Kitzbüheler Anzeiger

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ä 6 / Lokal 24. März 05 Der bekannte Unternehmer Klaus Fuchs überbrachte die Spenden einem Waisenheim Er sammelte, flog nach Thailand und half KITZBÜHEL. Klaus Fuchs ist nicht nur ein umtriebi­ ger Unternehmer ais Metzgermeister, sondern hat auch das Herz am rechten Fleck: Stolze 14.590 Euro überreichte er vergangene Woche einem Waisenheim im Krisengebiet. Freunde bereit. Besser gesagt Frau Karasek, die auch diesmal Rat wusste. Sie organisierte ei­ nen Termin mit dem Generalse­ kretär der Organisation und flog sogar kurzerhand nach Bangkok mit, um dort den zuständigen Herrn zu treffen. “Ich muss ein­ fach ein herzliches Dankeschön sagen. Unglaublich was Para- wee Karasek für mich getan hat,” gesteht Klaus Fuchs, ohne ihre Unterstützung hilflos gewe­ sen zu sein. Und so konnte der Kitzhühe- 1er seine Spende der königlichen Organisation überbringen und einem Waisenhaus in Patong mit 250 Kindern helfen. “Nach der Flutkatastrophe standen plötz­ lich 50 Kinder vor der Tür. Die­ ses Waisenhaus umsorgt die Kinder bis sie ihre Berufsausbil­ dung abgeschlossen haben,” be­ richtet Fuchs von einem Arzt der aus diesem Waisenhaus stammt. “Ein Haus, das auch unseren Einrichtungen in Öster­ reich Vorbild sein könnte.” Im Jahrbuch der Foundation für das kommende Jahr wird dann erstmals der Eintrag eines ausländischen Spenders zu le­ sen sein: “Klaus Fuchs an the people of Kitzbühel.” Als echtem Thailand-Fan blu­ tete ihm das Herz als er während der Weihnachtsfeiertage die er­ sten Bilder der Tsunamikat­ astrophe mitansehen musste und sofort stand fest: “Ich muss hier helfen und anständig spenden.” Seit 32 Jahren bereist Klaus Fuchs mit seiner Frau das exoti­ sche Land und lernte es zu schätzen imd zu lieben. Diese Liebe ließ in auch von Tür zu Tür rennen und durch die Groß­ zügigkeit Vieler einen ansehn­ lichen Betrag zusammen brin- 'mm ^ imm Fotografisch dokumentiert wurde auch die Übergabe für das kommende Jahrbuch der Foundation: Parawee Karasek, Klaus Fuchs, Generalsekretär Chodok Veeratham Poonsa- wad und seine Sekretärin. Foto: Privat gen. Damit war seine Mission aber Adulyadej wohltätig im ganzer. Hotelbediensteter gerademal längst noch nicht beendet, denn Land tätig und verbucht in ei- 6.000 Bäht im Moiiat. Klaus Fuchs wollte unbedingt nem Jahrbuch auf den Bäht ge- “Ich wollte imd musste sicher das Geld direkt vor Ort überge- nau alle Spendengelder. Und gehen, dass die Spenden vieler ben. Quasi Jedem, der gerade Klaus Fuchs hatte für seine Eu- Kitzbüheler einfach gut ange- irgendwo inmitten der Trümmer ro unglaubliche 734.314 Bäht legt sind,” sah sich Fuchs ver- beim Wiederaufbau steckte, ein- im Wechsel erhalten. Eine riesen pflichtet. wenig Geld in die Hand drük- : Summe, schließlich verdient ein Und wieder standen seine ken. hch Konzepte und regionales Denken Menschenleeres Krisengebiet munnen allein ihre Überlegun­ gen machen. Solcherarts werden wir uns nie genügend Kapazitä­ ten schaffen.” Nach Vorstellungen von Ger­ traud Rief müssten sich auch die Gemeindeverbände vermehrt in diese Thematik miteinbringen. “Es muss endlich möglich werden ganz selbstverständlich über diese Einrichtungen und deren Bedarf reden zu können. Es geht niemanden etwas an, warum die Mütter arbeiten ge­ hen,” fordert Rief ein rasches Umdenken innerhalb der gesell­ schaftsrelevanten Kräfte im Land. Im thailändischen Pathong BEZIRK. Gertraud Rief for- und bei der befreundeten Fami- dert als Obfrau des Kitz- lie Karasek angekommen, mus- büheler Sozialsprengels ste er jedoch von diesem Vorha- regional angepasste Kin- ben ablassen. Denn in den zer- derbetreuungseinrichtun- störten Gebieten war keine gen. Menschenseele zu finden. “Meine Freunde erklärten mir, “Die Pclitik muss endlich auf dass in dieser Region noch im- die gesellschaftspolitschen Ver- mer 2.000 Menschen vermisst änderungen reagieren,” ärgert werden und als Geister umher- sich Riefüber planlose Vorstöße wandeln. So die Vorstellung der aller Parteien in der Frage der Menschen und deshalb werde Kinderbetreuung. “Bei all den hier auch kein Haus mehr ent- Überlegungen geht es nie um stehen,” schildert Fuchs sein die Kinder. Es wird nur ständig Aha-Erlebnis und seine kurzfri- den Müttern, die auf solche Ein­ stige Ratlosigkeit. “Wem soll richtuigen angewiesen sind, ein ich denn nun das Geld geben?” schlechtes Gewissen sugeriert,” In dieser Situation erfuhr er ortet PJef halbherzige Überle- durch seine Freunde von einer gungen und fordert einen regio- öffentlichen Organisation na- nalen Diskurs. “Dort wo viele mens “Rajaprajanugroh Foun- Menschen arbeiten, müssen die dation”. Seit mehr als 30 Jahren künftigen Kinderbetreuungs- ist diese Organisation unter der statten auch errichtet werden. Es Patronanz von König Bhumibol nützt nichts, wenn sich die Ko- auf Kinderbetreuung: “Ohne dieses Recht wird sich in einem konservativ regierten Land diesbezüglich nichts bewegen,” erkennt Rief nach wie vor eine Diskriminierung derer, die auf solche Einrichtungen angewie­ sen sind. Vorbild Skandinavien Dass eine ordentliche und ernstgemeinte Kinderbetreuung sehr wohl möglich ist, findet Rief in den skandinavischen Ländern bestätigt. “Der Staat macht sich die Aufgabe jedes Kind bestmöglich zu betreuen und bietet Einrichtungen für Kinder aller Alterstufen.” Rief fordert ein regionales Konzept ein, welches die Bal­ lungszentren definiert, um dort bedarfsgerecht und kostengün­ stig Einrichtungen zu etablie- Recht auf Kinderbetreuung Rief verdeutlicht ihr Ansin­ nen und erkennt die Notwendig­ keit eines verbrieften Rechtes
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