Kitzbüheler Anzeiger

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Aktuell 9 6. April 2006 Vor allem die Vertragskündigungen von Hopf^arten und hier bereitet der Bezirksßhrun^ Kopfzerbrechen Harte Zeiten für das Rote Kreuz Der Kitzbüehler Anzeiger sprach mit Bezirkssteiien- leiter Siegfried Nagi über bevorstehende Verän­ derungen. Neben neuen Dephibrilatoren, dem kommenden Digitaifunk und der zentralen Leitstel­ le standen dabei vor allem die beiden Vertragskündi­ gungen im Mittelpunkt. BEZIRK. So schwer hat sich Siegfried Nagl sein Amt als Kitzbüheler BezirkssteUenlei- ter des Roten Kreuzes wohl nicht vorgestellt. Einstimmig wurde er Anfang Februar zum Nachfolger von Hugo Haideg­ ger gewählt. Gleich zu Beginn seiner Amtszeit galt es einige personelle Querelen zu lösen, doch der Leiter der Kitzbühe­ ler Anästhesie und Flugretter im Christophorus 4 -Team heß sich davon nicht abschrecken. Immerhin kommen in den nächsten Monaten weit schwie­ rigere Aufgaben auf ihn zu. „Was tun, wenn es um Minuten geht?“ „Zum Beispiel wurden kürzhch neue Richtlinien für den Einsatz von Dephibrilatoren und Erste- Hilfe-Maßnahmen herausge­ geben. Alle bestehenden Auto­ maten müssen nun ausgetauscht werden“, erklärt Nagl. Im Bezirk sind insgesamt 17 solcher De- phis im Einsatz. Da diese nicht den neuen Vorschriften ent­ sprechend umgestellt werden können, müssen sie durch neue Modelle erstzt werden. „Wir rechnen mit Kosten von bis zu 250.000 Euro. Das ist aus dem normalen Budget heraus kaum ftnanzierbar, daher hoffen wir auf potente Sponsoren.“ Für viel Gesprächsstoff be­ reits im Vorhinein sorgt auch die Zentralisierung der Ein­ satzleitstellen. Bereits seit 1. April wird von dieser soge­ nannten „Integrierten Lan­ desleitstelle Tirol“ (ILL) die Koordination der Rettungs­ hubschrauber übernommen. „Seit es den Hubschrauber- Rot-Kreuz-Bezirksstellsnieite’- Siegfried Nag’ bückt ir e’ne noch recht ungewisse Zukunft. Eine seiner größ­ ten Aufgaben: Die Einigung des Bezirkes Kitzbühel. Foto: Anzeiger Stützpunkt im Bezirk gibt, hat es immer auch die Bezirks- leitsteUe gegeben. Jetzt müs­ sen wir uns erst umstellen“, so Nagl vorsichtig. „Wir ha­ ben vor drei Tagen die neuen Funkgeräte bekommen. Bis jetzt hatten wir noch wenige Einsätze, die Probleme wer­ den aber sicher noch kom­ men.“ Etwa dann, wenn spe­ zielle Ortskenntnis gefragt ist oder es auf jede zusätzlich ver­ strichene Minute ankommt. „Einsätze werden da­ durch nicht weniger“ „Es hat wahrscheinlich alles seine Vor- und Nachte Je. Doch weniger Einsätze werden es da­ durch sicher nicht werden - eher im Gegenteil: Dort wo dieses zentrale System bereits erprobt ist, haben die Fehlein­ sätze massiv zugenommen, weil sich das Personal in der Zen­ trale an vorgegebenen Maß­ nahmenkatalogen orientieren muss“, erklärt der langjährige Notarzt, der sich dafür aus­ spricht, dass die Leitstelle Kitz­ bühel in welcher Form auch immer auf jeden Fall beibehal­ ten werden sollte. Derzeit wer­ den vorerst nin die Hubschrau­ ber zentral gesteuert, doch bald sollen auch die anderen Ein­ satzorganisationen folgen. Nicht nur, dass sämtliche Einstatzentscheidungen da- mh in Innsbruck getroffen werden, die Kommunikation ist dann nur mehr über digi­ tale Funkgeräte möglich. Hopfgarten und Itter wollen Samariterbund Nur wenige haben bisher ein solches Gerät in der Hand ge- halcen. Sowohl hauptberufliche als auch freiwillige Retter müs­ sen erst eingeschult werden. Zudem stellt sich die Frage der Finanzierung. JSoch weiß nie­ mand, wie der Ankauf dieser Geräte von statten gehen soU, wir alleine können den Digi- talfunk aber nich: bezahlen“, so Nagl noch ein wenig skeptisch. Doch wehren könne man sich gegen diese Entwicklungen oh­ nehin nicht. Wann es endgül­ tig soweit sein wird, steht aller­ dings noch in den Sternen. Gerade jetzt, wo solch gra­ vierende und. kostenintensive Veränderungen anstehen, ist die Einheit des Bezirks gefähr­ det. Die beiden Gemeinden It­ ter und Hopfgarten haben mit Ende des Jahres 2006 nämlich ihre Verträge mit dem Roten Kreuz gekündigt und wollen künftig auf die billigere Ver­ sorgung durch den Samari- terbimd setzen. Für Rotes Kreuz steht viel auf dem Spiel „Ich hoffe, dass sich die bei­ den Bürgermeister diese Ent- scheidimg noch einmal über­ legen, denn sonst stehen wir vor einem gewaltigen Problem and uns blieben, nur mehr zwei Möglichkeiten: Entwe­ der wir müssen den einzel­ nen Gemeinden dann höhere Gebühren verrechnen oder bestimmte Leistungen strei­ chen, um die Qualität unseres Betriebs aufrecht erhalten zu können.“ Während diese Ent­ scheidung für die Gemeinden lediglich eine minimale Ein­ sparung mit sich bringt, steht für das Rote Kre az damit also einiges auf dem Spiel. Dennoch, entmutigen hat sich Siegfried Nagl von aU die­ sen Problemen bis jetzt noch lücht lassen. Zahlreiche Ideen gilt es in den der vierjährigen Airitszeit noch zu verwirkh- chen. Demnächst soll etwa mit einem ReTungsdienstleiter ein zusätzhcher Posten geschaffen werden, um der Bevölkerung eine bestmöghche Versorgung zu gewährleisten. Sabine Graft
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