Kitzbüheler Anzeiger

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ä 14. April 2005 Lokal / 3 Untersuchung von 2.805 Schulkindern des Bezirks mit besorgniserregendem Ergebnis Jedes 3. Kind ist übergewichtgefährdet ST. JOHANN. Am Weltge­ sundheitstag fand im St. Johanner Kaisersaal ein vom Bundesgymnasium st. Johann initiierter Ak­ tionstag statt. Nachdenk­ lich stimmte vor allem das Ergbnis einer in Zu­ sammenarbeit mit dem Li­ pidforum Austria und der Carl Hochstöger Gedächt­ nisstiftung durchgeführte Untersuchung bei Schul­ kindern im Alter zwischen 10 und 14 Jahren. Bauchumlangmessung Bezirk Kitzbühei - Gesamt 370 M Q Bauchumfang unter 60 cm i ^ i ■ Bauchumfang 60 bis 70 cm i I i i □ Bauchumfang 71 bis 80 cm | j I I Q Bauchumfang 81 bis 90 cm I i ■ Bauchumfang 91 bis 100 cm | I I ■ Bauchumfang über 100 cm i m I _ i i 3; m t-- fiW: IS ; i' .r 10D m ■ ’f II 60 ..J 50 40- Wieder einmal sorgt das Bundesgymnasium St. Johann dafür, dass über die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen in unserem Bezirk nachgedacht wird. In Zusammenarbeit mit der Carl Hochstöger Gedächtnisstif­ tung und dem Lipidforum zahl der übergewichtigen Kinder Austria hat es sich eine Wahl- und Jugendlichen drastisch zuge- pflichtfachgruppe zum Ziel ge- nommen hat. setzt, den Bauchumfang von 2.805 Schülerinnen und Schü­ lern des Bezirks Kitzbühel zu messen. Es sollte dies eine für Österreich wegweisende Unter­ suchung werden, denn bisher fehlten jegliche konkreten Er­ kenntnisse zum Thema Überge­ wicht und Fettsucht bei Kindern selerkranl-mngen wie Diabetes, und Jugendlichen. Internationale Bluthochdruck, Cho'esterin, es Experten warnen ja schon lange kann in weiterer Folge auch zu davor, dass in den letzten Jahren Herz-Kre:slauf-Störungen kom- durch falsche Ernährung und men. Untersuchungen haben er­ mangelnde Bewegung die An- geben, dass vor allem cie Fettan- ’ga 10 14. Ein Bauchumfang bis zu 70 cm gilt bei Jugendlichen als „gesund“. Für 38 Prozent der Mädchen und 45 Prozent der Burschen zwischen 10 und 14 Jahren trifft das nicht zu. Grafik. Lipidforum reicherung im Bauchbereich hier ein besonderes Problem dar­ stellt. Bei Erwachsenen ist diese Messung daher bereits fixer Be­ standteil in der klinischen Dia­ gnostik. Von Fettkrankheit spricht man bei Frauen ab einem Bauchumfang von 90, cm, bei Männern ab 100 cm. Dass sich diese Methode auch bei Kindern und Jugendlichen zur Voraussa­ ge für später auftretende Herz- Kreislauferkrankungen eignet, ist erst seit einigen Jahren be­ kannt. te Kind) haben einen Bauchum­ fang von über 70 cm und sind damit stoflfwechselgefährdet. Je­ der siebte untersuchte Jugendli­ che hat sogar einen Bauch­ umfang von über 80 cm und gilt somit als fettkrank. Eine alters­ bezogene Auswertung ergab, dass bei den 14-Jährigen nur mehr jeweils 40 Prozent einen Bauchumfang von unter 70 em aufweisen können, während der Anteil jener mit einem Bauch­ umfang von über 80 cm auf rund 20 Prozent änsteigt. Gesündere Ernährung und mehr Bewegung „Die Ergebnisse bestätigen den internationalen Trend. In Österreich wird das Problem unterschätzt. Rasche effiziente Maßnahmen sind dringend er­ forderlich. Ein Schwerpunkt sollte vor allem auf eine nachhaltige Umstellung der Ernährung (weniger tieri­ sche Fette) und regelmäßige Be­ wegung gelegt werden“, so Ha­ rald Kritz, Präsident des Lipid­ forums Austria. Wie einfach sich durch ausreichende Bewegung eine Verbesserung erzielen lässt, beweist das Untersuchungser­ gebnis jener zwei Klassen der Hauptsehule St. Johann, in de­ nen ein intensives Sportpro­ gamm geboten wird. Im Ver­ gleich zu den anderen Jugend­ lichen weisen diese Schüler we­ sentlich bessere Werte auf sag Herz-Kreislauf-Störungen sind die Folge Adipositias, wie die Fettsucht oder Fetdeihigkeit im Fachjar­ gon genannt wird, steigert nicht nur das Risiko von Stoffwech- Durchschnittlicher Bauchumfang von 70,4 cm Diese Methode verfolgte auch die nun in St. Johann präsentier­ te Untersuchung. Die Schüler der 6. Klasse führten im Rahmen ihres Wahlfaches Biologie an den Hauptschulen des Bezirks sowie der Unterstufe des Gym- naisums durch. Sie fassten die so erhobe­ nen Daten statistisch zusammen und übergaben diese an die Ex­ perten des Lipidforums Austria, welche sch ießlich die Auswer­ tung und Interpretation des Da­ tenmaterials durchführten. Das Ergebnis ist schockierend: Der durchschnittliche Bauchumfang der 2.805 vermessenen Jugend­ lichen im Alter zwischen 10 und 14 Jahren beträgt 70,4 cm. An­ ders gesagt: 2 8 Prozent der Mäd­ chen und 45 Prozent der Bur­ schen (also zrumindest jedes drit- BMi und Bauchumfang nach Schultyp Schultyp I BBS 35,0- HS 30,0- IHSSP besonderer 25,0“ ^0.0- Bauchmessungen IS.On lO.Ori 5,01 50 60 70 80 90 100 110 Bauchumfang (cm) Die Grafik zeigt deutlich, dass die Schüler der Spcrtklassen (grün) einen deutlich geringeren Bauchumfang aufv/eisen.
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