Kitzbüheler Anzeiger

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4 / Lokal 29. Jänner 04 Oberndorfer führte Sondereinheit zur Weltspitze Wolfgang Bachler ist Mr. Cobra! OBERNDORF. In einem Exklusivinterview mit dem Kitzbüheler Anzeiger schildert Wolfgang Bachler seine Beweggrün­ de, nach nur vier Jahren an der Spitze der österrei­ chische Antiterror Einheit “Cobra”, ais jüngster Kommandant ihrer Ge­ schichte, diese wieder zu veriassen. initiierte Bachler einen Tag der offnen Tür und stieß dabei in den Rei­ hen der Gendarmerie­ führung auf wenig Gegenliebe: “ Der Er­ folg hat uns aber Recht gegeben, als wir bereits zu Mittag die Türen schließen mussten, da weit mehr als 4.000 Be­ sucher der Einladung gefolgt sind. Was also soll daran sehlecht sein, wenn man Gutes tut und dar­ über spricht?” Führungswechsel Die M.I.P. Letzte Wocfe beschäftigte ich mich mit dem Prädikat VIT. (Vety hnpOTtant Person) und da­ mit dieser Rangbezeichnung va- bundenen menschlichen Eitelkeit Heute alaube ich mir eine eigene Wortschöpfung: Nämlich die M.I.E (Most Impatant Peqtle, die allerwichtigsto Leute). Dies sei ein Titel, den man sich nicht mit GeU, sondern wiridich nur durch Vetdiaist und gute Ta­ ten erweiben: kann und im Zu­ sammenhang mit dem ebenso großartig oipnisierten Hahnen­ kammrennen als allerhöchste Wertsehätzung gelten soll. In meinem Buch da Most Im­ portant Peopie, stehen all jene Mitaibeifa des Kitzbühela Schi­ clubs, die Jahr für Jahr das Beste alla Schmmen so fabelhaft: a- “Es ist international betrach­ tet einfach nicht üblich, bis zu seiner Pensionierung einer Eli­ teeinheit anzugehören,” erläu­ tert Wolfgang Bachler seinen Entschluss den Kampfanzug auszuziehen: “ Man darf nieht vergessen, dass wir ja regelmä­ ßigen körperlichen Fitness­ checks unterzogen werden und ab einem gewissen Alter auch Abnützungserscheinungen fest­ zustellen sind,” weiß der heute 41-jährige und zweifache Fami­ lienvater, auch wenn er dabei die Belastung aus emotionaler Sicht nicht vernachlässigen will. Ausserdem habe er von Anfang an betont, eben nur für einen bestimmten Zeitraum der Einheit angehören zu wollen: “Die Entscheidung ist mir mehr als schwer gefallen, da ich mit Herz dabei gewesen bin, aber ich halte meine Verspreehen,” betont Bachler, der mit seinen Mannen im Rahmen der WM der Antiterroreinheiten 2003 in Bonn Gold holte und damit die österreichische Sondereinheit an die internationale Spitze führte. Naeh erfolgreicher Neuausrichtung und Umstrukturierung der Sondereinheit sowie dem Gewinn des WM- Brigadier Wolfgang Bachler wurde für Titels, wäre ein weite- seine Leistungen rr.it dem goldenen rer Verbleib “nur ein Verdienstzeichen der Republik Öster- Halten des Standes” ge- reich ausgezeichnet: “War mit Herz- wesen, was Baehler blut ein Mitglied der Cobra”. konsequent ablehnt: “Eigentlieh sollte auf cherzustellen, dass die Leute Führungsebene im Öffentlichen für den Tag X gerüstet sind,” Dienst alle fünf Jahre ein Wech- unterstreicht Bachler die Not- sei vollzogen werden, da es kei- wendigkeit keine Trainingswelt- nen Sinn macht 20 Jahre lang meister, sondern in getährliehen ein und den selben Job zu ma- Situationen erfahrene Speziali- eheni” sten, ausgebildet zu haben. Am 1. April 1999 wird Wolf- heitsexperte mit seinem Unter­ gang Baehler als jüngster Bri- nehmen “Bachler&Partners” in gadier der Gendarmeriege- der Privatwirtschaft erfolgreich schichte Kommandant des tätig sein möchte, bringt das Gendarmerieeinsatzkomman- Aufsehen rund um seine Person dos (kurz GEK oder besser be- schnell auf den Punkt: “Für Öf- kannt als Antiterroreir.beit “Co- fentlichkeit und Presse mag es schwer verständlich sein, wenn ein junger Offizier mit Parade- karierre seinen Dienst quittiert. Aber ich weiss für mich, dass keine äußeren Umstände mich ganisieren Stellvertetend für alle sei Frau : Traudl Koudelka aufs M.I.E- ; Stoclsri gestellt. Seit 35 Jahm assistiert sie daiJeweilgaiPresse- chefe. Als Pressechefin des OTtimer- lichen Tennistuniers ist sie eben­ falls seit über drei Ddcaden die Betreuerin aL jener, die medial übo- unsere beiden sporüichai (und wirtschaftlichen) Großver- anstdtungen berichten. Zu den leider allzu annonymai Mitgliedem (fer höchst ehrenwa-- ten M.I.E-GeselLschaft gehören natüilich auch aU jene, die bei Beigrettung, Rettung, Feuerwehr imd eben desen Vereinen, die sich in den Diaist ihrer Mitbüiger , - meist unmtgeltlich und oft unter Lebensgefahr - stellen Auch den Mandern vom Bauhof, die den fürchterlichen Saustall, der mch dem grausigen Baccha­ nal unsere schöne Altstadt schän­ det, so schnell entfernen, gebührt der Titel‘MIF’. Viele profitiaiai vom Hahnen- kammiennen, chine sidi jemals dankbar eikenntlich zu zeigen. : Vielleicht sollten diese in ihrer; blinden Gier auch manchmal je-i nen dank^ die all dies ermög-i Heben. Bachler, der nun als Sicher- bra”). Der Anfang Public Relation und Cobra Nach Beendigung der Offi­ ziersausbildung wollte Wolf-, gang Bachler in Tirol wieder seinen Dienst versehen, musste aber in Ermangelung offener Posten vorerst mit der Antiter­ roreinheit “Cobra” Vorlieb neh­ men. Im Alter von 33 Jahren avancierte der junge Offizier zum stellvertretenden Kom­ mandanten und heftete sich von Beginn an eine Reorganisation seiner Einheit an die Brust: “Damals absolut nicht üblich, wollte ich die Cobra in den täg­ lichen Sicherheitsdienst der Exekutive integrieren, um si- “Eine hohe Transparenz und meiner Entscheidung näher ge- Akzeptanz der Cobra .n der Öf- bracht haben und mit Umset- fentlichkeit ist für mi:h immer zung aller mir gesteckten Ziele, im Vordergrund gestanden. Für einfach der richtige Moment meine Einheit war ER. unter gekommen war!” dem Motto - Wir erzählen über “Mit meiner Bestellung zum uns - enorm wichtig .” ist sich Kommandanten in jungen Jah- Bachler sicher, dass n_r ein be- ren und dem frühzeitigen Aus- kanntes Unternehmen aueh ein scheiden bin ich eine paradoxe gutes Unternehmen sein kann Intervention,” versteht Wolf- und versuchte deshalb unter sei- gang Bachler nur zu gut, dass ner Führung aus der Sonderein- sein Gang in die Privatwirt- heit Cobra eine echte Marke zu schaff für Viele hinterfragungs- kreieren. würdig bleiben wird. Diesem Leitspruch folgend Christoph Hirnschall
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