Kitzbüheler Anzeiger

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1 22 / Kultur 21. April 05 St. Johanner Frauenschicksale um 1945 KITZBUHEL. Ingrid Tschugg präsentierte in der Kitzbüheler Arbeiter­ kammer kürzlich ihr neuestes Buch mit dem Titel „Frauenalltag und Wiederaufbau“. Viel Raum widmet sie in ihrer Ab­ handlung unter anderem der Region St. Johann. schwierig es beispielsweise für eine Mutter war, die familiären Beziehungen aufrecht zu halten oder für genügend Nahrung, um zu Überleben, zu sorgen. So zwang etwa die strenge und un­ gerechte Rationierung der Le­ bensmittel viele Frauen dazu, selbst Zuckerrüben, Kartoffeln oder ähnliches anzubauen. „Ei­ ne Frau aus St. Johann hat mir erzählt, dass sie das Wasser zum Gießen der Felder am Ortsrand jedesmal eigens aus dem Dorf hat holen müssen“, schildert In­ grid Tschugg betroffen. Aber auch illegaler Schleich- und Tauschhandel mit den reicheren Bauern der Gegend gehörte zum Alltag vieler Frauen. Krea­ tivität und Zusammenhalt wa­ ren gefordert, denn aus jedem noch so kleinen Stoflffetzen, aus jedem Lebensmittel galt es, et­ was Brauchbares herzustellen. „Damals wie heute wurden die Leistungen der Frauen un­ terschätzt. Nach 1945 mussten sie wieder an ihre angestammte Position innerhalb der Familie zurückkehren“, so Tschuggs kritisches Resümee. Gerade heuer, 60 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges, schenken sowohl Medien als auch Wissenschaft den Ereig­ nissen rund um das Jahr 1945 große Aufmerksamkeit. Das Schicksal der Frauen kommf in diesem Zusammenhang aller­ dings fast nie zur Sprache. Da­ bei waren sie es, die zu der Zeit, als die Märmer im Krieg waren, dafür gesorgt haben, dass die Familie ernährt und die Wirt­ schaft aufrechterhalten werden konnte. „Ohne sie wäre unser heutiger Lebensstandard nicht möglich“, so Peter Fischer, der Obmann des St. Johanner Kul­ turvereins, über die Bedeutung der Frauen während und nach dem Krieg. Vor vielen interessierten Zuhörern präsentierte Ingrid Tschugg ihr Buch „Frauenalltag und Wiederaufbau“. Foto: Anzeiger Auf diese Leistungen der Basis von ausführlichen Ge- Frauen aufmerksam zu machen, sprächen mit Zeitzeugen, die dieses Ziel verfolgt Ingrid von Jahren des Hungers und Tschugg in ihrem nun veröf- Mangels erzählen, gibt sie ei- fentlichten Buch „Frauenalltag nen Einblick in das Alltagsle- und Wiederaufbau - St. Johann ben zu dieser Zeit. Unter ande­ rn Tirol nach 1945“. Auf der rem beschreibt Tschugg, wie sag Musikalische Völkerverständigung Bichler stellt “Farben für die Seele” aus KITZBUHEL. Fünf Musi­ ker-Persönlichkeiten aus fünf verschiedenen Kul­ turen gastierten kürzlich auf Einladung der Klein­ kunst KitzbCtfiel gemein­ sam im Cafe Praxmair. Ein abwechslungsreicher Abend war garantiert. KITZBUHEL. Das Helios Krankenhaus Kitzbühel lädt am Donnerstag, 21. April, um 19.30 Uhr zur Vernissage von Peter Bichler unter dem Mot­ to “Farben für die Seele” ein. Peter Bichler, geboren 1944 in Kössen, malt seit 25 Jahren in verschiedensten Techniken. Durch den langjährigen Be­ such von Kursen und Semina­ ren im In- und Ausland fand der Künstler vor einigen Jah­ ren seinen eigenen Stil. Die Bilder sind frei erfunden und von großer Farbenpracht. Bichler: “Meine Energie zum künstlerischen Schaffen hat enorm zugenommen, seit ich das freie Malen erlernt habe und ich bin glücklich über die vermittelten Kenntnisse von Alfred Darda. Der Großteil meiner Bilder ist nicht mehr, realistisch und doch mit der Natur und den Menschen ver­ bunden”. Ausstellungsdauer: April bis 31. Juli 2005. : .L..... ' P JtM m M ■M Musik kamt keine Grenzen - das bewiesen .Miosha Biz (Russ­ land, Geige), Krzysztof Dobrefk (Polen, Akliordeon) Roland Neuwirth (Wien, Kontragitarre und Gesang), Alegre Correa (Brasilien, Gharre) und Marwan Abado (Litanon, Oud) kürzlich im Cafe Pra>jnair eindrucks­ voll. Nicht nur, dass alle fünf verschiedene Muttersprachen und kulturelle Wurzeln besitzen, auch ihre Instrumente und musi­ kalischen könnten nicht unterschiedlicher I 11 iliifc Das Wiener Urgestein Roland Neuwirth und der Pole Krzysztof Dobrek unterhielten das Publikum bestens. Foto: Anzeiger zerts als extrem spannende mu- welches vom spanischen Tango sikalische Begegnung. Die vielen Besucher, welche arabischen Gesängen reichte, der Einladung der Kitzbüheler Auch der Wiener Schmäh kam sein. Doch was auf den ersten Kleinkunst ins Cafe Praxmair an diesem Abend nicht zu kurz. Blick wie ein wild zusammen- folgten, waren sichtlich begei- Vor allem Roland Neuwirth gewürfelter Haufen erscheint, stert vom abwechslungsreichen brillierte mit seinem bekannt erweist sich während des Kon- Programm der fünf Musiker, trockenen Humor. über Wiener Gstanzln bis hin zu Vergangenheiten 21. sag
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