Kitzbüheler Anzeiger

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Kitzbühel war früher nicht nur eine bedeutende Bergwerksstadt, sondern auch Zentrum der alpenländischen Spielkultur, wobei besonders die Passionsspielpflcge hervorzuheben ist. Von 1519 bis 1798 lassen sich in Kitzbühel 40 Passionsspieljahre nachwei- sen. Kitzbühel hat sich aber schon früher flur neuere Passionsgestalwngen interessiert und man rückte allmählich von den traditio- nellen Tiroler Textgestaltungen ab, nachdem diese veraltet und vor allem zerspielt waren. Anknüpfend an diese Tradition werden nun Gedanken zum Leiden und Sterben unseres Herrn Jesu Christi beim SALZBURGER PASSIONSSINGEN 2004 nach Nikodemus" am 2. April 2004 um 19.30 Uhr in der Stadtpfarrkirche Kitzbühel mit folgenden Mitwirkenden neu belebt: - Ensemble Tobias Reiser - Salzburger Dreigesang // ACH - Kirchenchor Bischofshofen - Pongauer Bläser - Kitzbüheler Trachtensänger t) te Sicher - Orgel: Andreas Gassner ank Info - Werner Friedl als Nikodemus K1tZb,hei - Ulrike Fißlthaler als Sarah I69600 - Bertl Göttl als Simon - Alfred Kröll als Judas Text, Idee und Konzeption: Josef Radauer Das Leiden und Sterben des Heilandes, eben seine Passion, bewegen den suchenden und fragenden Menschen. Unsere Probleme hinsichtlich Leid und Tod, Schmerz und Trauer lassen sich nicht verdrängen. Sie können gerade durch ein Passionssingen zur Besinnung ifihren sowie Trost und Hoffnung vermitteln. In Bischofshofen, im Missionshaus St. Rupert, ist deshalb der Gedanke entstanden, das Passionssingen durch eine neue Dramaturgie zu beleben und dem Geschehen um Tod und Auferstehung Jesu Chri- sti - durch die Sichtweise eines Zeitgenossen Jesu - Aktualität zu verleihen. Nikodemus hat als Mitglied des Jüdischen Rates zunächst die jüdischen Traditionen zu wahren und letztendlich die Verurteilung Jesu mitzuverantworten. Als heimlicher Jünger Jesu gerät er aber dabei in schwere innere Konflikte. Er erlebt das biblische Geschehen hautnah, zwischen Hoffnung und Verzweiflung, zwischen Macht und Ohnmacht. Aus seinem Blickwinkel erfährt die uns heute hinlänglich bekannte Geschichte immer wieder überraschende, tragische Wendungen und bleibt so ffir den Zuhörer span- nend. Sein Verhalten, seine Begeisterung und Leidenschaft ffir die Lehre Jesu einerseits, aber andererseits sein Zögern, seine Feig- heit, sich öffentlich gegen das Unrecht zu äußern und seine Unfähigkeit, festgefahrene Traditionen zu verlassen, machen ihn zum Abbild eines jeden „normalen" Menschen, gerade auch in der heutigen Zeit. Mit Nikodemus die Passion zu erleben heißt, tief in unsere eigene Seele zu blicken. Eingebettet in Lieder und Weisen aus dem reichen Schatz der Volksmusik ist so eine neue Salzburger Passion im Zeichen der Volkskultur entstanden.
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