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Aktuell 5 6. April 2006 Nun re^t sich auch Widerstand in der Kitzbüheler Südtiroler Siedlung - Neue Heimat beruhigt Bitte Sanieren, nicht demoiieren!“ 33 Die Neubaupläne der Neuen Heimat Tirol (NHT) bezüglich der Südtiro ler Siedlungen im Bezirk schüren mehr Ängste als gewollt. KITZBÜHEL. Zahlreiche Be wohner in der Badhaussied- lung wehren sich gegen das Abtragen ihrer liebgewon nenen Häuser und unterstel len in einem Leserbrief nach einer Unterschriftenaktion (sie-he Seite 8) der neuen Hei mat als Eigentümer, die mut willige Zerstörung der aktu ell hohen Wohnqualität durch künftig verdichtete Bauweise. NHT-GF Alois Leiter zeigt sich auf Anfrage des Kitz büheler Anzeiger verwun dert: „ Ich habe bislang keine Kenntnis über diese Unter schriftenaktion erhalten und bin durchwegs überrascht, da bislang aU unsere Informati onsveranstaltungen gerade in Kitzbühel in einem betont gu ten Klima vonstatten gegan gen sind,“ schildert Leiter eine bislang sehr sachhch geführte „Auseinandersetzung“. „Fehlinformation erhalten“ In einem Punkt des Leser briefes bestätigt Alois Lei ter jedoch die Richtigkeit der Ausführungen: „Wir haben tatsächlich fälschlicherweise eine imrichtige Zahl betref fend der Zustimmungen öf- fenthch genannt. Ich hatte lei der die falsche Information erhalten, dass sich eben von insgesamt 69 Parteien 68 für den Neubau der Häuser aus gesprochen haben!“ Dieser Umstand ändert je doch den Handlungsbe darf keineswegs. Die Bausub stanz der Häuser zeigt sich objektiverweise in einem be denklich schlechten Zustand, sodass eine Sanierung unum gänglich ist. „Bei einer Ko stengegenüberstellung zeigt sich jedoch ganz klar, dass die Sanierung der teuerere Weg Mieter äussern Ängste über den Verlust ihrer Wohnqualität. Die Neue Heimat Tirol will versrärkt Aufklärungs- arbeT. letsten und von der Sinnhaftigkeit des Neubaus der Südtiroler Siedlung überzeugen. ist imc ein Neubau zu be vorzugen ist,“ erläutert Lei ter die Entscheidung: „Natür- hch würde der Neubau nicht wie heute aktuell in Form von Erdgeschoß plus eins erfol gen. Dennoch ist nur insofern eine verdichtete Bauweise ge plant, um die höchste Förder gelder aus der Wohnbauför- derang lukrieren zu können,“ verveist Leiter auch auf ver besserte Infrastruktur: „Betonieren nicht zu!“ „Heute fehlt ja in den Häus ern zeitgemäßer Wärme- und Schallschutz, teilweise sogar Heizungen,“ versteht Alois Lei ter die Sorgen der Mieter und betont nachdrücklich: „Wir haben in keinsterweise vor, alles zu zubetonieren. Den ken ivir doch nur an die der zeitig großzügigen Parkplätze, die künftig in einer Tiefgarage Foto: Anzeiger verschwinden v/ürden!“ Ohne Druck und Brechstange Im Anzeiger Interview macht Alois Leiter auch die weitere Vorgehensweise ständhch klar: „Wir sind ver stärkt bemüht durch Infor mation, alle Unsicherheiten und offenen Fragen zu klären. Auf keinen Fall werden wir je doch Druck auf die Bewohner ausüben!“ Die Neue Heimat verzichtet im Sinne einer einvernehm lichen Lösung sogar auf le gitime Rechtsmittel Gemäß Paragraph 30 des Mietrechts gesetz (MRG) stünde die „ge richtliche Kündigung“ durch aus als denkbare Option im Raum: „Diese Gangart lehnen wir ab und wollen in einer ver sachlichten Diskussion Ängste beseitigen,“ betont Leiter die Aufrechterhalmng des Kündi gungsschutzes auch in etwai gen Neubauten für alle unbe fristeten Mieh'erträge. Anzeiger und NHT vermitteln unmissver- „Selbstverständlich stelle ich mich jeder Gesprächsrunde in Kitzbühel, bei welcher Ge legenheit der Kitzbüheler Anzeiger als unparteiischer Dritter zugegen sein soll,“ verdeutlicht Leiter seine Ent schlossenheit: „Wir haben in Kitzbühel elf bestehende Häu ser in der Siedlung. Prinzipiell sollen Neubauten entstehen. Spricht sich jedoch ein Mieter - beispielsweise im Haus Nr. 8 gegen den Neubau aus - so wird eben diese Haus nur sa niert. Natürlich werden wir unsere Aufklärungsarbeit ge zielt verstärken!“ Christoph Hirnschall
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