Kitzbüheler Anzeiger

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10 / Lokal 26. Februar 2004 Die Agrarreform und ihre Auswirkungen St. JOHANN. Jüngst infor- mierte die Spitze der Land- wirtschattskammer um Präsident Ludwig Penz die Bauernschaft im Bezirk be- züglich Umsetzung und Auswirkung der Agrarre- form. ImVorfe1d der Osterweiterung wurde 1999 in Berlin von der EU die AGENDA 2000 und damit der künftige Finanzrahmen der Gemeinschaft fixiert. Fast zeit- gleich kamen die WTO - Ver- handlungen über die Liberalisie- rung des Welthandels in die nächste Phase. Die WTO erkennt Direktzahlungen an Bauern, die, nicht direkt an die Produktion gekoppelt sind, weniger wettbe- werbsverzerrend als direkte Pro- duktstützungen. Noch vor dem Beitritt der neuen Mitgliedsländer im Mai diese Jahres wird jener Teil der Ausgleichszahlungen, der bisher an die Produktion von Getreide und Vieh gebunden war, einer gravierenden Reform unterzo- gen. EU-weit machen diese Mark- tordnungsausgaben rund 85 % der gesamten Agrarausgaben aus, in Osterreich liegt der Anteil bei rund 35 %‚ in Tirol bei 16 %. Die restlichen Gelder fließen im r Bereich der sogenannten "länd- lichen Entwicklung" als Abgel- tung für erschwerte Bewirtschaf- tungsverhältnisse bzw. Umwelt- auflagen. Diese Mittel der ländlichen Entwicklung sind von den jetzt gesetzten Anderungsmaßnah- men nicht betroffen. Daher sind die Auswirkungen der Agrarre- form für den Durchschnitt der Ti- roler Betriebe auch nicht so gra- vierend, wie z.B. flur die Berufs- kollegen in den Ackerbaugebie- ten Ostösterreichs. Marktordnungszahlungen hat die EU bereits 1992 eingeführt, um die Differenz zwischen be- triebswirtschaftlich notwendi- gem Preis und den erzielbaren Weltmarktpreisen auszugleichen. Es wurde nun beschlossen, durch die sogenannte "Entkoppelung" diese Ausgaben emzufrieren und künftig produktionsunabhängig auszuzahlen. Da- \ aurcn soii einer- 1 seits der Uber- schussproduktion entgegengewirkt und andererseits der Umweltschutz -' zusätzlich geför- dert werden. Der Landwirt er- hält künftig eine einheitliche Be- triebsprämie ausbezahlt. Basis dafür ist seine bewirtschaftete Fläche und sein Viehbestand im Durchschnitt der Jahre 2000 bis 2002. Ein weiterer Eckpunkt der Re- form ist die beschlossene Beibe- haltung des Milchquotensystems bis zum Wirtschaftsjahr 2014 / 2015. Damit ist eine wesentliche For- derung der bäuerlichen Interes- senvertretung in Tirol erfüllt wor- den. Im Gegenzug für den Erhalt der Betnebsprämie müssen Mm- destauflagen für die Bewirtschaf- tung und EU-weit geltende Be- triebsauflagen eingehalten wer- den. Deshalb wird aus bäuer- licher Sicht die derzeit laufende Diskussion um das Bundestier- schutzgesetz mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt.. Ein "Zentimeter - Tierschutz" im Bezug auf Mindestmaßen für Rinderstände würde demnach für viele, vor allem kleinere bäuerli- che Rinderhalter bedeuten, dass bei Beanstandungen nicht nur die entsprechend dem Gesetz vorgesehenen Verwaltungsstra- fen zu zahlen wären, sondern es darüber hinaus auch zu Kürzun- gen bzw. dem Verfall der Be- triebsprämien kommen könnte. Für die klcinbäucrliche Struk- tur Tirols wäre die Verankerung des sogenannten "Tiergerecht- heitsindex" im neu zu gestalten- den Bundestierschutzgesctz be- sonders wichtig. Kommt diese Gesamtschau im Gesetz nicht, besteht berechtigt die Sorge, dass viele bäuerliche Betriebe mit äl- terer Bausubstanz bei den Rin- derställen, die Rinderhaltung aufgeben werden, weil allenfalls erforderliche ljm- oder Neubau- ten bei kleineren Tierbeständen völlig unwirtschaftlich wären. will aktiv im' mitarbeiten BO Josef Heim, Präsident Ludwig Penz, Kammeramtsdirektor Richard Norz. hch Landjugend Gemeinderat Georg Willi als Wahlhelfer HOPFGARTEN. Der Landeschef der Grünen war jüngst Wahihelfer und Gastredner anlässlich einer Informations- veranstaltung der neu formierten Orts gruppe. In einem Kurz- referat umriss Willi die Grün-Anliegen in der Gemaindepoli- tik und verwies auf mehr Transparenz, kulturelle Vielfalt, ei- nen kritischen Blick auf das soziale Umfeld, berufsbeglei- tende Weiterbildung sowie ausreichende Freizeitangebote für junge Menschen. 'Wollen Grün neu entdecken' Landeschef Georg Willi, Han- na Larch, Manuel Zanesco, Andrea Sulzenbacher. In fast allen Gemeinden sind Vertreter der Jun g- bauernschaft/Landjugend auf den Gemeinderatslisten an wähl- barer Stelle. Die Funktionäre wollen sich aktiv in der Gemein- depolitik einbringen und speziell die Jugendthemen stark ver- treten. Im Bild von links nach rechts: Bezirksgeschäftsführer Ing. Andreas Schipflinger (Listen führer der Liste Zukunft Aschau Kirchberg), Bezirksobmannstellv. Josef Schroll (Liste der Bäuerinnen, Bauern, Landjugend - Hopfgarten, Platz 6), Bezirksleiterstellv. Melanie Grander (Wir fur Waidring - Bürger- meisterliste, Platz 22), Gebietsobmann Ritter Stefan (Kitzbühe- 1er Volkspartel, Platz 7), Bezirksleiterstellv. Wörgötter Monika (Unabhängige Kirchdorfer Gemeinschaftsliste, Platz 10), Ge- bietsobmann Johann Schwaiger (Alt und Jung für Fieberbrunn, Platz 9), Gebietsleiterin Silvia Berger (Bürgerliste Hoch filzen, Platz 6), Bezirksobmann Stefan Jöchl (Bürgermeisterkandidat der Liste Für Reith).
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