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32 24. März 05 psiB •iy I&4 ; AM ;ä 'ijv. liili fi B SÄ* n: üii i m ■K* :52S ßmmmm iflll Hi 11 *2; AM. I’ 1 111 % & ilit :.?, j Ci...,. ^ai Ml ii a i >..rllfÄL HB! ...................................................................................................................................■. ' ws»m .... ........... .V 11 iii“ b ' l-f- i; ÄSI , a KfiSSS f iililliliillHi: SÜ:: Äljf ’ ■i? :p;?::| ji: i ?r ■i'2 *'~llll! fit ilii ili Üii Br kiil ^*>5 s-.®': werden mit gutem Recht Terro risten genannt; Hofer, Winter steller, Speckbacher und An hang werden nach wie vor als Freiheitskämpfer verehrt. Das schlechte »Eigene« gilt noch immer mehr als das bessere »Fremde«. Man kann sich heuer tatsächlich einige Gedanken machen. wie gewöhnlich meine Pust, sondern ein Meiner Haufen nächsten Tagen. Die einen ju- Ordnung, und der größte Ordner beln, die andern schäumen oder überhaupt. Noch in Thomas schweigen; für ein Dazwischen Bernhards berühmtem Auftakt bleibt wenig Platz. Für die satz der Staatspreisrede, »Es ist »Zeit« zieht gar em Journalist alles lächerlich wenn man an aus, um, weil die Nobelpreisträ- den Tod denkt«, schwingt das ger_n in einem Interview mit ei- Einverständnis dieses Todesver- ner neuen Wohnung in München geliebäugelt hatte, angeblicn in deren Namen ein Haus zu be sichtigen, das groß, nicht zu ab gelegen und ruiiig sein solle. Auch dafür gibts Zeilenhonorar. Unterdessen hängen in der JCitz- großen Frager mit der Sense, büheler Altstadt zwei Poster an das, weil das Leben kurz und den Innenwänden der Buch handlungsauslage. Zwei Paar Augen treffen eia aufeinander: links Hansi Hinterseer, rechts Elfliede Jelinek. Vjelgerühmtes Österreich. Müll. Ich weiß, dal:> meine Quartiergeberin aus dem Urlaub zurück ist; ich weiß aucn, daß ich mich le chtfenig am ?vest- müll vergangen habe. Sehmdbe- wußt trage ich die aus diesem eigenhändig nerausgefiächren Wegwürfe bis vor meine Zim mertür, wo ich sie ordentlich in die vorgesehenen Laden einord- nältnisses mit, das alles an sei nem Platz belassen will, weil die Welt nichts sei, und das Leben eines, an dem man milde lächelnd vorübergehen solle. Und das zweite Verhältnis zum Mülltrennung Eine Schachtel Zigaretten zu ne. Am nächsten Tag frage ich entsorgen, bereitet anfangs, wie meine Quartiergeberin, ohne sie jegliches Wegwerfen, die größ- auf ihre stille Post anzuspre- ten Schwierigkeiten. Es ist ein chen, wie es denn in Ägypten Lernprozeß, der ins reinliche gewesen sei. »Alexandria«, sagt Verhalten einführt, und als sol- sie, »so dreckig, s: schmutzig.« eher nur Schritt für Schritt nach- Und wieder denke ich an die vollziehbar. Das Cellophan also abstreifen, will heißen Kunst stoff; die restlichen fabakkrü- mel wahrscheinlich Bio, be stimmt nicht Restmüll, wo nur das absolut nicht Einzuordnen de und davon so wenig wie möglich hinein soll, vielleich: einfach Abwasch und Wasser Nobelpreis an, Boden und später Staubsau- Was ich denn dazu meine, will ger oder Klo und Spülung; das der Kellner im Cafe Rainer vvis- Stanniol innen heräusreißen, Metall; und dann endlich die Schachtel zum Altpapier. Des weiteren gibt es Glas, das, klei ner Vorschlag, noch in Weiß und große Sache für Österreich,, man Buntglas zu unterscheiden wäre. habe ja nichts gewußt, Jelinek Verwicklungen entstehen da sei immer schleciit hingestedt zwangsläufig. Als ich einmal worden. Das schon, eine große spät aus Kitzbühel nachhause Saehe auch, aber für Ösrendch? komme, liegt auf den Stufen, die (Wer oder was ist denn das?) Jc- in den ersten Stock führen, nicht denfalls alles Jelinek m den einmalig ist, alles auf einmal and alles überschreiten, die Vlöglichkeiten ergreifen, das Einmalige ausstellen imd ge- rueßen, der Unwiederbringlich- ieit im. Namen der Unwieder- Grazer Pensionistin, die bei ei nem ItalienisclL<xis in Neapel auf die Frage, was sie denn als erstes anpacker. wurde, wäre sie Bürgermeisterin von Graz, ant wortete: den Schmutz von den Straßen entfernen. oringlichkeit und ihrer Erinnerung trotzen will, bleibt diesem verbunden, weil es nur gegen ihn und dergestalt von inm abhängig ist. Aber schon beim Spazieren am wunderschö nen See, der, wie viele Schilder mahnen, Privateigentum ist, kann man durchaus Minuten er leben, in denen es unmöglich scheint, zu sterben. Nur wie ist cas mit dem See, dem Privatei gentum und dem Tod? Damit nätte alles zu beginnen: Kein See, kein Berg, kein Meer, kein Strand ist iigendjemandes priva tes Eigentum. Im Tod, so die me- mphysische Tröstung, ist alles eins, jede und jeder gleich, oben und unten abgeschafft; aber im Der Tod vorm Hintersteinersee Zwischen Scheffau und dem Hintersteinersee steht auf einmal eine sehr weiße Kirche, deren rctorange schimmerndes Dach nahtlos an den sehr blauen, von Schlierenwolken durchwirkten Himmel anschliefit, der nur überm Wilden Kaiser etwas we niger unendlich scheint. Auf ei ne Mauer, in die sich blattlose Zweigschatten gezeichnet ha ben, ist eine Soimenuhr gemalt, neben der ein Skelett mit großer Sense steht. »Sag mir o Mensch die Minut«, will Er wissen, »in .v^bher man nit sterben kann.« Der Tod, der Sprengmeister der sen und deutet aufs Fo:e, das heute in allen Zeitungen außer der »Krone« aufs Titelblatt ge druckt ist. Das sei doch eine
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