dann darüber ei- nigen, wer künftig welche Leis- tungen erbringen wird". Die Spitzenversorgung soll dann der Klinik vorbehalten sein, sag
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